Kapitalflucht aus dem Dollar - Rohstoffe übernehmen das Kommando

25.05.25 12:07 PM - Von Mitarbeiter




Liebe Leserinnen und Leser,

 die Kapitalmärkte sind aktuell von ungewöhnlicher Gleichzeitigkeit geprägt: wachsende makroökonomische Risiken treffen auf hohe spekulative Aktivität – und führen zu einer deutlichen Umverteilung der globalen Kapitalströme.


Besonders bemerkenswert ist dabei der Blick auf den Rentenmarkt: In Japan stiegen die Renditen für 30-jährige und 40-jährige Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit Jahrzehnten – die 30-jährige auf 3,19 %, die 40-jährige auf 3,69 %. Ursache ist nicht etwa ein wirtschaftlicher Boom, sondern die schwache Nachfrage bei Auktionen und die vorsichtigere Haltung der Bank of Japan. Auch in den USA klettern die Renditen weiter: Die 30-jährige US-Staatsanleihe notiert aktuell bei über 5,09 %, die 10-jährige bei 4,58 % – ein Ausdruck steigender Finanzierungskosten in einem Land mit wachsender Verschuldung.

Diese Entwicklung bleibt nicht ohne Folgen: Die Investoren beginnen, sich neu zu orientieren. Und sie verlassen zunehmend jene Sektoren und Währungen, die auf dem Vertrauen in fiskalische Stabilität beruhen – allen voran den US-Dollar. Dieser verlor vergangene Woche erneut –1,8 %, während Gold, Silber und Kupfer kräftig zulegten.

Gleichzeitig zeigt sich ein extremes Auseinanderdriften zwischen Marktgruppen: Laut aktuellen Erhebungen (JPMorgan, Vanda Research) stellen Privatinvestoren derzeit rund 36 % des täglichen Aktienhandelsvolumens – das Dreifache des historischen Durchschnitts. Seit Anfang April sind über 50 Milliarden US-Dollar netto in Aktien geflossen – fast ausschließlich aus dem Retail-Sektor. Institutionelle Investoren hingegen agieren zunehmend vorsichtig oder neutral. Diese Konstellation ist fragil, denn eine auf euphorischer Kleinanleger-Dynamik beruhende Marktbewegung steht auf unsicherem Fundament.

In diesem Spannungsfeld zeigt sich erneut die Stärke des DCX: Unser breit gestreuter Rohstoffansatz bietet nicht nur Schutz vor Inflation und Währungsrisiken, sondern auch Stabilität gegenüber spekulativen Übertreibungen.

Was war im DCX in der vergangenen Woche besonders auffällig?

Der DCX konnte um +1,01 % zulegen – getragen von einer breiten Aufwärtsbewegung bei Energie, Edelmetallen und ausgewählten Agrarrohstoffen. Besonders auffällig war die Marktdynamik am Freitag, als die US-Dollar-Schwäche, geopolitische Spannungen und Zinsverwerfungen zusammenkamen – und klassische Rohstoffe wieder als Anker für Kapitalströme fungierten.


Orangensaft +11,47 %

Die stärkste Bewegung im Index: Der an der ICE US gehandelte FCOJ-Future explodierte bis auf 277,95 US-Cent pro Pfund. Engpässe in Florida, Unsicherheiten in Brasilien und eine hohe spekulative Long-Positionierung (über 3.000 Kontrakte laut COT) treiben den Markt. Technisch überhitzt – aber fundamental getragen.

Kupfer +5,57 %

Starke Rally, befeuert von der Abwertung des US-Dollars und zusätzlichen Stimuli durch die chinesische Notenbank. Die LME-Bestände sinken weiter, die Nachfrage bleibt robust. Der Wochenclose bei 486,50 US-Cent ist zugleich Wochenhoch – ein Ausbruch über 490 Cent rückt in Reichweite.

Gold +4,77 %

Gold nähert sich erneut dem Allzeithoch (3.425 USD), getrieben von Kapitalflucht aus dem Dollar, Zinsunsicherheit und geopolitischer Nervosität (u.a. neue Zolldrohungen der USA gegenüber der EU und Apple). Der Schlusskurs bei 3.357,70 USD war nur wenige Dollar unter dem Wochenhoch.

