Geopolitische Eskalation als neuer Taktgeber

15.06.25 12:16 PM - Von Mitarbeiter




Liebe Leserinnen und Leser,

 

die vergangene Woche stand ganz im Zeichen einer dramatischen Eskalation im Nahen Osten. Der Angriff Israels auf iranische Nuklearanlagen und Militärstützpunkte sowie die anschließende Vergeltung durch iranische Raketenangriffe haben die Märkte schockartig in einen „Risk-off“-Modus versetzt. Besonders brisant: Die wiederholte Drohung Teherans, die Straße von Hormus zu blockieren – eine der wichtigsten Öl- und Gasrouten der Welt. Über diese nur 60 Meter tiefe und 39 km breite Meeresstraße laufen rund 20 % des weltweiten Ölhandels. Eine Sperrung hätte unmittelbare Auswirkungen auf globale Energiepreise.

Die Folge war eine regelrechte Flucht in sichere Häfen: Gold stieg um +1,5 % auf 3.434 $/Unze, der US-Dollar legte als kurzfristiger Safe Haven leicht zu (+0,4 % im DXY), und WTI Crude Oil explodierte zwischenzeitlich um bis zu 13 % – der größte Wochenanstieg seit Oktober 2022. Auch der TTF-Gaspreis in Europa zog kräftig an und handelt aktuell bei 37,54 €/MWh. Grund zur Sorge: Die deutschen Gasspeicher sind bislang erst zu rund 44 % gefüllt – deutlich unter dem EU-Durchschnitt von etwa 51 %. Vor dem Hintergrund eines möglichen Energiepreisschocks könnte dies besonders für die energieintensive deutsche Industrie kritisch werden.

Parallel bleibt die geopolitische Lage in Osteuropa angespannt: Die Ukraine meldet erneute Luftangriffe auf Infrastrukturobjekte, während Russland seine Truppenpräsenz in Belarus erhöht. Die geopolitischen Brandherde verschärfen sich – und rücken die Sicherheitsfrage in der Weltwirtschaft zunehmend ins Zentrum.


Was war im DCX in der vergangenen Woche besonders auffällig?

Der DCX profitierte in der vergangenen Woche erneut von seiner breiten Diversifikation – mit klaren Zugewinnen in den Energie- und Edelmetallmärkten, während einzelne Agrarprodukte leicht korrigierten. Insbesondere die Eskalation im Nahen Osten sorgte für spürbare Risikoaufschläge, die sich gezielt in den Positionen niederschlugen.


WTI Crude Oil war der klare Outperformer im Portfolio: Der Future legte +13,14 % zu und brach aus seiner wochenlangen Seitwärtsphase dynamisch nach oben aus. 

Unsere DCX-Position war optimal getimt und profitierte voll vom geopolitischen Momentum sowie der technischen Beschleunigung. Die Straße von Hormuz bleibt ein zentrales Thema – jede weitere Eskalation könnte die Rally verlängern.


Gold erreichte ein neues Allzeithoch bei 3.451 USD und bestätigte seine Rolle als sicherer Hafen. Besonders bemerkenswert: Die Bewegung wurde nicht von spekulativer 

Euphorie getragen, sondern war getragen von Absicherungskäufen institutioneller Anleger. Unsere Gold-Position bleibt strategisch gesetzt.


Sojabohnen reagierten mit einem kräftigen Tagesplus auf neue Biofuel-Vorgaben der EPA. Die Position im DCX war bereits long – die Mischung aus politischer Unterstützung, Ölpreisrally und saisonaler Stärke wirkt aktuell stabilisierend.


Platin konnte zwar im Wochenverlauf deutlich über 1.300 USD steigen, fiel aber zum Wochenschluss deutlich zurück. Dennoch bleibt die Position nach wie vor im Plus – 

getragen von struktureller Stärke und spekulativer Nachfrage, die sich auch in den COT-Daten widerspiegelt.


Zucker hingegen war erneut ein Belastungsfaktor: Die Preise markierten neue Mehrmonatstiefs, und das technische Bild bleibt angeschlagen. Die Position im DCX ist klein 

und wird engmaschig überwacht – die Saisonalität spricht ab jetzt für eine Bodenbildung, was Hoffnung auf eine Stabilisierung macht.


