Fed im Spagat: Wachstum stark, Zinswende naht – Edelmetalle explodieren

28.09.25 12:31 PM - Von Mitarbeiter




Liebe Leserinnen und Leser,

 

Die zurückliegende Woche hat gezeigt, wie sehr die Märkte aktuell zwischen widersprüchlichen Signalen hin- und hergerissen sind. Auf der einen Seite stehen die Inflationsdaten, die keinerlei neue Dynamik erkennen lassen. Die PCE-Preise für August kamen exakt im Rahmen der Erwartungen, die Kernrate liegt bei 2,9 Prozent – oberhalb des offiziellen Ziels, aber ohne Druck nach oben. Auf der anderen Seite wurde das US-BIP für das zweite Quartal deutlich nach oben revidiert: Mit 3,8 Prozent annualisiert wächst die Wirtschaft so stark wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Diese Robustheit hat die Erwartungen an eine schnelle Fortsetzung der Zinssenkungen gedämpft. Die Folge war ein gewohnt gemischtes Bild: Aktien leicht schwächer, Renditen und Dollar im Plus – zu starkes Wachstum verschiebt die Cuts nach hinten.

Innerhalb der Fed zeigte sich ein differenziertes Stimmungsbild. Michelle Bowman sprach gleich zweimal von einem fragilen Arbeitsmarktumfeld und mahnte, dass zu spätes Handeln die Fed „behind the curve“ bringen könnte. Stephen Miran wurde noch deutlicher, indem er das neutrale Zinsniveau im Bereich von nur 2 bis 2,5 Prozent verankerte – ein klares Plädoyer für rasche Schritte. Jerome Powell blieb dagegen vorsichtig und betonte die Balance zwischen Inflation und Arbeitsmarkt, wenngleich auch er inzwischen wachsende Abwärtsrisiken für die Beschäftigung sieht.

Die Märkte haben diese Signale registriert, aber die Preissetzung ist etwas weniger aggressiv geworden. Für das Oktober-Meeting liegt die Wahrscheinlichkeit eines kleinen 25-Basispunkte-Schritts zwar noch immer bei fast 88 Prozent, doch größere Cuts stehen aktuell nicht mehr im Raum. Auch im Dezember sind die Erwartungen von fast 80 Prozent auf knapp 65 Prozent zurückgekommen. Ab dem Frühjahr 2026 dominieren zwar weiterhin tiefere Bänder, doch die Fantasie für eine schnelle Serie von Zinsschritten ist abgekühlt.

Auffällig war in dieser Gemengelage die Performance der Metalle. Silber kletterte auf den höchsten Stand seit 14 Jahren, Gold tastete sich in Richtung seines Allzeithochs, und auch Platin sowie Palladium erlebten zweistellige Wochengewinne. Selbst Kupfer, das traditionell stark auf Konjunktursignale reagiert, legte nach dem Produktionsstopp in der Grasberg-Mine deutlich zu. Getrieben wurde diese Rally nicht nur von sinkenden Realzinsfantasien, sondern auch von geopolitischen Unsicherheiten und strukturellen Engpässen auf der Angebotsseite. Damit etablierten sich die Metalle als klarer Performance-Motor im Depot – und das in einer Woche, in der viele andere Märkte seitwärts tendierten.

Das Anleger-Sentiment in den USA bleibt dagegen stabil. Laut der wöchentlichen AAII-Umfrage verharren die Bullen mit 41,7 Prozent klar über dem historischen Durchschnitt, die Bären fielen leicht auf 39,2 Prozent. Auffällig sind vor allem die niedrigen Neutral-Werte: Sie signalisieren eine zunehmende Polarisierung, Anleger positionieren sich klarer auf einer der beiden Seiten, anstatt an der Seitenlinie zu verharren.

Ein besonderer Faktor für die kommenden Tage ist China. Dort beginnt am 1. Oktober die Golden Week – eine ganze Woche nationaler Feiertage rund um den Nationalfeiertag. In dieser Zeit kommt das öffentliche Leben weitgehend zum Erliegen, Handelsvolumina sinken spürbar, und auch an den Rohstoffmärkten sind schwächere Liquidität und stärkere Schwankungen zu beobachten. Für Trader ist das ein Umfeld, in dem Stopps und Positionsgrößen noch wichtiger werden.

Die geldpolitische Wende ist eingeleitet, doch das Wachstum macht die Fed vorsichtiger. Die Richtung stimmt: Die Zinsen werden weiter fallen, aber der Pfad ist weniger steil als noch vor einer Woche. Für Rohstoffe bleibt das grundsätzlich bullish, gerade für Edelmetalle, die schon jetzt stark laufen. Rücksetzer bieten Chancen zum Einstieg, denn Silber und Gold profitieren von sinkenden Realzinsen, geopolitischen Unsicherheiten und strukturell hoher Nachfrage. Kupfer bleibt nach dem Freeport-Schock spannend, auch wenn saisonal noch eine Konsolidierung möglich ist. Öl hat durch geopolitische Spannungen und extrem niedrige Long-Positionierung eine Sonderstellung – hier könnte das Überraschungspotenzial nach oben groß sein.