Silber +3,35 %

Der Silber-Future schloss bei 33,64 USD. Unterstützt von Safe-Haven-Zuflüssen und robusten Solardaten aus China. Technisch bleibt die Marke bei 34 USD der nächste Widerstand – der Trend ist intakt.

Palladium +3,36 %

Starke Woche mit Erholung knapp unter 1.000 USD (Schluss: 998,50 USD). Positiver Impuls durch eine verstärkte Ausrichtung auf Hybridfahrzeuge in der Automobilindustrie. Spekulative Short-Positionierung bleibt hoch – das Short-Squeeze-Potenzial ebenfalls.

Sojabohnen +1,00 %

Erholung trotz Unsicherheit durch mögliche EU-Gegenzölle auf US-Agrarprodukte. Die Exporte liegen im Rahmen, der brasilianische Druck bleibt spürbar. Die Zone um 1.060–1.080 US-Cent bleibt das technische Nadelöhr.

EUR/USD +1,60 %

Stärkster Wochenschluss seit März bei 1,13638. Der Euro profitiert vom strukturellen Kapitalabfluss aus dem Dollarraum. Lagardes Betonung europäischer Stabilität wirkt unterstützend. Der Bereich 1,14/1,15 ist kurzfristig im Fokus.

Baumwolle +1,47 %

Technische Erholung nach Wochen der Schwäche. Die Marke um 66 US-Cent dient aktuell als Haltezone – fundamentale Impulse fehlen noch.

WTI Crude Oil –0,35 %

Volatile Woche mit Zwischenhoch über 64 USD nach Medienberichten über mögliche israelische Angriffe auf Iran. Schlusskurs bei 61,76 USD. Wichtiger Termin: OPEC+-Meeting am 1. Juni.

Zucker –1,48 %

Zwischenhoch bei 17,80 US-Cent blieb ohne Anschlusskäufe. Der Markt bleibt richtungslos ohne neue Nachrichten aus Indien oder Brasilien.

Fazit:

Während die Aktienmärkte auf spekulativer Euphorie basieren und die Rentenmärkte durch steigende Zinsen unter Druck geraten, bieten Rohstoffe einen ruhigen, aber kraftvollen Gegenpol. Der DCX bildet diese Entwicklung differenziert ab – nicht als Momentum-Trade, sondern als strategische Reallokation.

In einem Umfeld steigender Finanzierungskosten, wachsender geopolitischer Unsicherheit und bröckelnden Vertrauens in Währungsstabilität, ist ein Portfolio mit Substanz, Knappheit und globalem Bedarf kein taktischer Schachzug – sondern eine Notwendigkeit.

Bleiben Sie investiert – und vorbereitet.
Ihr

Carsten S. Stork




Performance DCX 

aktueller Indexstand: 108,57
Wochenperformance: +1,01%
Seit Jahresanfang: +10,23%



DCX POSITIONEN

SILBER - LONG

Silber gewinnt auf Wochenbasis +3,35%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Silber-Future steigt kräftig – Safe-Haven-Nachfrage und Industriefantasie treiben Kurs


Der an der CME gehandelte Silber-Future legte in der vergangenen Woche deutlich um +3,35 % zu und beendete den Handel am Freitag bei 33,64 US-Dollar je Unze. Im Wochenverlauf näherte sich der Preis mit einem Zwischenhoch von knapp 34 US-Dollar der nächsten psychologisch wichtigen Marke.

Getrieben wurde die Rally durch eine Kombination aus politischer Unsicherheit und wachsender industrieller Nachfrage. Die von Ex-Präsident Trump angekündigten 50 % Strafzölle auf EU-Importe ab dem 1. Juni sorgten für eine spürbare Verunsicherung an den globalen Märkten – und führten zu einem erneuten Zufluss in sichere Häfen wie Silber und Gold.

Parallel dazu bleibt die industrielle Nachfrage nach Silber robust, insbesondere durch den Ausbau der Solarindustrie in China. Neue Daten zeigen, dass allein im ersten Quartal 2025 60 GW neue Photovoltaikleistung installiert wurden – ein klar bullischer Faktor für den Silbermarkt, der in Solarzellen als Schlüsselmetall unverzichtbar ist.

FAZIT

Silber profitiert derzeit doppelt – als Krisenversicherung und als Technologiemetall. Ein nachhaltiger Ausbruch über 34 US-Dollar könnte die Tür zu einem Test des 2023er-Hochs bei rund 35,50 US-Dollar öffnen.



