Volatilität bei Energie & Metallen – neue Chancen, neue Risiken

29.06.25 04:10 PM - Von Mitarbeiter



Liebe Leserinnen und Leser,

 

Die vergangene Woche bot ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie weit sich die Finanzmärkte von den Fundamentaldaten entfernen können. Der S&P 500 schloss am 

Freitag, 27. Juni 2025, bei 6.173 Punkten – ein neues Allzeithoch. Treiber waren vor allem Zinssenkungshoffnungen, die Waffenruhe im Nahen Osten und frische 

Zuversicht im Handelskonflikt mit China und der EU. Vor allem der Technologiesektor – befeuert durch die ungebremste KI-Euphorie – trieb die Indizes weiter nach oben.


Dabei zeigt sich die US-Wirtschaft deutlich abgekühlt: Die PCE-Konsumausgaben im Mai gingen leicht zurück, ein weiteres Indiz für nachlassende Nachfrage. Gleichzeitig 

blieb die Kernrate des PCE-Preisindex mit +0,2 % zum Vormonat über den Erwartungen, was das Bild einer anhaltend zähen Inflation bestätigt. Zinssenkungshoffnungen 

halten sich dennoch hartnäckig – allerdings sehen die Märkte die erste Fed-Senkung eher im September, nicht mehr im Juli (aktuell ca. 20 % Wahrscheinlichkeit für Juli).


Parallel ließ die geopolitische Entspannung die Preise sicherer Häfen nachgeben: Der Goldpreis fiel um mehr als 50 USD – von rund 3.380 auf 3.330 USD je Unze. 


Die Stimmung unter Konsumenten gibt Anlass zur Sorge: Der Michigan Consumer Sentiment Index liegt weiterhin auf rezessionsnahen Tiefstständen, die Kluft zwischen 

gefühlter Realität und Markteuphorie ist historisch groß. Besonders kritisch: Die Stimmung der einkommensstarken Haushalte, die in den letzten Jahren den Konsum 

stabilisiert hatten, ist zuletzt deutlich eingebrochen. Institutionelle Anleger nehmen das zunehmend ernst.


Wir erleben aktuell einen Markt, in dem Narrative stärker wirken als Daten. Das eröffnet Chancen, erfordert aber auch erhöhte Vorsicht:


•Aktienmärkte sind im klaren Momentum-Modus – mit Rückenwind aus dem Tech-Sektor und politischen Entspannungsfantasien. Wer hier mitgeht, braucht definierte Exit-Strategien, denn Rücksetzer sind jederzeit möglich.


•Rohstoffmärkte zeigen starke Divergenzen: Während Öl unter die Räder kam (WTI –16,7 %), läuft Kupfer weiter stark. Diese relativen Schwächen und Stärken bieten gezielte Handelsgelegenheiten.


•EUR/USD konnte mit einem Wochenplus von 2,16 % über die Marke von 1,17 steigen – gestützt von robuster Euro-Zone-Inflation und einem schwächelnden Dollar. Auch 

hier gilt: Der Trend ist intakt, aber technisch überdehnt.


•Die Diskrepanz zwischen Börse und Realwirtschaft mahnt zur Disziplin: Wenn die Stimmung kippt – etwa bei enttäuschenden Arbeitsmarktdaten oder einem Rückschlag im Handelskonflikt – könnte die Korrektur schnell und heftig ausfallen.


Was war im DCX in der vergangenen Woche besonders auffällig?

WTI Crude Oil (–16,71 %) und TTF Natural Gas (–18,19 %) litten unter geopolitischer Entspannung und abrutschendem Momentum – besonders beim Gas war der 
Preisrückgang überzogen. Dagegen brillierten Palladium (+8,88 %) und Kupfer (+7,35 %) mit technischen Ausbrüchen und Short-Covering. Platin markierte 
ein neues Mehrjahreshoch, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten. Der Long-Einstieg im TTF Gas ist bislang misslungen – wir erwägen aber angesichts der
 Preisübertreibung eine Positionsaufstockung, was im DCX selten vorkommt. Fundamentale Stärke und saisonaler Rückenwind (Juli–Oktober) 
sprechen für eine zweite Chance.
Silber – LONG | –0,48 %
Rücksetzer nach 13-Jahreshoch – 36,17 USD je Unze. Gewinnmitnahmen, geopolitische Entspannung und Risk-On-Modus belasten. Der Aufwärtstrend bleibt 
iintakt – COT-Daten weiterhin bullisch.

