Starke Woche für Metalle und Energie – DCX nahe All-Time-High

12.07.25 04:23 PM - Von Mitarbeiter



Liebe Leserinnen und Leser,

 

die Märkte bleiben im Hochspannungsmodus. Während sich die US-Notenbank weiterhin im „wait and see“-Modus befindet, dominieren neue geopolitische 
Unwägbarkeiten und Donald Trumps protektionistische Agenda die Schlagzeilen. Der Dollar zieht an, Zinsfantasie wird zurückgestellt, und gleichzeitig preist der 
Rohstoffmarkt eine neue Ära der Handelszölle ein.

Besonders Kupfer hat in dieser Gemengelage ein historisches Ausrufezeichen gesetzt: +10,27 % in nur einer Woche, ein neues Allzeithoch an der CME – ausgelöst durch einen angekündigten Strafzoll von 50 % auf Kupferimporte. Parallel konnte Palladium zweistellig zulegen, und auch Silber markierte das höchste Niveau seit über 13 Jahren. 
Gold hat die psychologisch wichtige Marke von 3.300 USD souverän verteidigt und steht in den Startlöchern für einen neuen Aufwärtsschub.

Und Crude Oil? Trotz angekündigter Förderausweitungen durch die OPEC+ und Lageraufbau in den USA bleibt der Markt erstaunlich robust. Die Kombination aus saisonaler Nachfrage, geopolitischen Risiken und einer aktiven Long-Positionierung großer Marktteilnehmer hält die Preise aufwärtsgerichtet.

Auch aus Washington kommt kaum Entlastung: Präsident Donald Trump verschärft seine Zollpolitik dramatisch – 35 % auf Kanada, 15–20 % auf weitere Handelspartner, 
plus ein bereits angekündigtes Schreiben an die EU. Sollte es keine Einigung bis zum 1. August geben, treten die neuen Maßnahmen in Kraft. Das wirkt wie ein 
wirtschaftspolitischer Flächenbrand mit klaren Auswirkungen auf die globale Lieferkette – und damit auch auf Rohstoffpreise.

Die US-Notenbank (Fed) hat ihren Leitzins am 18. Juni wie erwartet im Korridor von 4,25 % bis 4,50 % belassen. Diese Entscheidung reflektiert eine Mischung aus 
anhaltend hoher Inflation sowie zunehmenden Unsicherheiten durch neue US-Zölle. Eine Zinssenkung im Juli ist faktisch 
vom Tisch – frühestens ab September könnte eine erste Lockerung realistisch werden, sofern sich das Konjunkturbild eintrübt. Politischer Druck – 
etwa durch Trumps Forderung nach einer radikalen Zinssenkung um 300 Basispunkte – prallt bislang an der Fed ab.

Die Märkte haben sich in diesem Umfeld sektorenspezifisch neu sortiert: Während Tech-Aktien und Indizes wie der Nasdaq 100 zuletzt neue Allzeithochs markierten, 
schichtet Kapital in großem Stil in Sachwerte und Rohstoffe um. Der US-Dollar profitiert kurzfristig von der defensiven Haltung der Fed und der Unsicherheit im Rest der Welt – 
doch diese Stärke könnte bröckeln, wenn das Vertrauen in den Greenback angesichts fiskalischer Exzesse und Handelskonflikte schwindet.


Was war im DCX in der vergangenen Woche besonders auffällig?

Der Dynamic Commodity Index (DCX) legte in der vergangenen Woche um +1,38 % zu und steht nun bei 112,54 Punkten. Seit Jahresbeginn beträgt das Plus +15,33 %. 
Auffällig war vor allem die Stärke im Edelmetall- und Energiesegment, während einige Softs noch Schwäche zeigten. 

Hier alle aktuellen DCX-Positionen im Überblick:

•Palladium | +12,38 % | Long
Explosiver Anstieg auf ein 2-Jahreshoch – politische Unsicherheit treibt das Momentum. Position bleibt bestehen, Gewinne sollten abgesichert werden.

•TTF Natural Gas | +7,22 % | Long
Nachkauf bewährt sich: Hitzewelle, Speicherdefizit und geopolitische Umstellungen stützen den Markt. Das technische Setup bleibt intakt.

•Silber | +5,22 % | Long
13-Jahreshoch – Investoren suchen Zuflucht in Sachwerten. Geopolitische Spannungen und starke COT-Daten bestätigen das bullische Bild.

•Platin | +4,26 % | Long
Zölle, Angebotsdefizit und relative Unterbewertung sorgen für neue Hochs. Die Saisonalität läuft noch bis Monatsende mit.

•WTI Crude Oil | +3,59 % | Long
Trotz Angebotsängsten bleibt Öl stark. Sommerliche Nachfragespitzen und geopolitische Risiken stützen das bullische Momentum.

•Zucker | +1,60 % | Long
Erholung nach massivem Ausverkauf: Neue Importnachfrage trifft auf rekordhohe Short-Positionierung – gute Basis für weiteren Rebound.

•Gold | +0,77 % | Long
Gold verteidigt die 3.300er-Marke – Zentralbankkäufe, BRICS-Initiativen und geopolitische Unsicherheit treiben das Edelmetall.

•Kakao | +0,43 % | Short
Kurzfristige Stabilisierung, aber Nachfrage bleibt schwach, Lager steigen. Die Short-Positionierung bleibt angemessen.