GOLD - LONG

Gold gewinnt auf Wochenbasis +4,77 %.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Gold-Future mit starker Woche – Safe-Haven-Nachfrage treibt Kurs fast ans Rekordhoch


Der an der COMEX gehandelte Gold-Future konnte in der vergangenen Woche kräftig um +4,77 % zulegen und schloss am Freitag bei 3.357,70 US-Dollar je Unze – nur wenige Dollar unter dem Wochenhoch und nicht weit entfernt vom Allzeithoch bei 3.425 USD.

Die Rally wurde vor allem durch eine Mischung aus politischer Unsicherheit, fiskalischen Sorgen und Dollar-Schwäche ausgelöst. Nachdem Ex-Präsident Donald Trump erneut massive Zölle ankündigte – darunter 50 % auf EU-Importe sowie 25 % auf Apple-Produkte, sofern diese nicht in den USA gefertigt werden – reagierten die Märkte mit Risikoaversion.

Der Dollar-Index fiel deutlich, während die Sorge vor steigenden US-Defiziten nach Verabschiedung eines neuen Steuersenkungspakets wuchs. Diese Kombination beflügelte die Nachfrage nach Gold als klassischen sicheren Hafen.

Auch charttechnisch bleibt das Bild positiv: Der Goldpreis nähert sich erneut der psychologisch wichtigen Marke von 3.400 US-Dollar und bewegt sich innerhalb einer starken Aufwärtsrange zwischen 3.100 und 3.500 USD, wie auch Citi Research betont.

FAZIT

Gold glänzt wieder – als Schutz gegen geopolitische Eskalation, Währungsverfall und fiskalische Unsicherheit. Der Schluss nahe am Wochenhoch zeigt: Die Bullen haben das Momentum klar auf ihrer Seite. Ein Ausbruch über 3.400 USD könnte den Weg in Richtung neuer Allzeithochs freimachen.



SOJABOHNEN - LONG

Auf Wochenbasis ein Plus von +1,00%. 
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:



Sojabohnen-Future leicht im Plus – Handelsrisiken belasten späten Wochenausklang


Der Sojabohnen-Future an der Chicago Board of Trade (CBOT) konnte in der vergangenen Woche um +1,0 % zulegen und beendete den Handel am Freitag bei 1.060,75 US-Cent je Bushel. Damit setzte sich die zuletzt eher schwankungsanfällige Entwicklung fort – getragen von positiven Fundamentaldaten, jedoch gebremst durch neue geopolitische Spannungen.

Zu Beginn der Woche sorgten ein Rebound bei Sojaöl sowie günstige Wetterbedingungen in den US-Anbaugebieten für moderate Unterstützung. Besonders im US-Midwest verbesserte sich die Bodenfeuchtigkeit, und die anhaltend kühlen Temperaturen begünstigten das Pflanzenwachstum – wichtige Voraussetzungen für einen soliden Start in die Vegetationsperiode.

Doch zum Wochenschluss kippte die Stimmung: Ein Social-Media-Beitrag von Ex-Präsident Donald Trump, in dem er 50 % Strafzölle auf EU-Importe forderte, sorgte für Verunsicherung an den Agrarmärkten. Analysten sehen die Gefahr potenzieller Gegenzölle auf US-Agrarprodukte, insbesondere Sojabohnen, was sich direkt belastend auf die Notierungen auswirkte.

Hinzu kommt der Exportdruck durch Brasilien und Argentinien, die mit hohen Lagerbeständen und wettbewerbsfähigen Preisen zunehmend Marktanteile sichern. Laut USDA lagen die US-Exportverkäufe für die laufende Saison bei 307.900 Tonnen – zwar leicht über Vorwoche, aber unter dem Schnitt der letzten vier Wochen. Die Buchungen für 2025/26 fielen mit lediglich 15.000 Tonnen enttäuschend aus.

FAZIT

Der Sojabohnenmarkt zeigte sich vergangene Woche stabil, blieb aber sensibel für politische Schlagzeilen. Die mittelfristige Perspektive hängt zunehmend von der Entwicklung der US-Außenhandelsbeziehungen sowie der konkreten Ausgestaltung der US-Biofuel-Politik ab. Technisch bleibt der Bereich um 1.060–1.080 US-Cent eine wichtige Zone – eine Richtungsentscheidung steht noch aus.