Gold – LONG | –3,38 %
Gold korrigiert weiter – Schluss bei 3.286,10 USD. Risk-On-Stimmung, starkes Aktienmomentum und geopolitische Entspannung dämpfen Nachfrage. Saisonalität 
spricht ab Mitte Juli wieder für Stärke.

Sojabohnen – LONG | –3,80 %
Schwache Woche – Wetter in den USA perfekt, Druck durch brasilianische Rekordernte und argentinische Verkäufe. Saisonaler Gegenwind nimmt zu – 
Position wird eng begleitet.

EUR/USD – LONG | +2,16 %
Stärkster Euro seit 2021 – Schluss bei 1,1720. US-Daten schwach, Euro-Zinsfantasie durch höhere Inflation in Frankreich/Spanien. COT-Daten stark bullisch. 
Potenzial bis 1,18 ff.

Baumwolle – LONG | +3,97 %
Erholung nach Seitwärtstrend – Schluss bei 69,32 US-Cent. Technisch interessante Schwelle bei 70 Cent in Reichweite. Shorts werden abgebaut. 
Entscheidung in Kürze.

Kupfer – LONG | +7,35 %
Starker Anstieg – Schluss bei 512,20 US-Cent. LME-Bestände fallen weiter, spekulative Longs steigen. Makro und China-Stimulus geben Rückenwind. 
Saisonalität spricht für Teilgewinnmitnahme ab Ende Juli.

WTI Crude Oil – LONG | –16,71 %
Brutaler Abverkauf – Schluss bei 65,07 USD. Entspannung Iran/Israel, Risk-Off verschwindet. COT-Daten: Longs steigen weiter. Saisonalität bleibt bullisch – Erholung denkbar.

Zucker – LONG | +0,60 %
Leichte Stabilisierung nach Ausverkauf – Schluss bei 16,70 US-Cent. Globales Überangebot bleibt. Einzig die Saisonalität liefert noch Hoffnung. Position unter Beobachtung.

Palladium – LONG | +8,88 %
Short-Covering + Angebotsrisiken = 8-Monats-Hoch bei 1.147 USD. Nachfrage stabil, Russland/Südafrika bleiben risikobehaftet. COT-Daten zeigen weiteres Squeeze-Potenzial.

Henry Hub Natural Gas – LONG | –7,28 %
Turbulente Woche – Freitag mit starkem Rebound (Hitzeprognose). LNG-Export steigt, Speicheraufbau schwächer. Short-Covering-Setup intakt – 
Hurrikan-Saison kann zum Gamechanger werden.

Platin – LONG | +7,16 %
Neues Mehrjahreshoch bei 1.440,50 USD – starker Freitag-Selloff auf 1.351,90 USD. Markt bleibt bullisch: Angebotsdefizit, Schmucknachfrage, Wasserstofftrend. 
Saisonalität bis Juli unterstützend.

TTF Natural Gas – LONG | –18,19 %
Heftiger Rücksetzer – Schluss bei 33,485 EUR/MWh. Einstieg bislang fehlgeschlagen, aber Positionserhöhung denkbar. Speicherstände (DE: 47 %) deutlich unter Schnitt. 
Saisonalität + Wetter sprechen für Erholung bis Oktober.

CO2-Emissionsrechte – LONG | –2,86 %
Preis bei 70,04 EUR/t. Industrienachfrage gewinnt an Gewicht, Stromsektor weniger dominant. Angebot ab 2026 knapper. Fundamental bullisch – Markt wartet auf Katalysator.


Fazit:

Turbulente Woche im DCX – vor allem Energiepreise litten unter geopolitischer Entspannung und abruptem Risk-Off. Während WTI und TTF Gas stark verloren, blieben viele andere Positionen robust. Besonders Kupfer, Palladium und Platin zeigten relative Stärke. Der Rückschlag bei Gas könnte eine taktische Aufstockung rechtfertigen – eine Seltenheit im DCX, aber angesichts saisonaler Stärke und fundamentaler Unterversorgung gerechtfertigt. Die Hurrikan-Saison läuft an – potenzieller Preistreiber für Gas und Öl. Das Portfolio bleibt wachsam, flexibel und mit Blick auf den Herbst weiterhin bullish auf Energie und Edelmetalle ausgerichtet.