•Kaffee | +0,10 % | Short
Trump-Zölle vs. Erntefortschritt: Der Markt bleibt in der Balance – noch kein klarer Richtungswechsel erkennbar.

•EUR/USD | –0,76 % | Long
Zollrhetorik belastet kurzfristig. Die spekulative Long-Positionierung und strukturelle USD-Schwächen sprechen mittelfristig weiter für den Euro.

•Baumwolle | –1,52 % | Long
Hohe Lagerbestände und bearishe USDA-Daten belasten – kurzfristig weiter schwach, saisonal ab August erholungsfähig.

•CO₂-Zertifikate | –1,43 % | Long
Ruhige Konsolidierung über 70 EUR. Die Struktur bleibt intakt, solange kein Bruch nach unten erfolgt – mittelfristig bullisch.

•Henry Hub Natural Gas | –0,91 % | Long
Trotz Verlustserie bleiben Short-Eindeckungen und beginnende Hurrikansaison potenzielle Preistreiber – der Markt bleibt explosiv.


Fazit:

Der DCX profitierte erneut von geopolitischer Unsicherheit, saisonaler Energie-Nachfrage und der Suche nach sicheren Häfen. Besonders hervorzuheben: 
Silber und Palladium mit starker Outperformance sowie TTF-Gas mit dem erhofften Rebound. Soft Commodities bleiben gemischt – bei Zucker deutet 
sich jedoch ein bullischer Stimmungswechsel an. Das strategische Setup des DCX bleibt breit diversifiziert und klar zukunftsgerichtet.

Ihr

Carsten S. Stork


Performance DCX 

aktueller Indexstand: 112,54
Wochenperformance: +1,38%
Seit Jahresanfang: +15,33%



DCX POSITIONEN

SILBER - LONG

Silber gewinnt auf Wochenbasis +5,22%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Silber glänzt mit 13-Jahreshoch – politischer Rückenwind befeuert die Rally


Der Silver Future an der COMEX legte in der vergangenen Woche kräftig zu und schloss mit einem Plus von +5,22 % bei 39,075 USD je Unze – nur knapp unter dem 

Wochenhoch. Damit markiert der Silberpreis das höchste Niveau seit über 13 Jahren, was die starke Nachfrage nach Sachwerten in einem zunehmend politisch 

getriebenen Umfeld unterstreicht.


Wie bei Kupfer und Palladium sorgte auch beim Silber die neue US-Zollpolitik für Bewegung: Präsident Trump kündigte 35 % Zölle auf kanadische Importe und 

flächendeckende Strafzölle von 15–20 % auf zahlreiche andere Handelspartner an – eine Entwicklung, die globales Misstrauen gegenüber wirtschaftspolitischer 

Stabilität schürt und Investoren vermehrt in sichere Häfen wie Gold und Silber treibt.


Trotz leichter Reduktion bleiben die Large Trader mit über 58.000 Kontrakten netto long positioniert – ein Zeichen dafür, dass viele institutionelle Investoren 

an der Aufwärtsbewegung festhalten, aber erste Absicherungen vornehmen. Das kann auf eine kurzfristig überkaufte Situation hindeuten, ändert aber nichts

 am positiven Gesamtbild.

Die Saisonalität unterstützt den Aufwärtstrend noch bis Ende Juli. Historisch kommt es im August häufig zu Zwischenkorrekturen, bevor der Markt ab September 

tendenziell wieder anzieht. Ein kurzfristiger Rücksetzer wäre also keine Überraschung – langfristig bleibt das Bild jedoch intakt.


FAZIT

Silber bestätigt seine Rolle als sicherer Hafen in geopolitisch turbulenten Zeiten. Die Kombination aus politischen Spannungen, starker Marktdynamik und technischer Stärke sorgt für ein bullishes Gesamtbild – auch wenn kurzfristig mit Gewinnmitnahmen zu rechnen ist.

Der nächste saisonale Hochpunkt könnte bereits im September erreicht werden – gute Gründe, das Edelmetall im Blick zu behalten.



GOLD - LONG

Gold gewinnt auf Wochenbasis +0,77 %.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Gold verteidigt 3.300 USD – nächste Etappe: Allzeithoch?


Der an der COMEX gehandelte Gold-Future konnte in der vergangenen Woche um +0,77 % zulegen und schloss bei 3.317,30 USD je Unze. Die wichtige 

Unterstützung bei 3.300 USD wurde gehalten.

Die aktuellen COT-Daten zeigen einen deutlichen Aufbau der Long-Positionen institutioneller Anleger. Die Large Trader halten inzwischen über 

200.000 Kontrakte Long, was den bullischen Charakter des Marktes unterstreicht.

Gold hat sein saisonales Tief im Juli traditionell hinter sich gelassen. Die saisonal starke Phase bis Mitte Oktober hat begonnen – historisch ein zuverlässiger 

Katalysator für Aufwärtsbewegungen.


Fundamentale Gold-Erkenntnisse verdichten sich weiter.

Die langfristigen Treiber für Gold sind klar erkennbar und sprechen für ein strukturell höheres Preisniveau:


1. Gold-Trading in China ist 2024 explodiert, was die dortige Marktdynamik grundlegend verändert hat.

2. Zentralbanken kaufen aktuell rund 80 Tonnen Gold pro Monat, ein historisch hoher Wert.

3. Laut World Gold Council kaufen Zentralbanken und Sovereign Wealth Funds jährlich rund 1.000 Tonnen Gold – das ist rund ein Drittel der weltweiten Förderung.