EUR/USD - LONG

Der EUR/USD gewinnt auf Wochenbasis +1,60%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Euro setzt Aufwärtsbewegung fort – Kapitalflucht aus dem Dollar beschleunigt sich


Der Euro konnte in der vergangenen Woche um deutliche +1,6 % zulegen und schloss am Freitag bei 1,13638 USD – dem höchsten Stand seit Anfang März. Damit setzt sich der Aufwärtstrend gegenüber dem US-Dollar klar fort.

Auffällig: Die starke Bewegung fand trotz eines risikobehafteten Gesamtmarktumfelds statt – ein Signal dafür, dass die Dynamik nicht durch klassische Risikoaversion, sondern durch strukturelle Kapitalumschichtungen getrieben ist.

Hintergrund ist das Moody’s-Downgrade der USA vom 17. Mai, das zunehmend Wirkung zeigt: Während die Aktienmärkte noch versuchten, kurzfristig zu ignorieren, wächst bei Währungs- und Anleiheinvestoren das Misstrauen gegenüber der Fiskalpolitik der USA. Die Kombination aus explodierender Staatsverschuldung, politischen Unsicherheiten und einer erratischen Zollpolitik unter Trump sorgt dafür, dass der US-Dollar nicht mehr als sicherer Hafen wahrgenommen wird.

Dazu kommt: Die Zinserwartungen an die Fed bleiben verhalten, während der Euro von einem stabileren makroökonomischen Umfeld in der Eurozone profitiert. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte zuletzt erneut, dass Europa trotz globaler Unsicherheiten als stabiler Wirtschaftsraum wahrgenommen wird – was Anleger offenbar zunehmend bestätigen.

FAZIT

Der EUR/USD befindet sich technisch wie fundamental im Aufwind. Die Flucht aus dem Dollar dürfte sich bei anhaltendem fiskalischem Misstrauen fortsetzen. Der Bereich 1,14/1,15 rückt als nächstes Ziel in den Fokus. Für Trader bleibt der Euro aktuell einer der stärksten Majors – getragen von Kapitalströmen, nicht von Spekulation.



BAUMWOLLE - LONG

Baumwolle gewinnt auf Wochenbasis +1,47%.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:



Baumwoll-Future leicht fester – technische Erholung nach Wochen der Schwäche


Der an der ICE US gehandelte Baumwoll-Future konnte in der vergangenen Woche um +1,4 % zulegen und schloss am Freitag bei 66,06 US-Cent pro Pfund. Damit setzte sich eine leichte technische Erholung fort, nachdem die Notierungen zuvor mehrere Wochen unter Druck gestanden hatten.

Unterstützt wurde die Erholung durch Short-Covering und einen vorübergehend schwächeren US-Dollar, der US-Baumwolle international etwas wettbewerbsfähiger machte. Fundamental bleiben die Rahmenbedingungen allerdings herausfordernd: Gute Wetterbedingungen in den US-Anbaugebieten und eine solide Versorgungslage begrenzen aktuell das Aufwärtspotenzial.

FAZIT

Baumwolle stabilisiert sich auf niedrigem Niveau. Die Marke von 66 Cent ist nun kurzfristig eine wichtige Orientierung. Ohne neue Nachfrageimpulse dürfte der Markt weiter richtungslos bleiben.



Kupfer - LONG

Auf Wochenbasis ein Plus von +5,57%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Die Lagerbestände an der LME fallen weiter: aktuell bei 164.725t (letzte Woche: 179.375t). Im September des letzten Jahres waren wir bei 320.925t.


Kupfer-Future unter Druck – US-Lagerbestände steigen, Arbitrage schmilzt

Der Kupfer-Future an der CME verzeichnete in der vergangenen Woche einen kräftigen Anstieg von +5,57 % – die stärkste Wochenperformance seit Monaten. Besonders auffällig: Am Freitag kam es zu einer extremen Aufwärtsbewegung, als der Kurs von knapp 462 US-Cent auf 486,50 US-Cent je Pfund stieg – zugleich der Wochenschlusskurs und das Wochenhoch.

Hintergrund der späten Rally war vor allem die fortgesetzte Schwäche des US-Dollars, die Industriemetalle auf breiter Front stützte. Gleichzeitig reagierten die Märkte auf neue geldpolitische Impulse aus China: Die chinesische Notenbank (PBoC) hatte in der Woche Schlüsselzinssätze und Liquiditätskonditionen gesenkt, was als klares Signal einer anhaltenden wirtschaftlichen Stimulierung gedeutet wurde – insbesondere zur Unterstützung der Industrieproduktion.