Im FX-Bereich mahnt die Dollarstärke kurzfristig zu Respekt, mittelfristig bleibt der Euro interessant. Bitcoin kämpft zwar mit seiner September-Schwäche, doch COT-Daten und historische Saisonalität sprechen für eine mögliche Trendwende im vierten Quartal. Und im Agrarbereich lohnt ein genauer Blick auf Kaffee und Orangensaft mit klar positiven Mustern, während Baumwolle weiter enttäuscht.

Am Ende bleibt es ein Umfeld, das Disziplin erfordert. Die Cuts kommen, aber sie werden von jedem Konjunkturdatenpunkt abhängig gemacht. China liefert durch die Golden Week einen zusätzlichen Faktor für kurzfristige Volatilität. Für uns als Trader heißt das: selektiv Chancen nutzen, Risiken klar begrenzen und vor allem flexibel bleiben.


Was war im DCX in der vergangenen Woche besonders auffällig?

Der Dynamic Commodity Index (DCX) legte in der vergangenen Woche kräftig zu und gewann +4,36 %. Mit einem aktuellen Stand von 118,13 Punkten beträgt das Jahresplus nun +21,06 %. Auffällig war die enorme Stärke der Edelmetalle: Platin und Palladium sprangen jeweils zweistellig, Silber kletterte auf ein 14-Jahreshoch und auch Gold schob sich dicht an sein historisches Rekordniveau heran. Industriemetalle wie Kupfer profitierten von Angebotsrisiken, während Agrarrohstoffe wie Kakao weiter unter Druck blieben. Energie zeigte ein gemischtes Bild – WTI erholte sich stark getrieben von geopolitischen Spannungen, Henry Hub Gas bleibt dagegen wegen hoher Lagerbestände schwach.


• Baumwolle | –0,03 % | Long

Weiterhin enge Seitwärtsbewegung; Saisonalität eröffnet erst ab Ende November neue Chancen.


• Bund Future | +0,03 % | Short

Seitwärtsphase setzt sich fort, die 129er-Marke bleibt hartnäckiger Widerstand.


• EUR/USD | –0,37 % | Long

Nach starkem US-BIP Rücksetzer bis 1,1645, Erholung über 1,17; institutionelle Anleger weiter klar long.


• Gold | +1,83 % | Long

Nur wenige Dollar unter Allzeithoch; geopolitische Spannungen und ETF-Zuflüsse treiben.


• Henry Hub Gas | –0,66 % | Long

Rekordproduktion und volle Speicher belasten; einzig Hurrikan-Risiko hält Markt nervös.


• Kaffee | +2,86 % | Long

Volatil, aber mit starker Erholung nach US-Zöllen auf Brasilien; COT zeigt zunehmende Long-Positionierung.


• Kakao | –3,86 % | Short

Weitere Abgaben nach verbesserten Ernteprognosen und schwächerer Nachfrage; saisonal zusätzlich belastet.


• Kupfer | +2,87 % | Long

Freeport-Unfall und Force Majeure treiben Preise; institutionelle Longs steigen, saisonal kurzfristig anfällig.


• Palladium | +11,17 % | Long

Politische Wende beim Verbrenner und fragile Versorgungslage stützen; Shorts werden abgebaut.


• Platin | +13,63 % | Long

Starke ETF-Zuflüsse und Investmentnachfrage; strukturelle Angebotsengpässe verstärken Aufwärtsdruck.


• Silber | +6,87 % | Long

Auf 14-Jahreshoch; industrielle Nachfrage und Defizit von über 100 Moz stützen – Allzeithoch rückt näher.


• TTF Gas | +2,49 % | Long

Speicherlücke und saisonale Stärke sorgen für Potenzial, Preise dennoch historisch niedrig.


• VIX | –2,36 % | Long

Volatilität weiter gedrückt; große Short-Positionen institutioneller Investoren signalisieren Marktgelassenheit.


• Weizen | –0,67 % | Long

Weiter unter Druck durch globale Rekordernten, aber saisonal ab Oktober mit Erholungschance.


• WTI Crude Oil | +4,64 % | Long

Starker Anstieg auf 65 USD; geopolitische Risiken treiben, während Long-Positionierung historisch niedrig bleibt.


Fazit

Der DCX profitierte in der vergangenen Woche besonders stark von der Edelmetallrally – ein klares Zeichen, dass Investoren bei geopolitischen Spannungen und geldpolitischer Unsicherheit sichere Häfen suchen. Energie und Agrar bleiben gemischt, während Kupfer und Silber die Storys für die kommenden Monate liefern könnten. Entscheidend bleibt, flexibel zu agieren: Edelmetalle halten, bei Energie taktisch agieren und bei Softs wie Kaffee oder Weizen mögliche Trendwenden frühzeitig nutzen.


Ihr
Carsten S. Stork


Performance DCX 

aktueller Indexstand: 118,13
Wochenperformance: +4,36%
Seit Jahresanfang: +21,06%



DCX POSITIONEN

BAUMWOLLE - LONG

Baumwolle verliert auf Wochenbasis -0,03%.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:


Baumwolle tritt weiter auf der Stelle – Spannung erst ab November?