Ihr

Carsten S. Stork


Performance DCX 

aktueller Indexstand: 110,54
Wochenperformance: -0,89%
Seit Jahresanfang: +12,68%



DCX POSITIONEN

SILBER - LONG

Silber verliert auf Wochenbasis -0,48%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Silber-Future: Rücksetzer nach 13-Jahreshoch – Rally konsolidiert


Der Silber-Future an der CME verlor in der vergangenen Woche leicht –0,48 % und schloss am Freitag bei 36,165 USD je Unze. Zwar konnte der Kurs im Wochenverlauf 

kurzfristig über 37 USD steigen und damit nochmals das 13-Jahreshoch vom 18. Juni (37,30 USD) bestätigen, gab die Gewinne jedoch am Donnerstag und Freitag 

vollständig wieder ab.


Der Rücksetzer erfolgte im Zuge einer Konsolidierung im gesamten Edelmetallsektor – begünstigt durch abnehmende geopolitische Spannungen (Waffenruhe zwischen 

Israel und Iran) und Fortschritte im US-chinesischen Handelsdialog. Gleichzeitig belastete eine geringere Nachfrage nach sicheren Häfen vor dem Hintergrund positiver Wirtschaftsnachrichten das kurzfristige Momentum.


Trotz des Rückgangs bleibt der Aufwärtstrend intakt: Die Märkte preisen weiterhin mehrere Zinssenkungen der Fed ein – unterstützt durch schwache US-Daten bei Konsumausgaben, Einkommen und einem nach unten revidierten BIP.


Auf der spekulativen Seite kam es laut aktuellen COT-Daten zu leichten Positionsanpassungen: Die Netto-Long-Positionen der Spekulanten wurden leicht reduziert, liegen 

mit über 60.000 Kontrakten jedoch weiterhin auf hohem Niveau – ein Zeichen anhaltend bullischer Grundstimmung.


FAZIT

Silber konsolidiert nach einem steilen Anstieg, hält sich aber weiter auf hohem Niveau. Der Rückgang wirkt bislang wie eine gesunde Zwischenkorrektur in einem 
übergeordnet starken Marktumfeld. Das bullische Sentiment ist intakt, bleibt aber durch Gewinnmitnahmen und geopolitische Entspannung kurzfristig anfällig.



GOLD - LONG

Gold verliert auf Wochenbasis -3,38 %.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Gold unter Druck: Risk-On-Modus dominiert, trotz schwachem US-Dollar


Der Gold-Future verzeichnete in der vergangenen Woche einen deutlichen Rückgang um 3,38 % – der zweite Wochenverlust in Folge. Der Kontrakt schloss bei 
3.286,10 USD je Unze, dem tiefsten Stand seit dem 19. Mai.

Auslöser der Schwäche war ein massiver Shift hin zu Risikoassets: US-Aktienindizes markierten neue Allzeithochs, während sich die geopolitische Lage – insbesondere 
zwischen Israel und Iran – spürbar entspannte. Parallel dazu hellten sich die Aussichten für den globalen Handel auf, nachdem die USA Fortschritte bei neuen 
Handelsabkommen meldeten.

Zwar legte der US-Dollar nach den leicht über den Erwartungen liegenden PCE-Inflationsdaten zu, dennoch bleibt das Umfeld mittelfristig goldfreundlich: 
Zinssenkungserwartungen für den Herbst sind fest eingepreist, und die realen Renditen dürften auf Sicht weiter sinken. Auffällig war allerdings die schwache 
Reaktion des Goldmarkts selbst auf bullish interpretierbare Daten wie Dollar-Schwäche und fallende Renditen – ein Hinweis auf Konsolidierungsmüdigkeit.

COT-Daten: Die Netto-Long-Positionen der Large Speculators bleiben mit über 195.000 Kontrakten stabil hoch. Eine Konsolidierung auf hohem Niveau – 
bislang ohne nennenswerte Positionsreduktion. Die Marktteilnehmer halten also weiter an ihrer bullischen Grundhaltung fest.

Saisonaler Ausblick: Saisonal steht Gold derzeit in einer Schwächephase, die typischerweise bis Mitte/Ende Juli andauert. Danach beginnt aus historischer Sicht die 
stärkste Phase des Jahres: Von Juli bis Anfang Oktober tendiert Gold in der Regel deutlich nach oben. Dieses Muster könnte angesichts der geopolitischen Unsicherheiten, Währungsturbulenzen und der Fed-Politik auch 2025 wieder greifen.