Natural Gas zeigte eine volatile Woche: Trotz starker Ölpreise verlor der Future –4,60 %. Der Markt bleibt geprägt von historischen Speicherzuflüssen und vorsichtiger Spekulantenpositionierung. Dennoch halten wir an der Position fest – die anlaufende Hurrikan-Saison kann jederzeit für eine Trendwende sorgen.


Fazit:

Das DCX-Portfolio zeigte sich in einem geopolitisch aufgeladenen Umfeld stark. Unsere Allokation in Gold, Öl und Sojabohnen lieferte klare Mehrwerte. Gleichzeitig zeigt sich: Ein aktives Rohstoffportfolio braucht auch Geduld und Disziplin – wie aktuell bei Zucker und Natural Gas. Die Struktur bleibt überzeugend, das Risikomanagement flexibel.

Nächste Woche steht die Zinssitzung der Fed im Fokus - eine Veränderung der Zinsen wird nicht erwartet.


Besonders im Fokus bleibt jedoch die geopolitische Lage: Eine weitere Eskalation zwischen Israel und dem Iran ist jederzeit möglich – die Rhetorik der vergangenen Tage deutet sogar eher darauf hin. Die Straße von Hormuz, durch die rund 20 % der weltweiten Öl- und Gaslieferungen fließen, ist damit erneut ein potenzieller Engpass.


Vor diesem Hintergrund bleiben wir bullish auf Energiepreise – nicht nur beim WTI Crude Oil, sondern ausdrücklich auch bei europäischem Erdgas. Die Speicherstände in Deutschland liegen aktuell deutlich unter dem EU-Durchschnitt, was angesichts der strukturellen LNG-Abhängigkeit Deutschlands besonders kritisch ist. Sollte sich die Lage weiter zuspitzen, ist davon auszugehen, dass auch LNG-Transporte betroffen sein werden – mit entsprechendem Aufwärtsdruck auf die europäischen TTF-Gaspreise.


Wir halten daher an unseren Energiepositionen fest – und rechnen mit einer Phase strukturell höherer Preise, die sich bis in den Herbst und Winter hinein erstrecken könnte. Das DCX-Portfolio ist entsprechend positioniert – flexibel, vorausschauend und bereit, neue Chancen konsequent zu nutzen.

Ihr

Carsten S. Stork


Performance DCX 

aktueller Indexstand: 111,94
Wochenperformance: +1,35%
Seit Jahresanfang: +14,13%




DCX POSITIONEN

SILBER - LONG

Silber gewinnt auf Wochenbasis +0,59%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Silber: Starke Long-Positionierung – geopolitisch ausgebremst


Der Silver-Future an der CME konnte in der vergangenen Woche um +0,59 % zulegen und schloss bei 36,37 USD je Unze. Im Wochenverlauf kletterte der Kurs zeitweise über die 37 USD-Marke, bevor die Eskalation des Iran-Israel-Konflikts die positive Dynamik bremste und zum Wochenschluss für leichte Gewinnmitnahmen sorgte.

Die Large Speculators (Funds) haben ihre Long-Positionen auf über 65.000 Kontrakte ausgebaut – das ist der höchste Stand seit Dezember 2020. Die Marktstruktur zeigt damit eine deutliche Überzeugung auf der Long-Seite, wenngleich die zunehmende Einseitigkeit auch kurzfristig anfälliger für Rücksetzer macht.

Saisonal ist beim Silberpreis typischerweise bis zum 25. Juni mit einem Rücksetzer zu rechnen, bevor dann ab Ende Juni/Anfang Juli häufig eine Sommer-Rally einsetzt. Historisch zeigt sich diese Bewegung regelmäßig bis in die letzte Juli-Woche hinein.

FAZIT

Silber bleibt technisch wie fundamental spannend: Die starke Long-Positionierung signalisiert anhaltendes Vertrauen institutioneller Akteure, kurzfristig jedoch steigt die Volatilität.

Wir beobachten die saisonale Schwächephase bis Ende Juni genau – eine Korrektur in dieser Zeit wäre willkommen, um in einer nächsten Aufwärtswelle wieder prozyklisch agieren zu können.