Der Baumwoll-Future an der ICE beendete die Handelswoche nahezu unverändert mit –0,03 % bei 66,33 US-Cents je Pfund. Damit blieb der Markt in einer sehr engen Spanne, die sich bereits seit Wochen etabliert hat. Am Dienstag kletterte der Dezember-Kontrakt zwar kurzzeitig auf 67,02 Cents, konnte die Gewinne aber nicht halten – ein Zeichen dafür, dass dem Markt derzeit der Impuls fehlt.

Auch bei den Commitment-of-Traders-Daten zeigt sich wenig Bewegung: Das Managed Money hält weiterhin eine Short-Position von 45.420 Kontrakten, praktisch unverändert gegenüber den Vorwochen. Fundamentale Impulse durch Nachfrage oder Exportdaten bleiben ebenfalls rar, und saisonal ist Baumwolle im Herbst traditionell schwächer. Erst gegen Ende November könnte sich ein saisonales Aufwärtsfenster öffnen, das typischerweise bis ins Frühjahr hineinreicht.

FAZIT

Baumwolle bleibt im Moment ein Markt ohne klare Richtung – eng, unspektakulär und für aktive Trades eher unattraktiv. Interessanter wird es erst ab Ende November, wenn die Saisonalität Rückenwind gibt.



BUND FUTURE - SHORT

Der Bund-Future gewinnt auf Wochenbasis +0,03%. 
Die letzte Woche im 30min Chart: 


Bund Future tritt weiter auf der Stelle


Der Bund Future beendete die letzte Handelswoche mit einem minimalen Plus von 0,03 % bei 128,25 Punkten. Insgesamt zeigte sich ein unspektakulärer Verlauf ohne größere Ausschläge. Auffällig bleibt jedoch das wiederkehrende Muster: Immer wenn der Markt in Richtung der 129er-Marke läuft, gerät er umgehend unter Druck und dreht nach unten ab.

FAZIT

Trotz leichter Gewinne bleibt der Bund Future in einer zähen Seitwärtsphase gefangen. Der fehlende Aufwärtsimpuls signalisiert, dass die Käuferseite schwach bleibt – ein nachhaltiger Befreiungsschlag ist derzeit nicht in Sicht.



EUR/USD - LONG

Der EUR/USD verliert auf Wochenbasis -0,37.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 


EUR/USD – Rückschlag nach starkem US-Wachstum


Der Euro musste in der vergangenen Woche leichte Verluste hinnehmen und schloss mit –0,37 % bei 1,17026. Dabei zeigte sich zunächst noch Stärke: Bis Mittwoch konnte das Währungspaar über die Marke von 1,18 steigen, das Wochenhoch lag bei 1,18195. Doch mit den US-Daten zur Wochenmitte drehte das Bild abrupt. Vor allem das überraschend starke, nach oben revidierte BIP für das zweite Quartal mit annualisiert +3,8 % verlieh dem Dollar Auftrieb. Diese Signale robuster Wirtschaftskraft dämpften die Erwartungen an baldige Zinssenkungen der Fed, während sich gleichzeitig die Renditen am US-Anleihemarkt nach oben bewegten.

Am Donnerstag fiel EUR/USD im Tief bis 1,16456, bevor er sofort wieder Käufer fand und sich zum Wochenende oberhalb von 1,17 stabilisieren konnte. Damit blieb der Markt technisch in einer wichtigen Unterstützungszone, was die Resilienz des Euro trotz US-Datenstärke unterstreicht.

Ein Blick auf die COT-Daten verdeutlicht, dass das Sentiment nach wie vor positiv für den Euro bleibt: Das Managed Money hält mit 114.345 Kontrakten eine klare Netto-Long-Position. Institutionelle Investoren positionieren sich also weiterhin bullish – ein Gegengewicht zu den kurzfristigen Belastungen durch die US-Daten.

FAZIT

Der Euro geriet nach den starken US-Daten und den dadurch sinkenden Fed-Cut-Erwartungen unter Druck, konnte sich aber oberhalb der Marke von 1,17 behaupten. Kurzfristig bleibt die Zinspolitik der Fed der entscheidende Treiber. Mittelfristig spricht die bullishe Positionierung institutioneller Anleger jedoch dafür, dass die Aufwärtsfantasie im EUR/USD nicht beendet ist.



GOLD - LONG

Gold gewinnt auf Wochenbasis +1,83%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Gold im Höhenrausch – von Allzeithoch zu Allzeithoch

Der Gold-Future legte in der vergangenen Woche um +1,83 % zu und setzte damit seine beeindruckende Rally fort. Mit Kursen oberhalb von 3.750 USD pro Unze bewegt sich das Edelmetall nur noch wenige Dollar unter dem historischen Allzeithoch von 3.790 USD. Bemerkenswert ist, dass selbst ein stärkerer Dollar und steigende US-Renditen den Aufwärtstrend nicht ausbremsen konnten – ein klares Zeichen dafür, wie stark die Nachfrage nach dem sicheren Hafen derzeit ist.