Damit steht ein starker Kontrast zur Angebotsseite: Die International Copper Study Group hatte ihre Prognose für den Kupferüberschuss 2025 verdoppelt – auf 300.000 Tonnen. Grund: Hohe Erzfördermengen in Südamerika und gestiegene Lagerbestände, vor allem in den USA, wo Kupfer vor drohenden Trump-Zöllen auf Vorrat importiert wurde.

Trotz dieser Fundamentaldaten sprechen Händler von einer technischen Gegenreaktion auf die zuvor überverkaufte Marktsituation. Die zuletzt stark gestiegenen US-Lagerbestände und die enge CME-LME-Arbitrage hatten für Zurückhaltung gesorgt – nun aber scheint der Markt kurzfristig zu einer Neubewertung anzusetzen.

FAZIT

Der Kupfer-Future erlebte eine explosive Woche, angefeuert durch geldpolitischen Rückenwind und einen schwächeren Dollar. Die Bewegung am Freitag zeigt, wie sensibel der Markt auf China-Impulse reagiert – und wie schnell eine überdrehte Short-Positionierung zur Kehrtwende führen kann. Der Bereich um 490 Cent wird nun zur entscheidenden Widerstandsmarke – ein Ausbruch darüber hätte technische Signalwirkung.



WTI Crude-Oil  - Long

WTI Crude-Oil verliert auf Wochenbasis -0,35%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



WTI Crude Oil schwankt zwischen geopolitischer Sorge und Angebotsdruck – leichte Wochenverluste trotz Iran-Schlagzeilen


Der an der NYMEX gehandelte WTI Crude Oil Future verzeichnete in der vergangenen Woche einen leichten Rückgang von 0,35 % und schloss am Freitag bei 61,76 US-Dollar pro Barrel. Trotz dieses moderaten Wochenverlusts zeigte sich der Markt volatil, insbesondere aufgrund geopolitischer Spannungen im Nahen Osten.

Geopolitische Spannungen treiben kurzfristige Preisspitzen

Mitte der Woche sorgten Berichte über mögliche israelische Vorbereitungen auf einen Luftangriff gegen iranische Nuklearanlagen für Unruhe an den Ölmärkten. US-Intelligence-Quellen berichteten, dass Israel Munitionsbewegungen und Luftwaffenübungen durchführt, was als Vorbereitung auf einen potenziellen Angriff gewertet wurde . Infolge dieser Meldungen stieg der WTI-Preis kurzfristig um bis zu 3,5 % auf über 64 US-Dollar pro Barrel, bevor er wieder auf etwa 63 US-Dollar zurückfiel.

Markt bleibt anfällig für geopolitische Entwicklungen

Obwohl die Woche mit einem leichten Minus endete, bleibt der Ölmarkt sensibel gegenüber geopolitischen Entwicklungen, insbesondere im Nahen Osten. Ein möglicher israelischer Angriff auf iranische Nuklearanlagen könnte zu erheblichen Störungen in der Ölversorgung führen, insbesondere wenn der Iran als Reaktion den strategisch wichtigen Seeweg der Straße von Hormus blockieren sollte.

Analysten betonen, dass solche geopolitischen Risiken kurzfristige Preisspitzen verursachen können, jedoch mittelfristig durch Faktoren wie erhöhte Produktionskapazitäten außerhalb des Nahen Ostens und strategische Ölreserven abgefedert werden könnten.

FAZIT

Die kommenden Wochen könnten weiterhin von Unsicherheiten geprägt sein, insbesondere im Vorfeld des nächsten OPEC+-Treffens am 1. Juni, bei dem eine mögliche Erhöhung der Produktionsquoten diskutiert wird. Marktteilnehmer sollten die geopolitischen Entwicklungen sowie Entscheidungen der OPEC+ aufmerksam verfolgen, da diese erheblichen Einfluss auf die Preisentwicklung des WTI Crude Oil Futures haben könnten.