GOLD - LONG

Gold gewinnt auf Wochenbasis +3,59 %.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Gold – Safe Haven glänzt: Neues Allzeithoch nach Nahost-Eskalation


Der Gold-Future an der CME ist letzte Woche um 3,59 % gestiegen und mit einem neuen Allzeithoch bei 3.451,20 USD pro Unze aus dem Handel gegangen. Auslöser war die

massive Eskalation zwischen Israel und Iran, die den Markt in eine klassische Fluchtbewegung getrieben hat. Besonders bemerkenswert: Trotz steigender US-Zinsen und eines kurzfristig festeren US-Dollars bleibt Gold stark gefragt – ein klares Zeichen struktureller Stärke.


Was zusätzlich hilft: Die Spekulanten (Large Specs) haben laut den aktuellen COT-Daten ihre Long-Positionen wieder leicht aufgestockt und sind mit knapp 187.000 Kontrakten long positioniert – noch deutlich unter dem Hoch von über 300.000 Kontrakten zu Jahresbeginn. Das zeigt: Dieses Allzeithoch wurde nicht von Euphorie getragen, sondern durch echte Absicherungskäufe.


Saisonal ist die Lage ebenfalls konstruktiv. Historisch steigt Gold zwischen Juni und Oktober besonders häufig – begünstigt durch geopolitische Unsicherheiten, beginnende Notenbanklockerungen und anhaltende Zentralbankkäufe vor allem aus China, der Türkei und dem Mittleren Osten.


FAZIT

Ich bleibe überzeugt: Das war nicht das letzte Rekordhoch in diesem Jahr. Gold profitiert von der gefährlichen Gemengelage aus geopolitischer Eskalation, wachsendem Schuldenmisstrauen und geldpolitischem Wendepunkt. Sollte die Lage um die Straße von Hormus weiter eskalieren und die US-Wirtschaft sich weiter abkühlen, könnte die 4.000 USD-Marke bis Jahresende realistisch werden.



SOJABOHNEN - LONG

Auf Wochenbasis ein Plus von +0,99%. 
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:



Sojabohnen steigen nach Biofuel-Schub – Rally dank Trump-Vorgaben und Ölpreisschub


Der Sojabohnen-Future an der CBOT ist in der vergangenen Woche um 0,99 Prozent gestiegen und hat bei 1.068,5 US-Cent je Scheffel geschlossen. Der deutliche Anstieg am 

Freitag war ausschlaggebend für das Wochenplus: Hintergrund waren marktfreundliche Vorgaben der US-Umweltbehörde EPA zur Biofuel-Beimischung. Die geplanten Mengen für die Jahre 2026 und 2027 lagen über den Erwartungen und gelten als klares Plus für die US-Biofuel-Industrie.


Insbesondere Sojaöl – als zentraler Rohstoff für Biodiesel – reagierte deutlich auf die Ankündigung, was wiederum die Sojabohnenpreise nach oben trieb. Gleichzeitig sorgte der starke Ölpreisanstieg infolge der Nahost-Eskalation für zusätzliche Nachfrage nach Agrarrohstoffen mit Energienexus.


Die COT-Daten bestätigen den positiven Trend: Die Spekulanten haben ihre Netto-Long-Positionen erneut leicht ausgebaut. Damit setzt sich die langsame Stimmungswende im Markt fort. Unterstützend wirkt zudem die saisonale Komponente: Statistisch betrachtet steigen Sojabohnen häufig bis zum 18. Juli, was den aktuellen Preisanstieg fundamental und zyklisch untermauert.


FAZIT

Der Sojabohnenmarkt profitiert derzeit von mehreren Rückenwinden – politische Unterstützung für Biofuel, steigende Ölpreise, saisonale Stärke und eine sich aufhellende Positionierung. Sollte sich das Umfeld nicht deutlich eintrüben, sind Anschlussgewinne bis in den Hochsommer hinein durchaus wahrscheinlich.