FAZIT

Gold befindet sich aktuell in einer klassischen Korrektur innerhalb eines übergeordneten Aufwärtstrends. Die Konsolidierung dürfte sich noch einige Wochen hinziehen, 
bevor ab Mitte/Ende Juli das saisonale Momentum wieder nach oben dreht. Die stabile Positionierung der Spekulanten und das makroökonomische Umfeld sprechen 
weiterhin für mittelfristig steigende Kurse.



SOJABOHNEN - LONG

Auf Wochenbasis ein Minus von -3,80%. 
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:


Sojabohnen: Schwache Woche – Erholung am Freitag trügt


Der Sojabohnen-Future an der CBOT beendete die vergangene Woche mit einem klaren Minus von 3,80 % – trotz eines kleinen technischen Rebounds am Freitag. 
Der Kontrakt schloss bei 1.025,25 US-Cents je Bushel, nachdem am Donnerstag noch ein Zwei-Monats-Tief markiert wurde.

Fundamental bleibt der Markt unter Druck: Ideale Wetterbedingungen im US-Midwest mit ausreichenden Regenfällen und warmen Temperaturen sorgen für exzellentes Pflanzenwachstum. Auch in Brasilien wurde zuletzt eine Rekordernte eingebracht, was das globale Angebot zusätzlich erhöht. Argentinische Farmer erhöhten zuletzt 
ihre Verkäufe massiv vor einer erwarteten Exportsteueranhebung – ein weiteres kurzfristiges Überangebot, das auf die Preise drückt.

Zwar sorgten Short-Covering und ein schwächerer Dollar zum Wochenausklang für einen leichten Anstieg, die strukturellen Belastungsfaktoren überwiegen jedoch weiterhin.

COT-Daten: Die Netto-Long-Positionen der Large Speculators sind in der vergangenen Woche leicht gefallen, liegen aber mit über 55.000 Kontrakten immer 
noch im bullischen Bereich. 

Saisonaler Ausblick: Saisonal steht Soja nun vor einer eher schwierigen Phase. Typischerweise sehen wir ab Mitte Juli bis Anfang Oktober rückläufige 
Tendenzen. Selbst wenn es kurzfristig noch zu einem Anstieg kommen sollte, ist der statistische Druck in den kommenden Monaten klar auf der Unterseite.

FAZIT

Der kurzfristige Bounce am Freitag sollte nicht über die übergeordnet schwache Struktur hinwegtäuschen. Hohe Ernteerwartungen, Druck aus Südamerika 

und ein negativer saisonaler Verlauf sprechen für weitere Schwäche. Die Long-Position wird aktuell nur noch eng begleitet gehalten. Sollte der Markt in den 

kommenden Tagen erneut Schwäche zeigen, ziehen wir einen taktischen Ausstieg in Erwägung.



EUR/USD - LONG

Der EUR/USD gewinnt auf Wochenbasis +2,16%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 


EUR/USD: Starke Wochenperformance – Spekulanten bauen Longs weiter aus


Der Euro setzte seine Aufwärtsbewegung in der vergangenen Woche fort und legte gegenüber dem US-Dollar um deutliche 2,16 % zu. Der Kurs durchbrach die psychologisch wichtige Marke von 1,17 und schloss am Freitag bei 1,1720 – dem höchsten Stand seit September 2021.


Treiber der Bewegung waren ein breit angelegter Rückgang des US-Dollars, der derzeit auf dem niedrigsten Niveau seit über 3 ½ Jahren notiert, sowie eine sich verbessernde Konjunkturstimmung im Euroraum. In Frankreich und Spanien fielen die Juni-Inflationsdaten höher aus als erwartet, was Zweifel an weiteren EZB-Zinssenkungen nährte und den Euro stützte.


Parallel dazu belasteten die jüngsten US-Daten den Greenback: Rückläufige Konsumausgaben, schwächeres Einkommenswachstum und eine Abwärtskorrektur des Q1-BIP verstärken die Erwartungen von mehreren Fed-Zinssenkungen noch im laufenden Jahr. Unterstützend wirkt zudem die Spekulation über einen möglichen neuen, 

dovisheren Fed-Vorsitz unter Präsident Trump.