Zucker  - Long

Zucker verliert auf Wochenbasis -1,48%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Zucker-Future schwächer – Zwischenhoch bleibt ohne Anschlusskäufe


Der an der ICE US gehandelte Zucker-Future beendete die vergangene Woche mit einem Rückgang von –1,48 % bei einem Schlusskurs von 17,31 US-Cent pro Pfund. Im Wochenverlauf konnte der Preis zwar kurzfristig bis knapp 17,80 US-Cent anziehen, doch Anschlusskäufe blieben aus – das Momentum verpuffte.

Die Unsicherheit rund um Indiens Exportpolitik sowie wetterbedingte Risiken in Brasilien und Thailand bleiben zentrale Themen im Markt. Zwar herrscht unter Marktteilnehmern nach wie vor Konsens über eine potenziell angespannte Versorgungslage, doch das Verhalten nach der jüngsten Zucker-Konferenz in New York zeigt: Viele Anleger bleiben vorerst zurückhaltend.

FAZIT

Zucker hat es erneut nicht geschafft, sich nachhaltig oberhalb der wichtigen 18-Cent-Marke zu etablieren. Solange keine klaren Impulse von der Wetterfront oder der Exportseite kommen, dürfte der Markt technisch orientiert und richtungslos bleiben. Erst ein Ausbruch über 18 US-Cent würde das Chartbild spürbar verbessern.

Palladium  - Long

Palladium gewinnt auf Wochenbasis +3,36%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:



Palladium-Future mit dynamischer Woche – Erholung knapp unter 1.000 USD


Der an der CME gehandelte Palladium-Future legte in der vergangenen Woche um +3,36 % zu und beendete den Handel am Freitag bei 998,50 US-Dollar je Unze – nur knapp unter der psychologisch wichtigen 1.000er-Marke. Im Wochenverlauf erreichte der Kurs sogar ein Hoch von über 1.055 US-Dollar, getrieben von spekulativen Käufen und einer technischen Erholung.

Die Aufwärtsbewegung wurde zusätzlich gestützt durch Nachrichten aus der Automobilbranche: So kündigte Honda an, sich wieder verstärkt auf Hybridfahrzeuge zu konzentrieren – eine Entwicklung, die tendenziell die Nachfrage nach Palladium stützt, da es in konventionellen Katalysatoren Verwendung findet.

Trotz struktureller Herausforderungen – etwa durch den Ausbau der Elektromobilität und sinkende Margen bei PGM-Produzenten – bleibt der Markt empfindlich gegenüber Nachfragetrends und spekulativen Umschichtungen. Analysten verweisen zudem auf die noch immer hohe spekulative Short-Positionierung im Markt, die bei neuen Aufwärtsimpulsen zu einem beschleunigten Short-Squeeze führen könnte.

FAZIT

Palladium zeigte vergangene Woche deutliche Stärke und konsolidiert nun knapp unter der 1.000er-Marke. Technisch bleibt die Lage spannend: Ein Ausbruch über das Wochenhoch könnte kurzfristig weiteres Momentum freisetzen.

Orangensaft  - Long

Orangensaft gewinnt auf Wochenbasis +11,47%.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:



Orangensaft-Future erneut mit Kursexplosion – Angebotslage bleibt angespannt


Der an der ICE US gehandelte Orangensaft-Future (FCOJ-A) setzte seine Rally in der vergangenen Woche eindrucksvoll fort und legte um +11,47 % zu. Der Kontrakt schloss am Freitag bei 277,95 US-Cent pro Pfund – dem höchsten Wochenschluss seit März und nur knapp unter dem Jahreshoch.

Getrieben wurde die Bewegung erneut von anhaltenden Angebotsproblemen in den USA (insbesondere in Florida) sowie wachsender Unsicherheit über die Ernteaussichten in Brasilien. Auch die spekulativen Marktteilnehmer bleiben mit deutlicher Schlagseite im Markt: Die Netto-Long-Positionen laut COT-Daten liegen weiterhin deutlich über 3.000 Kontrakten, was auf einen nach wie vor bullisch gestimmten Futures-Markt hinweist.

FAZIT

Der Orangensaft-Future bleibt in einem engen Spannungsfeld zwischen knapper Angebotslage und spekulativer Übertreibung. Die technische Lage wirkt zunehmend überhitzt – dennoch sind weitere Preisspitzen möglich, solange fundamentale Entspannung ausbleibt. Trader sollten das steigende Rückschlagrisiko ebenso im Blick behalten wie mögliche plötzliche Trendwechsel bei hoher Volatilität.








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