EUR/USD - LONG

Der EUR/USD gewinnt auf Wochenbasis +1,40%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 



EUR/USD: Starke Woche trotz geopolitischer Gegenwinde – Euro über 1,15


Der Euro konnte in der vergangenen Woche um +1,4 % zulegen und sich klar über der psychologisch wichtigen Marke von 1,15 USD stabilisieren. Zwischenzeitlich kletterte der EUR/USD sogar auf über 1,16, bevor die Eskalation zwischen Israel und Iran am Freitag zu einer Rückkehr in den US-Dollar als Safe-Haven-Währung führte.
Trotz des Rücksetzers zum Wochenschluss konnte der Euro die Woche mit einem klaren Plus abschließen – ein positives Zeichen für die Marktstruktur und die übergeordnete Aufwärtstendenz.

Die COT-Daten zeigen eine fortgesetzte Überzeugung der Spekulanten:
Die Long-Positionen der Large Trader wurden weiter ausgebaut – aktuell sind über 90.000 Netto-Kontrakte long. Das ist der höchste Stand seit Monaten und bestätigt die bullische Tendenz im Markt.

Auch wenn der US-Dollar kurzfristig von geopolitischen Spannungen profitiert, bleiben die strukturellen Argumente für einen stärkeren Euro im weiteren Jahresverlauf bestehen:

– Divergierende Zinspolitik
– Kapitalzuflüsse nach Europa
– Vertrauensverlust in den US-Dollar durch Zollpolitik und Defizite


FAZIT

Trotz sicherheitsgetriebener USD-Nachfrage zum Wochenschluss bleibt der Aufwärtstrend im EUR/USD intakt. Die technische Stärke oberhalb von 1,15, das bullische Sentiment bei den Spekulanten und die strukturelle Schwäche des Dollars sprechen weiterhin für einen steigenden Euro – auch im weiteren Jahresverlauf.



BAUMWOLLE - LONG

Baumwolle verliert auf Wochenbasis -0,35 %.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:



Baumwolle: USDA senkt Ernteprognose – Spekulanten bleiben skeptisch


In seinem Juni-WASDE-Report hat das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) die Prognose für die US-Baumwollproduktion 2025/26 von 14,5 auf 14,0 Millionen Ballen gesenkt. Grund sind starke Regenfälle und verspätete Aussaat in der Delta-Region.
Auch die geschätzten Endbestände wurden deutlich reduziert – von 5,2 auf 4,3 Millionen Ballen. Gleichzeitig wurde die durchschnittliche Erntefläche um 2 % und der Ertrag pro 
Acre um über 1 % nach unten angepasst.

Trotz des bullischen USDA-Berichts bleiben die Spekulanten vorsichtig: Die Netto-Short-Position der Large Specs wurde wieder leicht ausgebaut – aktuell sind rund 37.000 Kontrakte short. Das zeigt: Der Markt glaubt der Erholung noch nicht vollständig.

Saisonal steuert Baumwolle typischerweise Anfang August auf ein Tief zu – gefolgt von einem Anstieg bis etwa Mitte September. Aktuell befinden wir uns also noch in der saisonal schwachen Phase.

FAZIT

Fundamental liefert der USDA-Bericht bullische Impulse, doch die technische Lage bleibt fragil. Die zurückhaltende Spekulantenposition deutet auf weiteres Abwärtspotenzial oder Seitwärtsdruck in den kommenden Wochen.
Wir beobachten die Entwicklung engmaschig – das saisonale Tief Anfang August könnte sich als attraktiver Einstiegspunkt erweisen, sofern Angebot und Wetterlage weiter unter Druck bleiben.



Kupfer - LONG

Auf Wochenbasis ein Plus von +2,75%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 



Die Lagerbestände an der LME fallen weiter: aktuell bei 114.475t (letzte Woche: 132.400t). Im September des letzten Jahres waren wir bei 320.925t.


Kupfer: Rücksetzer, Saisonalität & geopolitische Belastung


Der Kupfer-Future an der CME hat in der vergangenen Woche –1,77 % verloren und schloss am Freitag bei 475,15 US-Cent je Pfund. Kurzfristig konnte der Preis zwar wieder über 490 US-Cent steigen, doch die Gewinne wurden nicht gehalten – das Sentiment drehte zum Wochenschluss erneut ins Negative.
Die Abwärtsbewegung wurde durch eine Risikoaversion am Gesamtmarkt ausgelöst – nach Israels Präventivschlag gegen den Iran und den darauf folgenden Drohnenangriffen Teherans.
Hinzu kamen neue Zolldrohungen von US-Präsident Trump, die die globale Nachfragesituation zusätzlich belasten.
Sorgen um die industrielle Nachfrage aus China halten an: Lokale Schmelzen exportieren vermehrt, was auf Nachfrageschwäche im Inland und ein strukturelles Überangebot hindeutet.