4. Geopolitische Spannungen – von Trumps Handelspolitik bis hin zu Eskalationen im Nahen Osten – fördern die Suche nach sicheren Häfen.

5. Kasachstan, viertgrößter Goldproduzent weltweit, war 2024 noch einer der größten Verkäufer – ist 2025 nun aber auf der Käuferseite.

6. BRICS-Initiative für eine neue goldgedeckte Währung, mit einem Goldanteil von bis zu 40 %, könnte die Nachfrage strukturell in neue Höhen treiben.


Zusätzliche Impulse liefert erneut Donald Trump: Seine angekündigten 35 %-Zölle auf kanadische Waren und mögliche Pauschalzölle auf weitere Länder verschärfen die Unsicherheiten im Welthandel. Auch die Debatte um die Absetzung von Fed-Chef Jerome Powell sorgt für Unruhe. Gold profitiert als sicherer Hafen.


FAZIT

Wir bleiben strategisch Long. Die Kombination aus saisonaler Stärke, bullischer Positionierung, Zentralbankkäufen, geopolitischem Druck und der strukturellen 

Verschiebung im globalen Währungsgefüge spricht für weiter steigende Kurse.


Mein Ausblick: Ich gehe davon aus, dass Gold in den kommenden Wochen ein neues Allzeithoch erreicht und bis Jahresende auf 4.000 USD steigen kann. Die Weichen 

dafür sind gestellt.



EUR/USD - LONG

Der EUR/USD verliert auf Wochenbasis -0,76%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 


EUR/USD – Rücksetzer durch neue Zollrhetorik, aber spekulative Long-Positionierung bleibt stark


Der EUR/USD beendete die vergangene Handelswoche mit einem Rückgang von –0,76 % und schloss am Freitag bei 1,16895. Auslöser der Schwäche war vor allem 

die neuerliche Eskalation der US-Handelspolitik: US-Präsident Donald Trump kündigte eine breite Zollerhöhung an – 35 % auf kanadische Importe, 15–20 % auf viele 

andere Länder, inklusive einem angedrohten Schreiben an die EU. Diese Entwicklung hat nicht nur Druck auf den Euro ausgeübt, sondern weltweit die Risikoaversion 

erhöht – was dem US-Dollar als sicherem Hafen kurzfristig zugutekam.


Trotz der Korrektur bleibt die spekulative Positionierung am Terminmarkt eindeutig: Laut den aktuellen COT-Daten haben die Large Trader ihre Long-Positionen erneut 

ausgeweitet und halten nun über 120.000 Kontrakte auf steigende Eurokurse. Das ist ein starkes Commitment – zeigt aber auch, dass der Markt in dieser Richtung bereits 

deutlich positioniert ist.


Die geldpolitische Divergenz zwischen EZB und Fed spielt aktuell ebenfalls eine Rolle. Während EZB-Mitglied Schnabel eine Zinspause favorisiert und keine weiteren 

Senkungen erwartet, zeigt sich Panetta offener für weitere Lockerungen, sollte das Wachstum weiter enttäuschen. In den USA wiederum betont Fed-Mitglied 

Goolsbee, dass Zinssenkungen nicht zur Entlastung der Staatsverschuldung dienen sollen und bleibt beim vorsichtigen „wait and see“-Ansatz. Das stärkt tendenziell 

den Dollar – zumindest kurzfristig.


Charttechnisch bleibt der Bereich um 1,1650–1,1675 ein wichtiger Support. Sollte dieser nachhaltig brechen, droht eine Ausweitung der Korrektur. Auf der Oberseite 

bleibt die Marke von 1,18 USD die zentrale Hürde für eine neue Aufwärtsdynamik.


FAZIT

Trotz des jüngsten Rücksetzers bleibt das übergeordnete Bild für den Euro konstruktiv. Mehrere Faktoren sprechen mittelfristig für eine anhaltende EUR-Stärke:


1. Fundamental bleibt die Bewertung des Euro attraktiv – insbesondere angesichts der zunehmenden Zinsdifferenz zwischen den USA und der Eurozone. Die geldpolitischen Divergenzen könnten sich in den kommenden Monaten noch stärker zugunsten des Euro auswirken.

2. Politisch verschieben sich die Risiken klar in Richtung USA: Die erratische Zoll- und Handelspolitik von Präsident Trump untergräbt das Vertrauen in den US-Standort 

und stützt gleichzeitig die Nachfrage nach Alternativen – etwa dem Euro.

3. „The Big Beautiful Bill“ – die geplante massive Neuverschuldung der USA könnte sich zu einem strukturellen Problem für den Dollar entwickeln. Sollte das Haushaltsdefizit 

weiter explodieren, droht ein Vertrauensverlust in die langfristige Solidität der US-Finanzpolitik – mit potenziellen Kapitalabflüssen aus Dollar-Assets.

4. Kapitalflüsse könnten sich in diesem Umfeld zunehmend Richtung Europa verlagern. Sowohl institutionelle Investoren als auch Notenbanken äußern verstärkt den 

Wunsch, ihre USD-Allokation zu reduzieren.

5. Markttechnisch ist der US-Dollar bereits sehr weit gelaufen – die spekulative Positionierung laut CoT-Daten signalisiert Korrekturpotenzial. Die Longs im Euro sind stark, 

aber noch nicht überdehnt.