Treiber bleiben geopolitische Spannungen und wachsende Unsicherheit über die künftige Geld- und Handelspolitik der USA. Die von Präsident Trump angekündigten neuen Zölle auf Pharma- und Industrieprodukte sowie die schärfere Rhetorik gegenüber Russland verstärken die Flucht in Gold. Hinzu kommt die Sorge, dass die massiven Neuemissionen des US-Schatzamts und die Diskussionen um die Autonomie der Federal Reserve das Vertrauen in den Dollar langfristig schwächen könnten. Diese Gemengelage sorgt für starke ETF-Zuflüsse und anhaltende Käufe durch Notenbanken, allen voran die PBoC, die ihre Bestände kontinuierlich ausbaut.

FAZIT

Gold steht dicht vor einem historischen Ereignis. Sollte es gelingen, die Marke von 3.800 USD nachhaltig zu überwinden, wäre das ein starkes Signal für eine Fortsetzung der Rally. Solange geopolitische Unsicherheit, Zweifel an der Dollar-Stabilität und eine abwartende Fed-Politik die Schlagzeilen dominieren, bleibt der Bullenmarkt im Gold intakt.



HENRY HUB NATURAL GAS - LONG

Der Henry Hub Natural Gas-Future verliert auf Wochenbasis -0,66%. 
Die letzte Woche im 30min Chart: 


Henry Hub Natural Gas: Hohe Speicherbestände, aber Hurrikan-Risiko bleibt


Der Henry Hub Natural Gas Future beendete die Handelswoche mit einem leichten Minus von –0,66 % und schloss an der NYMEX bei 3,177 USD. Zwischenzeitlich fiel der Markt am Dienstag bis auf ein Wochentief von 3,055 USD, konnte sich aber nach Veröffentlichung der wöchentlichen Lagerbestände wieder erholen. Die EIA meldete am Donnerstag einen Anstieg der Bestände um +75 bcf – exakt im Rahmen der Erwartungen und nahe dem 5-Jahresdurchschnitt von +76 bcf. Damit liegen die Vorräte aktuell bei 3.508 bcf, rund 6 % über dem 5-Jahresschnitt und 1 % über Vorjahr. Diese komfortable Versorgungslage sorgte zunächst für Druck auf die Preise, bevor es am Freitag noch einmal zu einem Zwischenhoch von 3,261 USD kam.

Fundamental bleibt das Bild bearish geprägt: Die US-Produktion läuft mit über 107 bcf/Tag auf Rekordniveau, während die Injections rund 18 % über dem Normalwert liegen und auf ein Speicherhoch von fast 3.960 bcf zum Winter hin deuten. Auch die COT-Daten bestätigen den Druck – das Managed Money hat seine Short-Positionen zuletzt auf 128.084 Kontrakte ausgebaut.

Gleichzeitig darf der saisonale Faktor nicht unterschätzt werden. Die Hurrikan-Saison im Atlantik dauert bis Ende November an und befindet sich aktuell in ihrer aktivsten Phase. Bisher wurde die kritische Infrastruktur im Golf von Mexiko zwar verschont, doch jedes Störereignis könnte das Angebotsbild abrupt drehen und für eine plötzliche Preisrally sorgen.

FAZIT

Die Lagerlage spricht klar gegen steigende Preise, doch das Marktumfeld bleibt wettergetrieben. Solange die Speicher voll sind, bleibt das Risiko auf der Unterseite. Erst ein schwerer Hurrikan, der Produktion oder Exportterminals im Golf beeinträchtigt, könnte das Bild kippen – die Märkte bleiben daher nervös zwischen solider Versorgung und meteorologischer Unwägbarkeit.



Kaffee - Long

Der Kaffee-Future gewinnt auf Wochenbasis +2,86%. 
Die letzte Woche im 10min Chart: 


Arabica Kaffee: Vom Crash zur Erholung – Zölle belasten, Saisonalität stützt


Der Arabica Coffee Future an der ICE US erlebte in der vergangenen Woche eine Achterbahnfahrt. Am Dienstag fiel der Preis im Tief bis auf 349,45 US-Cent – nur um sich anschließend stark zu erholen und die Handelswoche schließlich mit einem Plus von +2,68 % bei 379,10 US-Cent zu beenden. Damit zeigte der Markt eindrucksvoll, wie schnell sich Sentiment und Positionierung verschieben können.

Im Zentrum der Unsicherheit steht der Handelskonflikt zwischen den USA und Brasilien. Die von Präsident Trump verhängten 50 %-Zölle auf brasilianischen Kaffee haben dazu geführt, dass amerikanische Käufer neue Verträge stornierten. Das trifft den Markt empfindlich, da Brasilien rund ein Drittel des ungerösteten Kaffees für die USA liefert. Ein Treffen zwischen Trump und dem brasilianischen Präsidenten Lula da Silva in der kommenden Woche könnte entscheidend sein: Marktteilnehmer hoffen auf eine mögliche Entschärfung der Strafzölle.

Die COT-Daten unterstreichen das Bild: Das Managed Money hat seine Netto-Long-Positionen auf 36.708 Kontrakte erhöht – und das mitten in der Abwärtsbewegung. Institutionelle Investoren setzen also trotz aller Schlagzeilen klar auf die Long-Seite. Auch saisonal passt das Bild: Ende September markiert traditionell ein Tiefpunkt im Arabica Coffee, bevor die Preise bis Jahresende häufig eine deutliche Aufwärtsbewegung zeigen.