• Die COT-Daten zeigen, dass die Funds (Managed Money) weiterhin mit rund 26.000 Netto-Long-Kontrakten engagiert sind – jedoch unter dem Jahreshoch und mit abnehmender Überzeugung.
• Saisonal ist das zyklische Tief im Kupfer-Future typischerweise um den 24. Juni zu erwarten. Erst danach zeigt der Markt historisch oft eine kräftige Aufwärtsbewegung bis Ende Juli.
• Wir beobachten diese Phase bewusst – eine Zwischenrally bis Juli ist wahrscheinlich. Danach jedoch trübt sich das saisonale Bild merklich ein, insbesondere bis in den Oktober hinein.


FAZIT

Wir bleiben vorerst investiert, warten das saisonale Tief ab und geben dem Markt die Chance auf eine Sommer-Rally. Sollte diese kommen, werden wir die Gelegenheit voraussichtlich zum Ausstieg nutzen. Die mittelfristigen Perspektiven für Kupfer bleiben fragil – sowohl fundamental (China) als auch geopolitisch (Zölle, globales Wachstum).



WTI Crude-Oil  - Long

Der WTI gewinnt auf Wochenbasis +13,14%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



WTI Crude Oil: Geopolitik treibt Preise – Fokus auf Straße von Hormuz


Der WTI Crude Oil Future (gehandelt an der NYMEX) verzeichnete in der vergangenen Woche einen markanten Anstieg von +13,14 %. Allein am Freitag, nach dem israelischen Angriff auf iranische Nuklearanlagen, sprang der Preis um +6,49 % und schloss bei 73,18 USD pro Barrel. Zwischenzeitlich erreichte der Future ein Intraday-Hoch von 77,60 USD – der höchste Stand seit Februar.
Israelische Luftschläge gegen iranische Nuklear- und Militärziele sorgten für eine unmittelbare Reaktion der Märkte.
• Der Iran reagierte mit Raketenangriffen auf Tel Aviv und Jerusalem, wodurch die Angst vor einem Flächenbrand im Persischen Golf zunahm.
• Ein zentrales Risiko bleibt die Straße von Hormuz – über diese Meeresenge werden rund 20 % des weltweiten Öl- und Gasvolumens transportiert. Eine Blockade hätte massive Auswirkungen auf Angebot und Preise.

Die COT-Daten spiegeln die Eskalation noch nicht vollständig wider, zeigen jedoch eine klare Tendenz:
Die Netto-Long-Positionen der Spekulanten wurden weiter ausgebaut und liegen aktuell bei über 191.000 Kontrakten – ein bullischer Markt mit zunehmendem Momentum.

Auch saisonal befindet sich WTI Crude Oil in einer historisch starken Phase.
Die saisonale Tendenz zeigt steigende Preise bis weit in den Oktober hinein – dieser Effekt könnte durch geopolitische Spannungen zusätzlich verstärkt werden.


FAZIT

Der WTI-Future ist aus seiner Seitwärtsphase mit einem kräftigen Impuls ausgebrochen. Die Kombination aus kriegsbedingtem Risikoaufschlag, saisonaler Stärke und technischer Dynamik spricht für weiter steigende Ölpreise.
Im Zentrum bleibt die Frage, ob die Straße von Hormuz offen bleibt – oder ob die Spannungen in der Region zu physischen Angebotsunterbrechungen führen. In diesem Fall wären auch Preise deutlich über 80 USD realistisch.



Zucker  - Long

Der Zucker verliert auf Wochenbasis -2,49%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 



Zucker: Technisch schwach – letzte Hoffnung liegt in der Saisonalität


Der an der ICE US gehandelte Zucker-Future verlor in der vergangenen Woche weitere –2,49 % und schloss am Freitag auf dem Wochentief bei 16,08 US-Cent pro Pfund. Damit wurde ein neuer Mehrmonatstiefstand markiert – das technische Bild ist massiv angeschlagen.