Besonders dynamisch zeigt sich die Entwicklung bei den COT-Daten: Die Spekulanten haben ihre Long-Positionen erneut deutlich aufgestockt und halten inzwischen 

über 111.000 Netto-Kontrakte long – ein klares Zeichen für anhaltenden Marktkonsens zugunsten eines stärkeren Euro.


FAZIT

Der EUR/USD profitiert von einem schwachen Dollar, robusten europäischen Daten und verstärktem spekulativem Kapitalzufluss. Solange die US-Daten schwach bleiben 
und die Fed unter politischem Druck steht, bleibt das Aufwärtspotenzial für den Euro intakt – insbesondere, wenn die 1,18-Zone nachhaltig anvisiert wird.



BAUMWOLLE - LONG

Baumwolle gewinnt auf Wochenbasis +3,97%.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:


Baumwolle ein Lebenszeichen – Kurs nähert sich wichtiger Schwelle


Der an der ICE gehandelte Baumwolle-Future hat in der vergangenen Woche spürbar zugelegt und mit einem Wochengewinn von 3,97 % bei 69,32 US-Cents je Ballen 

geschlossen. Damit nähert sich der Kurs der technisch wichtigen Marke von 70 US-Cents – ein Niveau, das in der Vergangenheit mehrfach als Widerstand fungierte. 

Ein nachhaltiger Ausbruch darüber könnte die Basis für einen neuen Aufwärtstrend liefern.


Erfreulich ist zudem die Entwicklung auf der spekulativen Seite: Laut COT-Daten haben die Spekulanten ihre Short-Positionen um rund 5.000 Kontrakte abgebaut – 

ein deutliches Zeichen für nachlassenden Abwärtsdruck.


FAZIT

Viele Marktteilnehmer warten weiterhin auf einen nachhaltigen Ausbruch nach oben – bislang vergeblich. Die technischen Widerstände oberhalb von 68 US-Cent 
erweisen sich als hartnäckig, während sich das Momentum zuletzt deutlich abgeschwächt hat. Ohne neue bullishe Impulse dürfte Baumwolle vorerst in einer 
engen Spanne bleiben. 


Kupfer - LONG

Auf Wochenbasis ein Plus von +7,35%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 


Die Lagerbestände an der LME fallen weiter: aktuell bei 91.275t (letzte Woche: 92.000t). Im September des letzten Jahres waren wir bei 320.925t.


Kupfer-Future: Angebotsengpässe und spekulative Käufe treiben Rally


Kupfer hat in der vergangenen Woche kräftig zugelegt und schloss bei 512,20 US-Cent je Pfund – ein Wochenplus von 7,35 % und der höchste Stand seit zwölf Wochen. Seit Jahresbeginn beträgt das Plus rund 15,8 %.


Die Rally wurde vor allem durch eine künstlich verschärfte Angebotslage ausgelöst: Seit Februar wurden über 400.000 Tonnen Kupfer vorzeitig in die USA verschifft, 

um potenziellen Zöllen zuvorzukommen. Das hat das globale Angebot verknappt, die LME-Bestände sind um 80 % gesunken.


Auch auf der spekulativen Seite ist Bewegung: Laut COT-Daten haben die Large Traders ihre Netto-Long-Positionen weiter ausgebaut und halten aktuell fast 30.000 Kontrakte 

– ein klares Signal für bullische Erwartungen, das die Aufwärtsdynamik zusätzlich unterstützt.


Makroseitig sorgen Entspannung im Nahen Osten, geringere Zollsorgen, Stimulushoffnungen aus China und eine dovishe Fed für Rückenwind.


Saisonaler Ausblick: Historisch erreicht Kupfer sein zyklisches Hoch meist Ende Juli. Danach folgt typischerweise eine schwächere Phase bis Mitte Oktober. Entsprechend 

erwägen wir, die Position in den kommenden Tagen bis spätestens in drei Wochen zu schließen – abhängig vom weiteren Kursverlauf.


FAZIT

Kupfer profitiert aktuell von einem perfekten Zusammenspiel aus knapper Versorgung und spekulativem Kapitalzufluss. Das kurzfristige Potenzial bleibt intakt – 
mittelfristig ist jedoch Vorsicht geboten, da die Saisonalität bald gegen den Markt spricht. Eine taktische Gewinnmitnahme rückt damit näher



WTI Crude-Oil  - Long

Der WTI verliert auf Wochenbasis -16,71%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


WTI Crude Oil – Brutaler Wochenverlust 


Der WTI Crude Oil Future erlebte in der vergangenen Woche einen dramatischen Rückgang um 16,71 % – der stärkste Wochenverlust seit März 2023. Nach einem 

Wochenhoch von über 78 USD/Barrel fiel der Kurs am Freitag auf 65,07 USD zurück. Auslöser war das abrupte Ende des geopolitischen Risikoaufschlags nach der 

Waffenruhe im Israel-Iran-Konflikt. Die zuvor eingepreiste Sorge vor Lieferunterbrechungen verpuffte damit nahezu vollständig.