6. Charttechnisch bietet das EUR/USD-Paar weiterhin Aufwärtspotenzial – ein Anstieg über 1,20 USD bleibt mittelfristig im Bereich des Möglichen, sofern geopolitische 

Spannungen und Zinserwartungen die aktuelle Richtung bestätigen.


Kurzum: Der Rücksetzer bietet eher eine Chance als einen Grund zur Sorge – das bullische Setup bleibt intakt, auch wenn kurzfristige Volatilität nicht auszuschließen ist.



BAUMWOLLE - LONG

Baumwolle verliert auf Wochenbasis -1,52%.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:


Cotton-Future unter Druck – Angebot dominiert, Bären behalten vorerst die Kontrolle


Der Baumwolle-Future beendete die vergangene Handelswoche mit einem Wochenverlust von –1,52 % bei 67,42 US-Cent pro Pfund. Damit setzt sich der seit Wochen 

bestehende Abwärtstrend weiter fort – belastet vor allem durch steigende Angebotsprognosen und eine bislang ausbleibende Nachfrageerholung.


Der USDA-WASDE-Bericht vom Juli war klar bearish: Die US-Produktion für 2025/26 wurde um 600.000 Ballen auf 14,6 Millionen Ballen nach oben revidiert. Zwar wurden 

die Erträge leicht reduziert, aber die Ausweitung der Erntefläche auf 8,66 Millionen Acres kompensiert das locker. Die Folge: Die erwarteten US-Ending Stocks steigen 

auf 4,6 Millionen Ballen – 300.000 Ballen mehr als zuvor. Auch global wurde das Angebot angehoben (plus 1,43 Mio. Ballen), vor allem durch Zuwächse in China und 

den USA, während der Verbrauch kaum mitzieht. Damit bleibt der weltweite Angebotsüberhang bestehen.


Die COT-Daten bestätigen das bearishe Bild: Large Trader (Managed Money) haben ihre Netto-Short-Position zuletzt weiter ausgebaut und sind nun mit fast 30.000 

Kontrakten short – ein klares Zeichen für das anhaltende Misstrauen gegenüber dem aktuellen Preisniveau.


Saisonalität bietet jedoch einen Hoffnungsschimmer: Historisch erreicht Baumwolle Mitte August ein saisonales Tief und zeigt danach häufig bis in den September hinein 

eine Gegenbewegung. Noch ist allerdings Geduld gefragt – das Umfeld bleibt vorerst schwach, solange sich kein Nachfrageimpuls zeigt.


FAZIT

Der Baumwolle-Future befindet sich im Abwärtstrend, der durch steigende Produktionszahlen und anhaltende Short-Positionierungen verstärkt wird. Eine nachhaltige 
Wende ist derzeit nicht in Sicht. Saisonal könnte ab August eine Stabilisierung folgen, doch noch fehlen dafür klare Signale.


WTI Crude-Oil  - Long

Der WTI gewinnt auf Wochenbasis +3,59%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


WTI im Sommermodus – Rohöl trotzt Überangebotsängsten und steigt weiter


Der WTI Crude Oil Future legte in der vergangenen Woche um satte +3,59 % zu und beendete den Handel am Freitag bei 68,75 USD pro Barrel. Damit verzeichnete der 

Kontrakt den zweiten Wochengewinn in Folge – trotz bearisher Signale auf der Angebotsseite.


Neue Sanktionen gegen Russland und die Rückkehr protektionistischer Töne aus Washington heizen die Risikoaversion an. US-Präsident Trump hat neben Strafzöllen auf 

Kupfer, Kanada und Brasilien auch neue Maßnahmen gegen Russland in Aussicht gestellt. Diese Gemengelage unterstützt Öl als politisch sensibles Asset – insbesondere 

angesichts der angespannten Versorgungslage aus Russland und dem Nahen Osten.


Trotz eines gemeldeten Lageraufbaus in den USA und angekündigter Fördererhöhungen durch OPEC+ um 548.000 bpd im August, bleibt der Markt robust. Händler 

fokussieren sich auf die starke Reisesaison im Sommer sowie rekordhohe saudische Rohölexporte nach China. Die Internationale Energieagentur (IEA) warnte zwar 

vor einem möglichen Überangebot im weiteren Jahresverlauf, doch aktuell herrscht kurzfristige Knappheit – insbesondere bei schwereren Rohölsorten.


Die aktuellen Commitment-of-Traders-Daten zeigen eine anhaltend bullishe Positionierung der Large Trader, die mit über 209.000 Long-Kontrakten deutlich in der 

Erwartung weiter steigender Preise positioniert sind.


Die Preisentwicklung folgt aktuell lehrbuchartig der saisonalen Tendenz: Bis Mitte Oktober zeigt sich WTI Crude historisch stark, getrieben durch hohe Raffinerieauslastung, Reisesaison und erhöhte Stromnachfrage in heißen Sommermonaten.


FAZIT

Der Ölmarkt zeigt sich widerstandsfähig gegenüber längerfristigen Überangebotssorgen. Die geopolitische Lage, gepaart mit starker saisonaler Nachfrage und robuster 
spekulativer Unterstützung, liefert aktuell ein bullishes Gesamtbild. Solange der Bereich um 70 USD nicht nachhaltig überschritten wird, bleibt zwar technische Vorsicht 
geboten – doch ein Ausbruch über diese Marke könnte ein neues Aufwärtsmomentum entfachen. Das aktuelle Setup bleibt konstruktiv – Öl bleibt im Sommermodus.