Die aktuellen COT-Daten zeigen einen klaren Stimmungsumschwung:
Die Spekulanten haben auf Short gedreht – mit aktuell rund 20.000 Netto-Short-Kontrakten. Das deutet darauf hin, dass die Marktteilnehmer keine kurzfristige Erholung mehr erwarten.

Ausgerechnet in dieser Schwächephase liefert die Saisonalität ein mögliches Gegensignal:
Das saisonale Tief wurde am 13. Juni erreicht – mit einer historisch sehr hohen Korrelation zum aktuellen Kursverlauf.
Wenn sich dieses Muster wiederholt, könnten die Preise nun bis Ende Juli deutlich anziehen. Die kommenden Wochen werden daher entscheidend.

FAZIT

Im CS-Investor sind wir derzeit long im Zucker-Future, allerdings nur mit einem sehr kleinen Engagement von 1,3 % des Gesamtdepots.
Die Position steht unter Beobachtung – sollte sich in den nächsten Wochen keine klare saisonale Gegenbewegung abzeichnen, werden wir die Position konsequent mit Verlust schließen.
Zucker bleibt kurzfristig unter Druck – technisch wie stimmungsmäßig.
Allein die Saisonalität spricht derzeit noch für eine Erholung. Das nächste Preisverhalten wird zeigen, ob sich daraus eine valide Gegenbewegung entwickeln kann – oder ob die Bären den Markt vollständig übernommen haben.


Palladium  - Long

Palladium verliert auf Wochenbasis -2,54%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Palladium: Korrektur nach Rally – Shorts weiter auf dem Rückzug


Der Palladium-Future an der CME hat in der vergangenen Woche –2,54 % verloren und notierte zum Wochenschluss bei 1.035,50 USD je Unze. Nach den kräftigen Zugewinnen der Vorwochen setzte damit eine technisch überfällige Konsolidierung ein.

Bei den COT-Daten zeigt sich ein klarer Trend:
Die Large Speculators (Funds) haben ihre Netto-Short-Positionen weiter reduziert – aktuell sind es nur noch rund 6.000 Kontrakte auf der Short-Seite. Damit stützen sie die Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen strukturell, was als bullisches Signal gewertet werden kann.

Saisonal nähert sich Palladium dem typischen Zwischentief um den 24. Juni. Ab diesem Zeitpunkt zeigt sich häufig ein Sommerimpuls bis Ende Juli, ähnlich wie auch beim Kupfer.


FAZIT
Die vergangene Woche war ein Rücksetzer im laufenden Aufwärtstrend – bei gleichzeitig gesunder Marktbereinigung auf der Positionierungsseite. Sollte sich das saisonale Muster erneut  bestätigen, sehen wir in Palladium weiteres Potenzial für einen Anstieg in den Sommermonaten, bevor es ab August wieder schwieriger werden dürfte.


Henry Hub Natural Gas  - Long

US Erdgas verliert auf Wochenbasis -4,60 %.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:



Natural Gas rutscht trotz Öl-Rally ab – Fokus bleibt auf Hurrikan-Saison


Der an der NYMEX gehandelte Henry Hub Natural Gas Future verzeichnete in der vergangenen Woche ein Minus von 4,60 Prozent und schloss bei 3,61 US-Dollar pro MMBtu. Damit korrigierte der Markt einen Teil der vorangegangenen zwei Wochengewinne. Zwar legten die Preise zum Wochenschluss nochmals um 2,5 Prozent zu – ausgelöst durch geopolitische Spannungen im Nahen Osten und den sprunghaften Anstieg bei WTI Crude – insgesamt reichte das jedoch nicht für eine positive Wochenbilanz.


Fundamental bleibt der Markt stark vom Speicheraufbau geprägt: Die USA haben im Mai mit 497 Milliarden Kubikfuß die höchste monatliche Speicherzufuhr aller Zeiten erreicht. Für die Woche bis zum 6. Juni wurde bereits die siebte Woche in Folge mit über 100 bcf an Injektionen gemeldet – ein Rekord, der nächste Woche wohl gebrochen wird. Gleichzeitig bleibt das Angebot im Vergleich zum Frühjahrs-Hoch leicht rückläufig, was allerdings durch moderate Temperaturen und schwächere LNG-Exportmengen überlagert wird.