Trotz dieses deutlichen Rückgangs zeigen die aktuellen COT-Daten eine interessante Gegenbewegung auf der Positionierungsseite: Die Spekulanten haben ihre 

Long-Positionen weiter ausgebaut und halten nun über 230.000 Netto-Kontrakte – ein Zeichen dafür, dass viele Investoren den Rücksetzer eher als Kaufgelegenheit 

denn als Trendwende interpretieren.


Fundamental bleibt das Bild gemischt: Zwar belasten steigende OPEC+ Produktionserwartungen und hohe chinesische Importe aus dem Iran den Markt, doch gleichzeitig 

stützen bullische Lagerbestandsdaten aus den USA. Die EIA meldete vergangene Woche einen kräftigen Rückgang der US-Rohölbestände um 5,9 Mio. Barrel – 

begleitet von stabiler Nachfrage im Raffineriebereich.


FAZIT

Der abrupte Abverkauf am Ölmarkt spiegelt den Wegfall geopolitischer Spannungsprämien wider, nicht jedoch eine strukturelle Schwäche. Die weiterhin hohe 
Long-Beteiligung der Spekulanten und die sehr starke saisonale Phase bis Mitte Oktober sprechen dafür, dass Öl nun vor einem technischen Rebound 
stehen könnte – vorausgesetzt, die 65-USD-Zone hält als Unterstützung.


Zucker  - Long

Der Zucker gewinnt auf Wochenbasis +0,60%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 


Zucker: Erste Stabilisierung nach Abverkaufsserie – Saisonalität bleibt einziger Hoffnungsträger


Nach wochenlangen Verlusten konnte sich der Zucker-Future in der vergangenen Woche erstmals leicht erholen. Mit einem Plus von 0,60 % schloss der Kontrakt bei 

16,70 US-Cents je Pfund – ein kleiner, aber wichtiger Schritt zur Beruhigung nach dem zuletzt erreichten 4-Jahres-Tief.


Fundamental bleibt die Lage jedoch fragil: Zwar hat JPMorgan seine Brasilien-Prognose für die Erntesaison 2025/26 deutlich gesenkt (von +200.000 t Überschuss 

auf –900.000 t Defizit), doch der globale Angebotsüberhang dominiert weiterhin die Preisbildung. Insbesondere steigende Ernteerwartungen in Indien und Thailand 

sowie die von der USDA gemeldeten Rekordwerte für die globale Zuckerproduktion 2025/26 belasten den mittelfristigen Ausblick.


Besorgniserregend ist auch die aktuelle Positionierung der COT-Daten: Die Large Speculators haben ihre Short-Positionen auf 47.000 Kontrakte ausgeweitet – ein klares 

Zeichen für anhaltend negatives Sentiment institutioneller Marktteilnehmer. Das verstärkt den Druck auf die Long-Seite.


FAZIT

Die Position wird aktuell nur noch aufgrund des saisonalen Musters gehalten, das typischerweise bis Anfang August eine Aufwärtsbewegung begünstigt. Sollte dieses 
Setup in den nächsten zwei bis drei Wochen nicht greifen, werden wir die Position konsequent schließen. Das Umfeld bleibt schwierig, das Sentiment 
angeschlagen – die Saisonalität ist derzeit der einzige verbleibende bullische Faktor.


Palladium  - Long

Palladium gewinnt auf Wochenbasis +8,88%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Palladium-Future: Short-Covering und Angebotsrisiken treiben Kurs auf 8-Monats-Hoch


Palladium legte in der vergangenen Woche um 8,88 % zu und schloss bei 1.147 USD/Unze – dem höchsten Stand seit Oktober 2024. Die Rally wurde getragen von 

Angebotsrisiken, einem schwachen US-Dollar und Rückkäufen spekulativer Short-Positionen.