Zucker  - Long

Der Zucker gewinnt auf Wochenbasis +1,60%.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart: 


Zuckerpreise mit erster Erholung – Markt dreht vorsichtig nach oben


Der Zucker-Future an der ICE konnte in der vergangenen Woche um +1,6 % zulegen und schloss bei 16,56 US-Cent je Pfund. Damit verzeichnete der Kontrakt eine erste 
deutliche Gegenbewegung nach dem massiven Ausverkauf der vergangenen Monate, bei dem neue Mehrjahrestiefs markiert wurden.

Neue Nachfrageimpulse kamen zuletzt durch Importankündigungen großer Abnehmerländer. Pakistan will 500.000 Tonnen Zucker einführen, die Philippinen sogar 
424.000 Tonnen – beide Maßnahmen führten zu Short-Eindeckungen und einer stabilen Marktreaktion. Dennoch bleibt der übergeordnete Angebotsdruck intakt: Laut 
USDA wird die globale Zuckerproduktion 2025/26 voraussichtlich auf ein neues Rekordniveau von 189,3 Mio. Tonnen steigen – bei gleichzeitig um +7,5 % wachsenden Lagerbeständen. Auch die Erwartungen an die Ernten in Indien (+25 % y/y) und Thailand (+2 % y/y) stützen dieses Überangebotsnarrativ.

Ein Gegengewicht liefern die aktuellen COT-Daten: Die Large Trader haben ihre Positionierung komplett gedreht und halten nun netto mehr als 60.000 Kontrakte short – 
ein klares Kontra-Signal, wenn sich der Markt weiter erholt. Sollte der saisonale Anstieg – historisch typisch bis Mitte August – weiterlaufen, könnte das zu verstärktem 
Short-Covering führen.

Auch saisonal spricht aktuell vieles für eine Fortsetzung des Rebounds: Zucker hat im Juli historisch Rückenwind, bevor ab Mitte August eine schwächere Phase einsetzt. 

FAZIT

Zucker hat sich nach einem massiven Abverkauf zuletzt stabilisiert und profitiert nun von Nachfrageimpulsen und einer sehr konstruktiven Saisonalität. Die spekulative
 Short-Positionierung verstärkt das Potenzial für einen Short-Squeeze. Solange das Tief hält, bleibt das Setup aussichtsreich – ein Anstieg in Richtung 17,50 US-Cent 
ist aus technischer Sicht absolut realistisch.


Palladium  - Long

Palladium gewinnt auf Wochenbasis +12,38%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Explosiver Anstieg auf 2-Jahreshoch – aber Vorsicht bei der Positionierung


Der Palladium-Future hat in der vergangenen Handelswoche ein starkes Ausrufezeichen gesetzt: Mit einem Wochenplus von +12,38 % und einem Schlusskurs von 

1.289 USD je Unze notierte das Edelmetall nicht nur deutlich im Plus – es schloss sogar auf dem Wochenhoch. Das war zugleich der höchste Stand seit August 2023.

Auslöser für den Kursschub war die Zuspitzung der internationalen Handelskonflikte. Nach den massiven US-Zöllen auf Kupfer und brasilianische Güter verkündete

 Präsident Trump auch 35 %-Zölle auf kanadische Importe und stellte pauschale Strafzölle von 15–20 % für die meisten anderen Handelspartner in Aussicht. Palladium 

profitierte als klassischer sicherer Hafen in geopolitisch angespannten Zeiten.


Ein brisanter Faktor: Russland und Südafrika sind mit jeweils rund 40 % Anteil die zwei größten Palladium-Produzenten der Welt. Die Lieferketten sind also stark konzentriert 

– und anfällig für politische Eskalationen. Sollte es, wie angedeutet, zu einer Verschärfung im US-Russland-Verhältnis kommen (Trump kündigte bereits ein Russland-Statement 

für Montag an), könnte Palladium rasch zum nächsten politischen Spielball werden – ähnlich wie es Kupfer bereits geworden ist.


Ein Blick auf die Positionierungsdaten (COT) mahnt jedoch zur Vorsicht: Die Large Trader (spekulative Großanleger) haben ihre Short-Positionen leicht ausgeweitet und 

sind per 9. Juli –4.734 Netto-Kontrakte Short. Das spricht nicht gerade für einen breit abgestützten Trendwechsel – die Rally könnte also eher taktischer Natur sein als ein echter Strategiewechsel am Markt.

Auch die saisonale Komponente passt ins Bild: Historisch hat der Palladium-Future bis Ende Juli oft noch Aufwärtsspielraum. Danach jedoch folgt in der Regel eine 

Korrekturphase bis Ende September, bevor sich saisonal eine Jahresendrally ankündigt.


FAZIT

Der Palladium-Future befindet sich derzeit in einer spannungsgeladenen, politisch getriebenen Rally-Phase. Der Schlusskurs auf dem Wochenhoch bei gleichzeitig negativer Positionierung der Large Trader spricht für kurzfristige Übertreibung – aber auch für Momentum. Wer bereits investiert ist, sollte Gewinne absichern und auf mögliche

 Reversals vorbereitet sein. Neue Long-Einstiege sind nur bei Bestätigung des Trends und mit enger Risikoabsicherung sinnvoll.