Bei den COT-Daten zeigt sich leichte Vorsicht: Die Spekulanten haben ihre Netto-Short-Positionen reduziert und liegen aktuell bei knapp über 108.000 Kontrakten short. Das deutet auf erste Absicherungen hin – mit Blick auf die am 1. Juni offiziell gestartete Hurrikan-Saison, die vor allem ab Juli statistisch relevant wird.


Saisonal betrachtet verläuft der Natural-Gas-Preis aktuell eher seitwärts, doch dieser Aspekt wird angesichts geopolitischer Risiken und potenzieller Wetterextreme in den kommenden Wochen wohl zunehmend überlagert.


FAZIT

Trotz des jüngsten Rücksetzers bleibt der Gasmarkt anfällig für plötzliche Preisimpulse – insbesondere wenn die ersten tropischen Stürme im Golf von Mexiko auftreten. In Kombination mit der geopolitischen Lage und den stabilen Ölpreisen ist eine plötzliche Rally jederzeit möglich. Trader sollten daher bei Shorts vorsichtig bleiben – denn ein explosiver Ausbruch bleibt im Sommer jederzeit denkbar.


Platin  - Long

Platin gewinnt auf Wochenbasis +2,96 %. 
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart: 



Platin mit starker Woche – aber Freitag dämpft die Euphorie


Der an der NYMEX gehandelte Platin-Future legte in der vergangenen Woche um 2,96 % zu und konnte zwischenzeitlich sogar die psychologisch wichtige Marke von 1.300 US-Dollar pro Unze überschreiten. Doch die Freude währte nur kurz: Am Freitag kam es zu einer scharfen Korrektur, wodurch der Future bei 1.212 US-Dollar ins Wochenende ging.


Ein Blick auf die COT-Daten zeigt deutlich, dass Spekulanten die jüngste Rallye begleitet und wahrscheinlich auch mit ausgelöst haben: Die Netto-Long-Positionen der großen Spekulanten stiegen weiter auf nun knapp 27.000 Kontrakte – der höchste Stand seit fast zwei Jahren.


Saisonal zeigt sich jedoch ein weniger optimistisches Bild: Der Platinpreis tendiert historisch gesehen bis Anfang Juli eher schwächer. Erst danach ist mit einer leichten Erholung zu rechnen, was bedeutet, dass kurzfristige Rücksetzer durchaus wahrscheinlich bleiben.


FAZIT

Die starke Bewegung der Vorwochen hat viel Momentum erzeugt, doch der Freitag zeigt, wie fragil die Rallye ist. Trader sollten kurzfristig mit Rückschlägen rechnen – spätestens Anfang Juli bietet sich dann möglicherweise wieder eine attraktive Long-Chance.



Orangensaft  - Long

Orangensaft verliert auf Wochenbasis -2,12 %. 
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart: 



Orangensaft-Future ohne Impulse – aber Saisonalität bleibt bullisch


Der an der US ICE gehandelte Orangensaft-Future zeigte sich in der vergangenen Woche schwach und verlor 2,12 %. Der Handel verlief insgesamt richtungslos, mit geringer Dynamik. Am Freitag schloss der Future bei 276,95 US-Cent pro Pfund.


Trotz der schwachen Kursentwicklung zeigt ein Blick auf die aktuellen COT-Daten, dass spekulative Marktteilnehmer zunehmend Vertrauen in das Produkt fassen: Die Netto-Long-Positionen der Large Speculators wurden erneut leicht ausgebaut und liegen aktuell bei rund 3.300 Kontrakten.


Saisonal ist das Bild klar bullisch: Zwar ist kurzfristig – bis Anfang Juli – noch mit einem Rücksetzer zu rechnen, doch ab dann beginnt statistisch gesehen eine starke Phase, die sich bis in den Dezember hinein fortsetzt.


FAZIT

Orangensaft bleibt saisonal attraktiv. Auch wenn die aktuelle Konsolidierung anhält, dürfte sich im Juli eine vielversprechende Long-Chance ergeben. Der langsame Positionsaufbau der Spekulanten spricht ebenfalls für anhaltendes Interesse an der Long-Seite.








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