FAZIT

Der Coffee Future hat trotz politischer Belastungsfaktoren Stärke gezeigt. Die Kombination aus technischer Erholung, bullisher Positionierung der Institutionellen und saisonalem Rückenwind spricht dafür, dass der Markt bis Jahresende eher fest tendieren dürfte – vorausgesetzt, die Handelsgespräche bringen keine neue Eskalation.


KAKAO - SHORT

Der Kakao-Future verliert auf Wochenbasis -3,86%. 
Die letzte Woche im 10min Chart: 


Cocoa: Erholung bleibt aus – Preise unter Druck, Saisonalität spricht gegen den Markt


Der Cocoa Future an der ICE US gab in der vergangenen Woche deutlich nach. Nach dem Rückgang von –4 % in der Vorwoche verlor der Dezember-Kontrakt weitere –3,86 % und schloss bei 6.951 USD pro Tonne. Zwischenzeitlich fiel der Markt am Dienstag sogar bis auf 6.834 USD, bevor eine leichte Gegenbewegung einsetzte. Von einer echten Stabilisierung kann jedoch keine Rede sein – der Markt bleibt angeschlagen.

Fundamental belasten vor allem die verbesserten Ernteaussichten in der Elfenbeinküste. Starke Niederschläge haben die Erwartungen für die kommende Hauptlese im Oktober deutlich verbessert. Schokoladenhersteller wie Mondelez berichten von einem Kakaoschoten-Count, der rund 7 % über dem Fünfjahresschnitt liegt – ein klarer Hinweis auf ein größeres Angebot. Gleichzeitig schwächt die Nachfrage: Lindt & Sprüngli sowie Barry Callebaut mussten ihre Prognosen für Absatz und Margen aufgrund hoher Preise und rückläufigem Konsum bereits nach unten anpassen.

Ein Blick auf die COT-Daten zeigt, dass das Managed Money zwar noch mit 7.816 Kontrakten netto long positioniert ist, aber seit Jahresbeginn massiv abgebaut hat – damals lagen die Netto-Longs noch bei 36.561 Kontrakten. Dass die institutionellen Investoren ihre Long-Seite trotz der Kursverluste nicht ausbauen, ist ein klares Warnsignal. Auch die Saisonalität passt ins Bild: Ende September folgt historisch ein markanter Rückgang, was das aktuelle Preisverhalten bestätigt.

FAZIT

Kakao steht charttechnisch und fundamental unter Druck. Die Kombination aus besseren Ernteprognosen, schwächerer Nachfrage und einer saisonal schwachen Phase spricht kurzfristig gegen den Markt. Solange sich die Positionierung des Managed Money nicht wieder verbessert und keine neuen Stützungsfaktoren auftauchen, bleibt das Risiko weiterer Abgaben hoch.



KUPFER - LONG

Der Kupfer-Future gewinnt auf Wochenbasis +2,87%. 
Die letzte Woche im 30min Chart: 


Kupfer vor Jahresendrally – Freeport-Unfall sorgt für Preissprung


Der KupferFuture an der CME legte in der vergangenen Woche kräftig zu und beendete den Handel mit einem Plus von 2,87 % bei 476,45 US-Cent pro Pfund. Der entscheidende Impuls kam am Mittwoch, als Freeport-McMoRan nach einem schweren Unfall in der indonesischen Grasberg-Mine Force Majeure erklärte und die Produktion stoppen musste. Die Nachricht über die zweitgrößte Kupfermine der Welt ließ die Preise am Donnerstag bis auf 493,95 US-Cent schnellen – nur einen Hauch unter die psychologisch wichtige 500-Cent-Marke. Zwar folgte anschließend eine leichte Konsolidierung, doch die Marktreaktion macht deutlich, wie anfällig das Metall für Angebotsschocks ist.

Die Commitment-of-Traders-Daten bestätigen das bullische Sentiment: Das Managed Money hat seine Netto-Long-Positionen zuletzt auf 30.230 Kontrakte ausgebaut. Institutionelle Anleger setzen damit klar auf weiter steigende Preise. Saisonal allerdings ist Vorsicht geboten: Historisch zeigt Kupfer bis Mitte/Ende Oktober eine schwächere Phase, bevor ab November die klassische Jahresendrally einsetzt, die sich bis ins erste Quartal hinein erstrecken kann – nicht selten sogar bis weit ins zweite Quartal.

FAZIT

Kurzfristig könnte Kupfer nach dem starken Anstieg anfällig für Rücksetzer sein. Mittel- bis langfristig aber sprechen die Angebotsrisiken, die starke Positionierung institutioneller Anleger und die Saisonalität für weiter steigende Preise. Ein nachhaltiger Ausbruch über die 500-Cent-Marke hätte Signalcharakter und könnte die nächste Rally-Stufe zünden.


PALLADIUM  - LONG

Palladium gewinnt auf Wochenbasis +11,17%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Palladium: Politische Wende bringt den Markt ins Rollen


Der Palladium Future wurde in der vergangenen Woche förmlich wachgeküsst und legte um beeindruckende +11,17 % zu. Mit einem Wochenschlusskurs von 1.303,50 USD pro Unze markierte der Markt den höchsten Stand seit acht Wochen. Die gesamte Bewegung war ein einziger Up-Move, der den Future von Beginn bis Ende der Woche nach oben trug.