Produktionsunsicherheiten in Russland und Südafrika sowie die Verlagerung von Beständen aus Europa in die USA vor möglichen Zöllen haben die physische 

Verfügbarkeit deutlich reduziert. Parallel bleibt die Nachfrage stabil – vor allem aus der Automobilindustrie und dem asiatischen Schmuckmarkt.


Auch geldpolitisch bleibt das Umfeld unterstützend: Dovishe Fed-Signale und die Aussicht auf eine noch lockerere Ausrichtung unter einer möglichen Trump-Administration erhöhen die Attraktivität von Edelmetallen.


Laut COT-Daten haben Spekulanten ihre Short-Positionen auf rund 4.500 Kontrakte reduziert. Dieser Bestand ist weiter hoch und birgt Potenzial für zusätzlichen Kaufdruck, 

sollte es zu weiteren Eindeckungen kommen.



FAZIT
Palladium bleibt gut unterstützt – durch knappe Versorgung, stabile Nachfrage und anhaltendes Short-Covering. Das technische und fundamentale Umfeld spricht weiterhin für steigende Kurse.


Henry Hub Natural Gas  - Long

US Erdgas verliert auf Wochenbasis -7,28%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Henry Hub Erdgas — Taktisch auf der Watchlist


Nach einem schwachen Wochenverlauf mit einem Tief unter 3,40 USD je mmBtu konnte sich der Henry Hub Erdgas-Future am Freitag eindrucksvoll zurückmelden: 
ein Plus von knapp 10 % von den Tagestiefst-Ständen sorgte für einen versöhnlichen Wochenausklang. Treiber war die deutlich heißere Wetterprognose für weite Teile 
der USA im Zeitraum 7.–11. Juli, die den Strombedarf — und damit die Gasnachfrage für Klimaanlagen — deutlich ansteigen lassen dürfte.

Zudem zeigen sich erste Entspannungen auf der Angebotsseite: Die Gasflüsse zu US-LNG-Exportterminals steigen wieder, nachdem viele Anlagen aus Wartung 
zurückgekehrt sind. Gleichzeitig signalisiert der Rückgang bei Neuinjektionen in die Speicher, dass die Versorger verstärkt Gas zur Stromerzeugung abziehen mussten.

COT-Daten im Fokus: Die Netto-Short-Positionen der Large Speculators gingen in der Vorwoche um etwa 15.000 Kontrakte zurück und liegen jetzt bei –93.000 Kontrakten. 
Das ist eine positive Entwicklung und könnte – im Falle weiterer wettergetriebener Nachfrage – das Setup für einen Short-Covering-Move liefern.


FAZIT

Trotz des Wochenverlusts sendet der starke Freitag ein klares Signal: Die Bären verlieren an Momentum, während fundamentale Faktoren (Hitze, steigende LNG-Exporte, 
weniger Speicheraufbau) kurzfristig für Unterstützung sorgen.

Unsere Einschätzung: Beobachtungsstatus bleibt bestehen, aber ein Rücklauf über die 3,80/3,85 USD-Marke könnte ein technisches Kaufsignal auslösen.
Das Short-Covering-Potenzial ist intakt – der Markt bleibt hochvolatil und wettergetrieben.

Hinzu kommt: Wir befinden uns mitten in der Hurrikan-Saison, was in den kommenden Wochen das Angebot zusätzlich unter Druck setzen kann – insbesondere 
bei möglichen Produktionsunterbrechungen im Golf von Mexiko. Das Chance-Risiko-Verhältnis verbessert sich damit weiter zugunsten der Long-Seite.


Platin  - Long

Platin gewinnt auf Wochenbasis +7,16 %. 
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 


Platin-Future: Starker Anstieg – dann harter Rücksetzer


Der Platinpreis konnte in der vergangenen Woche kräftig zulegen und verzeichnete ein Wochenplus von +7,16 %. Am Freitag erreichte der Future bei 1.440,50 USD 
pro Unze ein neues Mehrjahreshoch, bevor es zu einem scharfen Rücksetzer kam. Der Schlusskurs lag schließlich bei 1.351,90 USD – ein deutliches Minus intraday, 
aber noch immer auf hohem Niveau.
 
• Fundamentale Stärke: Das strukturelle Defizit von fast 1 Million Unzen im Jahr 2025 (World Platinum Investment Council) bleibt der wichtigste Preistreiber. 
Besonders in Südafrika wird die Produktion weiter eingeschränkt.