Henry Hub Natural Gas  - Long

US Erdgas verliert auf Wochenbasis -0,91%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Gasmarkt unter Druck – doch die Hurrikansaison beginnt erst


Der Henry Hub Natural Gas Future beendete die vergangene Woche mit einem leichten Minus von –0,91 % bei 3,357 USD pro MMBtu. Damit setzte der Markt seinen 
Abwärtstrend fort und verbuchte bereits die dritte Verlustwoche in Folge – trotz rekordverdächtiger Temperaturen in Teilen der USA und eines bullishen Lagerberichts der EIA.

Während das Wetter in den kommenden Wochen vielerorts oberhalb der Norm erwartet wird, fiel die jüngste Temperaturprognose etwas moderater aus als zuvor, 
was die Rally  zunächst ausbremste. Dennoch bleiben die meteorologischen Modelle heiß genug, um die Stromnachfrage – und damit den Gasverbrauch – anzufeuern.

Fundamental ist der Markt derzeit in einem Spannungsfeld aus starker Produktion und saisonaler Nachfrage. Der Speicheraufbau bleibt überdurchschnittlich – 
die US-Gasvorräte liegen aktuell 6 % über dem Fünfjahresdurchschnitt. Doch erste Anzeichen für ein langsameres Produktionswachstum und wieder zunehmende 
LNG-Exporte könnten die Lage im weiteren Jahresverlauf kippen.

Hinzu kommt die laufende Hurrikan-Saison, die am 1. Juni offiziell begonnen hat. Bereits drei tropische Stürme haben in der Frühphase das Potenzial verdeutlicht: 
Sollte ein Sturm die US-Golfküste treffen, könnten Produktionsausfälle für eine plötzliche Verknappung sorgen – mit entsprechendem Preisdruck nach oben.

Bei den aktuellen Commitments of Traders zeigt sich, dass die Large Traders ihre Short-Positionen weiter zurückgefahren haben. Nach dem Hoch im Mai liegt die 
Netto-Short-Position nun nur noch bei knapp unter 87.000 Kontrakten – ein Zeichen dafür, dass die Bären langsam vorsichtiger werden und ein Stimmungsumschwung bevorstehen könnte.

Saisonal ist der Markt typischerweise bis in den Spätsommer hinein gut unterstützt. Juli bis Anfang Oktober gelten als Phase erhöhter Volatilität mit Aufwärtsdruck – 
insbesondere wenn Hitzeperioden oder Sturmrisiken auf eine ohnehin angespannten Angebotslage treffen.


FAZIT

Die dritte Verlustwoche in Folge mag charttechnisch schwach wirken – doch unter der Oberfläche brodelt es. Die Short-Positionen der Spekulanten werden kleiner, 
die LNG-Exporte ziehen an, und die Wettersituation bleibt potenziell explosiv. Sollte der Future das Niveau von 3,25 USD verteidigen, könnten wir kurzfristig einen 
Rebound Richtung 3,60 – 3,80 USD sehen. Mit dem Beginn der Hurrikan-Saison bleibt der Gasmarkt hochsensibel – und bietet entsprechend gute Chancen für 
Trader mit Weitblick.


Platin  - Long

Platin gewinnt auf Wochenbasis +4,26%. 
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 


Platin bleibt gefragt – Aufwärtstrend durch Zölle und Angebotsdefizit befeuert


Der Platin-Future an der NYMEX setzte seine beeindruckende Rallye fort und legte in der vergangenen Woche um +4,26 % zu. Mit einem Wochenschlusskurs von 
1.472,60 USD pro Unze nähert sich der Kontrakt seinem Jahreshoch.

Treiber der Bewegung war einmal mehr die geopolitische Lage: US-Präsident Donald Trump kündigte weitere Strafzölle an – unter anderem 35 % auf kanadische Importe 
ab dem 1. August sowie umfassende Zollerhöhungen für andere Handelspartner. Diese protektionistischen Maßnahmen schüren Inflationsängste und stärken Platin als krisenresistentes Asset. Gleichzeitig sorgt der eskalierende Tonfall gegenüber Russland für Unsicherheit. 

Auch fundamentale Faktoren bleiben bullisch. Die World Platinum Investment Council rechnet mit dem dritten Angebotsdefizit in Folge. Vor allem die Erholung der Automobilproduktion sowie die steigende Nachfrage aus China treiben die industrielle Nachfrage. Der starke Rückgang des Gold-Platin-Ratios – von 3,6 im April 
auf nun 2,4 – signalisiert zudem eine relative Unterbewertung von Platin gegenüber Gold und weckt zunehmendes Investoreninteresse.

Bei den COT-Daten zeigt sich, dass die spekulativen Marktteilnehmer ihre Long-Positionen zuletzt leicht reduziert haben. Dennoch halten die Large Trader weiterhin 
über 20.000 Kontrakte auf der Long-Seite – ein Ausdruck des anhaltenden Optimismus.

Saisonal ist Platin ebenfalls noch im Aufwind. Bis Ende Juli spricht das saisonale Muster für weiter steigende Kurse. Ab August könnte jedoch eine temporäre Konsolidierung einsetzen.