Treiber dieser Entwicklung ist vor allem die politische Debatte in Europa: Das Verbrennerverbot, ursprünglich für 2035 geplant, steht zunehmend infrage. Selbst Bundeskanzler Friedrich Merz hat angekündigt, das Thema neu aufzurollen. Parallel belasteten eine Gewinnwarnung von Porsche und ein massiver Stellenabbau bei Bosch die Elektromobilitätsfantasie, während die schwache Nachfrage nach E-Autos die Argumente für ein Revival des Verbrenners stärkt. Genau hier liegt die Brücke zu Palladium, das essenziell für Katalysatoren im klassischen Verbrennungsmotor ist.

Hinzu kommt die fragile Angebotslage: Rund 40 % der weltweiten Palladiumförderung stammen aus Russland (Sanktionen) und weitere 40 % aus Südafrika (regelmäßige Stromausfälle, Infrastrukturprobleme). Diese strukturellen Risiken verstärken die Preissensibilität. Bei den Commitment-of-Traders-Daten zeigt sich, dass das Managed Money zwar noch mit 3.840 Kontrakten netto short ist, die Position aber seit April massiv abgebaut hat (damals über 10.000 Shorts). Das erhöht die Gefahr eines Short-Squeeze, sollte die Rallye an Dynamik gewinnen.

Saisonal ist das Bild bis Jahresende gemischt. Ab Mitte November eröffnet sich jedoch traditionell die Chance auf eine starke Jahresendrallye, die sich – unterstützt von einer politischen Kehrtwende und strukturellen Angebotsrisiken – bis weit ins zweite Quartal 2026 hinein fortsetzen könnte.

FAZIT

Palladium hat mit einem eindrucksvollen Aufschlag ein technisches Ausrufezeichen gesetzt. Die Kombination aus politischer Dynamik in Europa, fragiler Angebotslage und abnehmenden Short-Positionen könnte die Basis für eine nachhaltige Trendwende bilden. Sollte die Verbrenner-Debatte an Fahrt aufnehmen, bleibt Palladium einer der spannendsten Edelmetall-Märkte für die kommenden Monate.



PLATIN  - LONG

Platin gewinnt auf Wochenbasis +13,63%. 
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 


Platinum Future: Starker Sprung, unterstützt von Investmentnachfrage


Der Platin Future zeigte sich in der vergangenen Woche extrem stark. Mit einem Plus von 13,63 % kletterte der Kurs von knapp 1.350 auf 1.611,2 US-Dollar und markierte damit eine signifikante Trendbewegung. Die Woche verlief nahezu ohne Rücksetzer – die Rally war klar getrieben von Kaufinteresse. Einen maßgeblichen Anteil daran hat das Managed Money, das seine Long-Positionen zuletzt deutlich ausgebaut hat und nun 22.042 Kontrakte long hält. Damit treiben institutionelle Anleger die Kurse aktiv nach oben und verstärken die Dynamik.

Der aktuelle Platinum Quarterly Report Q2 2025 des WPIC bestätigt dieses Bild. Die Investmentnachfrage legte stark zu: Allein im zweiten Quartal stiegen die globalen ETF-Zuflüsse auf 246 Koz – nach nur 21 Koz im Vorquartal. Besonders in den USA griffen Investoren zu, was den Preisaufschwung stützte . Auch die physische Nachfrage bleibt robust, vor allem im Automobilsektor, wo Platin zunehmend Palladium ersetzt. Für 2025 erwartet der WPIC einen weiteren Anstieg der Autokatalysator-Nachfrage um 5 % .

Auf der Angebotsseite bleibt das Bild angespannt: Südafrika kämpft weiterhin mit Strom- und Infrastrukturproblemen, die die Minenproduktion belasten. Zwar konnte das Recyclingangebot im Q2 leicht anziehen, insgesamt bleibt die Versorgungslage aber fragil .

Saisonal betrachtet befindet sich der Platin Future nun in einer Phase, die typischerweise bis Mitte Oktober eher seitwärts verläuft, mit einem leichten Rücksetzer in den November hinein. Erst ab Anfang Dezember setzt historisch eine starke Jahresendrally ein, die oft bis ins erste Quartal hinein anhält. Vor diesem Hintergrund ist es bemerkenswert, dass der Markt bereits jetzt eine so starke Bewegung zeigt – ein Hinweis auf das Zusammenspiel von Investmentnachfrage und spekulativer Long-Positionierung.


FAZIT
Platin hat mit dem Sprung über 1.600 US-Dollar ein starkes Signal gesetzt. Die Kombination aus erhöhter Investmentnachfrage, strukturellen Engpässen auf der Angebotsseite und wachsenden Long-Positionen institutioneller Investoren spricht dafür, dass der Aufwärtstrend mittel- bis langfristig Bestand haben kann. Kurzfristig könnte es zwar aufgrund der Saisonalität zu Konsolidierungen kommen, doch die Perspektive für eine Jahresendrally ab Dezember bleibt intakt.