• Investoreninteresse nimmt zu: Die Positionierung der Large Traders laut COT-Daten bleibt klar bullisch – sie halten weiterhin über 25.000 Kontrakte long.

• Makrofaktoren: Das gestiegene Interesse an Wasserstofftechnologie sowie eine starke Nachfrage im Schmuckbereich (v.a. China und Indien) stützen den langfristigen 
Ausblick.

• Risiko-Rotation: Der Sell-Off am Freitag war technisch bedingt und Ausdruck kurzfristiger Gewinnmitnahmen nach dem steilen Anstieg. Geopolitische Entspannung 
und starke Aktienmärkte führten zu Umschichtungen.

Saisonalität: Saisonal ist Platin bis Ende Juli historisch häufig gut unterstützt. Erst im August nimmt die Aufwärtstendenz erfahrungsgemäß ab – ein 
Zeitfenster, das für taktische Long-Trades spricht.


FAZIT

Der kurzfristige Rücksetzer ändert nichts am intakten Aufwärtstrend. Das technische Bild bleibt konstruktiv, solange der Kurs über der 1.300 USD-Marke bleibt. 
Bei Rücksetzern auf 1.320–1.330 USD könnte sich eine neue Long-Chance ergeben – insbesondere solange die Fundamentaldaten und die Saisonalität 
Rückenwind liefern.


TTF Natural Gas - Long

TTF Natural Gas verliert auf Wochenbasis -18,19%. 
Die letzte Woche im Chart: 


TTF Natural Gas: Heftiger Rückschlag – bullisches Fundament bleibt intakt


Der europäische TTF Natural Gas Future verzeichnete vergangene Woche einen dramatischen Preisrückgang um 18,19 % und schloss bei 33,485 EUR/MWh – dem 

tiefsten Stand seit sieben Wochen.


Nach der Beruhigung im Nahen Osten, dem Scheitern eines konkreten Fortschritts im US-russischen Dialog und stabilen Gasflüssen aus Norwegen reduzierten 

Marktteilnehmer ihre Risikoaufschläge. 


Rückblickend muss festgehalten werden: Der Long-Einstieg ist bislang misslungen. Dennoch schließe ich eine Positionsaufstockung – diesmal nicht aus. Der 

Preisrückgang war überproportional stark, während der fundamentale Bullen-Case intakt bleibt: Die europäischen Speicherstände, insbesondere in Deutschland, 

liegen unter dem Vorjahresniveau, und der Winter rückt näher. Zudem signalisiert das saisonale Muster ab Juli steigende Tendenzen, die erfahrungsgemäß bis 

Mitte Oktober anhalten.


FAZIT

Der massive Rücksetzer war ein Rückschlag, aber kein Gamechanger. Die fundamentalen Rahmenbedingungen sprechen weiterhin klar für eine Erholung im zweiten 

Halbjahr. Sollte sich die Lage stabilisieren, prüfe ich gezielt einen Positionsausbau – ein seltener, aber in diesem Fall begründeter Schritt. Die Ampel steht fundamental 

und saisonal weiter auf Grün.



CO2 Emissionsrechte - Long

CO2 Emissionsrechte verlieren auf Wochenbasis -2,86%. 
Die letzte Woche im Chart: 


CO2-Emissionsrechte: Schwacher Wochenverlauf


Die Preise für europäische CO₂-Emissionsrechte (EUA) gerieten in der vergangenen Woche erneut unter Druck und fielen um 2,86 % auf 70,04 EUR je Tonne.

Obwohl es keine marktbewegenden Nachrichten gab, verändert sich die Marktstruktur zunehmend: Die Nachfrage verlagert sich von Energieversorgern hin zur Industrie, 

da der Stromsektor seine Emissionen stark reduziert hat. Parallel dazu gewinnt das Thema Angebotsverknappung ab 2026/27 an Bedeutung – durch die nächste 

Stufe der jährlich sinkenden Zertifikatszuteilung.


FAZIT

Die EUA-Preise bleiben unter Druck, obwohl sich das Marktgleichgewicht mittelfristig klar verengt. Die strukturelle Verschiebung hin zur Industrie, der absehbare 
Angebotsrückgang und wachsendes institutionelles Interesse sprechen für eine allmähliche Preiserholung bis Jahresende. Aktuell dominiert jedoch Zurückhaltung – 
der Markt wartet auf einen klaren Impuls.








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