FAZIT

Platin profitiert aktuell von einer perfekten Gemengelage aus geopolitischer Unsicherheit, strukturellem Angebotsdefizit und wachsender Investmentnachfrage. Solange 
der Ton zwischen Washington und Moskau rau bleibt und die Zollrhetorik eskaliert, bleibt Platin ein attraktives Zufluchtsasset. Das Momentum ist intakt – und ein neuer 
Angriff auf die Marke von 1.500 USD scheint nur eine Frage der Zeit.


TTF Natural Gas - Long

TTF Natural Gas gewinnt auf Wochenbasis +7,22%. 
Die letzte Woche im Chart: 


TTF Gas: Wetter, Speicher, Wende? – Rallye nimmt Fahrt auf


Der europäische Erdgasfuture (TTF) konnte in der vergangenen Woche um +7,22 % zulegen und schloss am Freitag bei 35,61 €/MWh. Damit hat sich unser Nachkauf 

auf tieferem Niveau als goldrichtig erwiesen – der Markt hat gedreht, und das fundamentale Umfeld spricht kurzfristig weiter für anziehende Preise.


Westeuropa verzeichnete im Juni die heißesten Temperaturen seit Beginn der Aufzeichnungen, und auch der Juli startet mit anhaltend hoher Kühlungsnachfrage. 

Diese Entwicklung sorgt für einen temporären Anstieg des Gasbedarfs zur Stromerzeugung, was die Preise stützt.


Ein weiterer Impuls kam von der EU-Kommission: Die Frist zur Erreichung des 90 %-Speicherziels wurde bis Dezember gestreckt. Damit sinkt der unmittelbare 

Beschaffungsdruck auf dem Spotmarkt – Zwangseinlagerungen mit Preisspitzen bleiben vorerst aus.


Trotz der regulatorischen Erleichterung bleibt die Speicherbefüllung in Deutschland besorgniserregend schwach. Stand 12. Juli liegt der Füllstand nur bei 54,01 %, 

deutlich unter dem Vorjahreswert von über 80 %. Experten halten selbst 70 % bis November für unrealistisch – bei einem kalten Winter könnte das zu Versorgungslücken führen. Besonders prekär ist die Lage im größten deutschen Speicher Rehden, der aktuell bei mageren 2 % liegt.


Langfristig gibt es auch positive Entwicklungen: Europas Gasversorgung wird zunehmend unabhängig von russischem LNG, da neue Kapazitäten aus den USA und Katar 

erschlossen werden. TotalEnergies bestätigte, dass Europa bis 2028 vollständig auf russisches LNG verzichten kann.


Der Markt konsolidiert derzeit zwischen 34 und 36 €/MWh. Ein Ausbruch über 36 € könnte eine schnelle Bewegung Richtung 40–42 € auslösen. Auf der Unterseite gilt die 

Marke von 30 € als kritischer Support – ein Bruch wäre ein bearishes Signal.


FAZIT

Der TTF GasFuture befindet sich in einem sensiblen Gleichgewicht zwischen kurzfristiger Hitzenachfrage, regulatorischer Entspannung und langfristig struktureller 
Neuordnung der Versorgungsketten. Die Kombination aus technischem Momentum, schwachen Speicherständen und geopolitischer Relevanz verleiht dem Markt 
kurzfristig weiteres Aufwärtspotenzial. Unsere Positionierung bleibt vorerst bestehen – ein weiterer Ausbau ist aktuell nicht geplant, aber wir beobachten die 
36 €-Marke sehr genau.



CO2 Emissionsrechte - Long

CO2 Emissionsrechte verlieren auf Wochenbasis -1,43%. 
Die letzte Woche im Chart: 


CO₂-Zertifikate: Ruhige Konsolidierung vor möglichem Rebound


Der Preis für europäische CO₂-Emissionsrechte (EUA) gab in der vergangenen Woche um –1,43 % nach und schloss bei 70,46 €/t CO₂. 

Die Preisbewegungen blieben zuletzt unspektakulär – der Markt pendelte in einer engen Spanne zwischen 69,75 € und 71,60 €. Das zeigt: Derzeit herrscht Unsicherheit

 über den kurzfristigen Kursverlauf, ohne dass es zu einer klaren Richtungsentscheidung kommt.

Das gestiegene Versteigerungsvolumen der EU konnte vom Markt problemlos absorbiert werden, was auf eine weiterhin solide Nachfrage im institutionellen Bereich 

hindeutet. Politische Themen wie neue Klimaziele der EU-Kommission blieben dagegen ohne nennenswerte Auswirkungen auf den Markt.

Die CO₂-Zertifikate konsolidieren aktuell oberhalb der psychologisch wichtigen 70 €-Marke. Analysten rechnen bis Ende des dritten Quartals mit einem Anstieg auf rund 

73,43 € und sehen mittelfristig weiteres Aufwärtspotenzial.


FAZIT

Der Markt für CO₂-Zertifikate zeigt sich stabil, aber richtungslos. Die Seitwärtsphase könnte sich als technische Basis für einen neuen Anlauf nach oben entpuppen. 
Solange die Marke von 70 € hält, bleibt das bullishe Szenario intakt. Mittelfristig dürfte der Markt weiter von Nachhaltigkeitstrends, regulatorischen Vorgaben und 
wachsendem Energiebedarf getrieben werden – das Chance-Risiko-Verhältnis bleibt attraktiv.