SILBER - LONG

Silber gewinnt auf Wochenbasis +6,87%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Silber auf 14-Jahreshoch – Rally ohne Pause


Der Silver Future an der CME legte in der vergangenen Woche um 6,87 % zu und schloss am Freitag bei 46,365 USD je Unze – nur knapp unter dem neuen Jahreshoch von 46,945 USD, das ebenfalls am Freitag markiert wurde. Damit setzt sich die beeindruckende Rally fort, die Silber über sechs Wochen in Folge nach oben getragen hat. Seit Jahresbeginn hat der Markt damit ein Niveau erreicht, das zuletzt 2011 gesehen wurde, und die Allzeithochs von 50,35 USD aus dem Jahr 1980 rücken in greifbare Nähe.

Die Commitment-of-Traders-Daten bestätigen das bullische Bild: Das Managed Money bleibt mit 52.276 Kontrakten massiv long positioniert. Fundamental wird der Markt durch robuste industrielle Nachfrage getrieben, vor allem aus den Bereichen Solar, E-Mobilität und Elektronik, die den Verbrauch auf über 700 Millionen Unzen hebt. Gleichzeitig bleibt das Angebot begrenzt, da Silber überwiegend als Beiprodukt in Kupfer-, Blei- und Zinkminen gefördert wird. Laut Silver Institute läuft der Markt 2025 bereits im fünften Jahr in Folge in ein Defizit von über 100 Millionen Unzen, was die physischen Lagerbestände zunehmend reduziert.

Saisonal betrachtet könnte der Markt in den kommenden Wochen jedoch etwas unruhiger verlaufen, da Silber bis Anfang Dezember historisch eher seitwärts tendiert oder leicht nachgibt, bevor im letzten Jahresviertel traditionell die nächste Rallyphase beginnt.

FAZIT

Silber steht fundamental auf einem extrem soliden Fundament, gestützt von einem strukturellen Angebotsdefizit und massiver Investorennachfrage. Kurzfristig ist nach der starken Rally eine Konsolidierung wahrscheinlich, mittel- bis langfristig aber bleibt das Potenzial klar nach oben gerichtet – mit dem Allzeithoch als nächstem Magnet.



TTF NATURAL GAS - LONG

TTF Natural Gas gewinnt auf Wochenbasis +2,49%. 
Die letzte Woche im Chart: 


TTF Natural Gas: Speicherlücke trifft auf saisonale Stärke


Der TTF Natural Gas Future legte in der vergangenen Woche um +2,49 % zu und kletterte im Hoch erneut über die Marke von 33 Euro je Megawattstunde. Auch wenn dieses Preisniveau historisch betrachtet niedrig wirkt, offenbart der Blick auf die Fundamentaldaten ein zunehmendes Spannungsfeld. Die Gasspeicher in Deutschland liegen derzeit deutlich hinter den Vorjahreswerten zurück, und auch die EU-weit gemeldeten Füllstände erreichen erst rund 80 %. Eigentlich hätte gemäß der Vorgaben bereits bis zum 1. November ein Niveau von 90 % erreicht werden sollen, doch diese Frist wurde um einen Monat auf den 1. Dezember verlängert – ein klares Signal, dass die Mitgliedsstaaten mit der Befüllung nicht nachkommen.

Für die Preisbildung bedeutet dies eine latente Verwundbarkeit, zumal mit dem Eintritt in die Heizsaison strukturell steigende Nachfrage bevorsteht. Hinzu kommt, dass der Markt saisonal betrachtet aktuell in seiner stärksten Phase des Jahres liegt. Historisch verzeichnen TTF-Futures in den Herbst- und frühen Wintermonaten besonders häufig Aufwärtsbewegungen, da Speicherauffüllungen und steigende Verbräuche zusammentreffen.

FAZIT

Die Kombination aus noch immer niedrigen Preisen, unzureichend gefüllten Speichern und einem klar positiven Saisonalitätsmuster liefert eine explosive Ausgangslage. Sollte die Befüllung weiter stocken oder es zu witterungsbedingten Nachfrageschüben kommen, ist ein deutlicher Preisanstieg über die Marke von 35 Euro hinaus jederzeit möglich.



CBOE S&P 500 VOLATILTY INDEX - LONG

Der Volatility-Index verliert auf Wochenbasis -2,36% %.

Die letzte Woche im 30min Chart:



VIX bleibt gedrückt – Aktienmärkte in ruhigem Fahrwasser


Der Volatilitätsindex VIX verlor in der vergangenen Woche –2,36 % und schloss bei 15,29 Punkten. Damit bleibt die implizite Volatilität auf einem niedrigen Niveau, was die aktuell geringe Schwankungsintensität an den US-Aktienmärkten widerspiegelt. Bemerkenswert ist, dass sich die traditionelle saisonale Schwäche der zweiten Septemberhälfte, die historisch oft von erhöhter Volatilität begleitet wird, in diesem Jahr bislang nicht materialisiert hat.

Ein zusätzlicher Faktor, der zur Ruhe beiträgt, ist die Positionierung am Terminmarkt: Das Managed Money hält weiterhin 101.193 Short-Kontrakte auf den VIX-Future. Diese dominante Short-Positionierung signalisiert, dass institutionelle Investoren kaum Absicherungsbedarf sehen und eher auf anhaltend niedrige Volatilität setzen. Gleichzeitig notieren die großen US-Indizes – S&P 500, Dow Jones und Nasdaq – trotz kleinerer Rücksetzer knapp unter ihren Allzeithochs, was das Bild stabilisiert.

FAZIT

Die Märkte zeigen bislang bemerkenswerte Widerstandskraft gegen saisonale Risiken. Solange das Sentiment stabil bleibt und die Short-Positionen im VIX-Future nicht aufgelöst werden, dürfte die implizite Volatilität niedrig verharren. Ein unerwarteter Schock – etwa von der Fed, aus geopolitischen Konflikten oder durch Konjunkturdaten – könnte jedoch jederzeit ein abruptes Umschalten auslösen.


WEIZEN - LONG

Weizen verliert auf Wochenbasis -0,67% %.

Die letzte Woche im 15min Chart:



Weizen: Bären dominieren noch – saisonale Chance voraus


Der Weizenfuture an der CBOT beendete die vergangene Woche mit einem Minus von –0,67 % bei 519 US-Cents je Bushel. Die Woche verlief dabei durchaus volatil: Am Freitag fiel der Markt im Tief bis auf 507,25 US-Cents, konnte sich jedoch im weiteren Verlauf erholen und schloss schließlich wieder oberhalb der 519er-Marke. Trotz dieser Stabilisierungstendenzen bleibt das fundamentale Bild von hoher Angebotslast geprägt – sowohl durch die weitgehend abgeschlossene US-Ernte als auch durch die weiterhin komfortablen globalen Lagerbestände, gestützt durch Rekordernten in Europa und Südamerika.

Die Positionierungsdaten unterstreichen das noch immer schwache Sentiment: Das Managed Money hält eine massive Netto-Short-Position von 81.682 Kontrakten. Solange diese nicht abgebaut wird, bleibt der Preisdruck auf den Markt bestehen. Gleichzeitig eröffnet genau diese Konstellation das Potenzial für eine kräftige Gegenbewegung, sollte es zu Short-Eindeckungen kommen.

Saisonal betrachtet rückt der Weizenmarkt nun in eine seiner besten Phasen des Jahres. Historisch gesehen tendieren die Preise von Ende September bis in den Oktober hinein deutlich fester, da die Erntelast abnimmt und die Nachfrage nach Winterweizen-Saatgut für zusätzliche Impulse sorgen kann.

FAZIT

Noch hat der Weizenfuture mit hohem Short-Overhang und globaler Angebotsfülle zu kämpfen. Doch die Kombination aus historisch positiver Saisonalität und potenziellen Short-Coverings macht den Markt anfällig für eine dynamische Aufwärtsbewegung. Ein Ausbruch über 525 US-Cents könnte kurzfristig neue Käufer anlocken.


WTI Crude Oil - LONG

WTI Crude Oil gewinnt auf Wochenbasis +4,64% %.

Die letzte Woche im 10min Chart:



WTI Crude Oil: Starke Woche trotz schwacher Positionierung


Der WTI Crude Oil Future zeigte sich in der vergangenen Woche ausgesprochen fest. Der Preis stieg um +4,64 % und schloss am Freitag bei 65,19 USD pro Fass. Im Wochenverlauf erreichte der Markt in der Spitze sogar 66,42 USD – das höchste Niveau seit Anfang August. Treiber waren vor allem geopolitische Spannungen: Die fortgesetzten ukrainischen Angriffe auf russische Öl-Infrastruktur sowie Diskussionen über mögliche neue Sanktionen gegen russische Energieexporte haben die Sorge um globale Angebotsengpässe neu entfacht. Unterstützt wurde der Markt zudem von einem schwächeren US-Dollar und robusten US-Konjunkturdaten, die eine stabile Nachfrage nach Energie signalisieren.

Besonders interessant ist die Positionierung am Terminmarkt. Das Managed Money hält aktuell „nur noch“ 102.958 Long-Kontrakte – die niedrigste Netto-Long-Position seit September 2010. Viele Marktteilnehmer haben ihre Longs in den vergangenen Monaten abgebaut, was eigentlich auf eine gewisse Skepsis gegenüber einer nachhaltigen Preisrally schließen lässt. Genau darin liegt jedoch das Potenzial für einen Contrarian-Trade: Die Stimmung ist negativ, während die Preise steigen. Sollte die geopolitische Lage angespannt bleiben, könnten institutionelle Anleger gezwungen sein, Long-Engagements wieder aufzubauen.

Saisonal betrachtet befindet sich WTI derzeit in einer Phase, die typischerweise bis Mitte Oktober für Stärke sorgt. Erst ab November beginnt statistisch gesehen eine schwächere Phase, die häufig in einen Rücksetzer bis Jahresende mündet.

FAZIT

Der jüngste Preisanstieg ist bemerkenswert, weil er entgegen der extrem niedrigen Long-Positionierung institutioneller Investoren erfolgt. Kurzfristig spricht sowohl die geopolitische Lage als auch die Saisonalität für weiteres Aufwärtspotenzial bis Mitte Oktober. Mittel- bis langfristig bleibt jedoch Vorsicht angebracht, da die schwache Positionierung und das saisonale Muster ab November ein erhöhtes Rückschlagrisiko signalisieren.





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