Kakao - Short

Der Kakao-Future gewinnt auf Wochenbasis +0,43%. 
Die letzte Woche im 15min Chart: 


Kakao stabilisiert sich nach Sell-off – Nachfrage bleibt schwach, Qualität unter Druck


Der Kakao-Future an der ICE US konnte sich in der vergangenen Woche um +0,43 % behaupten und schloss bei 8.127 USD je Tonne. Damit setzt sich die Konsolidierungsphase 
nahe der 3-Monats-Tiefs fort, nachdem der Markt zuletzt durch Gewinnmitnahmen und schwächere Nachfrage stark unter Druck geraten war. Vor dem Wochenende 
kam es zu Short-Eindeckungen, die New Yorker Kontrakte leicht stützten, während Londoner Kakao im Gegenzug auf ein 8,5-Monats-Tief fiel.

Auf der Nachfrageseite belasten erneut schwache Signale das Sentiment: Der weltgrößte Schokoladenhersteller Barry Callebaut hat zum zweiten Mal binnen drei 
Monaten seine Absatzprognose gesenkt – mit dem größten Absatzrückgang im dritten Quartal seit zehn Jahren. Auch Hershey und Mondelez berichteten von rückläufigen Umsätzen. Höhere Preise und Zölle dämpfen offenbar zunehmend die Konsumlaune der Verbraucher.

Auf der Angebotsseite bleibt das Bild gemischt. Während Ghana eine um +8,3 % höhere Ernte für die Saison 2025/26 prognostiziert, kommen aus der Elfenbeinküste 
zunehmend Berichte über Qualitätsprobleme bei der aktuell laufenden Mid-Crop-Ernte. Verarbeiter berichten von einem signifikanten Anteil an minderwertiger Ware – 
vor allem durch verspäteten Regen und mangelhafte Entwicklung der Kakaoschoten. Dies könnte die Exportfähigkeit der größten Anbauregion kurzfristig einschränken.

Gleichzeitig steigen die Lagerbestände: Die von der ICE überwachten Kakaobestände in US-Häfen erreichten im Juni ein 10-Monats-Hoch, was zusätzlich auf die Preise drückt.

Auch die Positionierung spiegelt das vorsichtige Sentiment wider: Die spekulativen Marktteilnehmer haben ihre Long-Positionen in den letzten Wochen deutlich 
abgebaut und halten derzeit nur noch rund 12.000 Kontrakte auf der Long-Seite.

FAZIT

Der Kakao-Markt pendelt derzeit zwischen schwacher globaler Nachfrage und möglichen Angebotsrisiken aus Westafrika. Die fundamentalen Rahmendaten sprechen 
aktuell eher für eine Fortsetzung der Konsolidierung. Ein nachhaltiger Richtungswechsel dürfte erst bei klaren Signalen zur Nachfrage oder erneuten Angebotsschocks
 erfolgen. Vorläufig bleibt der Markt technisch angeschlagen – eine Bodenbildung oberhalb von 8.000 USD wäre ein erstes positives Zeichen.



Kaffee- Short

Der Kaffee-Future gewinnt auf Wochenbasis +0,10%. 
Die letzte Woche im 15min Chart: 


Arabica-Kaffee stabilisiert sich – Erntefortschritte vs. geopolitischer Gegenwind


Der Arabica Coffee Future an der ICE US beendete die vergangene Handelswoche nahezu unverändert mit einem leichten Plus von +0,10 % bei 287,80 US-Cents pro Pfund. 
Damit hält sich der Kontrakt nach der jüngsten Aufwärtsbewegung auf hohem Niveau und erreichte zwischenzeitlich mit über 2,90 USD das höchste Preisniveau seit 
dem 2. Juli. Ausschlaggebend waren politische Spannungen: Die angekündigten 50 %-Zölle auf brasilianische Importe durch US-Präsident Trump sorgten für kurzfristige Verunsicherung – insbesondere hinsichtlich möglicher Vergeltungsmaßnahmen durch den weltweit größten Kaffeeproduzenten.

Gleichzeitig bleiben die Fundamentaldaten konstruktiv: Die brasilianische Ernte kommt zügig voran. Laut dem aktuellen Bericht von Safras & Mercado sind bereits 
69 % der gesamten Kaffeeanbaufläche geerntet – ein schnelleres Tempo als in den Vorjahren. Besonders bei Robusta ist die Ernte schon weit fortgeschritten (88 %), 
aber auch bei Arabica liegt man mit 58 % über dem Fünfjahresdurchschnitt. Das verbessert die kurzfristige Versorgungslage am Weltmarkt und dürfte Preisübertreibungen 
nach oben vorerst begrenzen.

Auch auf der Positionierungsseite zeigt sich eine gewisse Vorsicht: Die Large Trader reduzieren seit Wochen sukzessive ihre Long-Bestände. Aktuell halten sie noch 
knapp 29.000 Kontrakte Long – ein klarer Rückgang gegenüber dem Hoch im Frühjahr und ein Hinweis auf abnehmendes Momentum.

FAZIT

Arabica bleibt angesichts geopolitischer Spannungen und der laufenden brasilianischen Ernte in einer empfindlichen Balance. Während Trumps Zollpolitik für 
Preissprünge sorgt, wirkt die robuste Angebotslage dämpfend. Solange es nicht zu wetterbedingten Ausfällen oder handelspolitischen Eskalationen kommt, 
dürfte der Kaffee-Future weiter in seiner jüngsten Seitwärtsrange verbleiben. Eine Richtungsentscheidung steht noch aus.
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