China schränkt Seltene Erden ein – Trump schlägt zurück: In nur 24 Stunden kippt die Welt ins Risiko

12.10.25 01:23 PM - Von Mitarbeiter




Liebe Leserinnen und Leser,

 

es war eine Woche, die gleich zwei geopolitische Erdbeben brachte – und den Märkten eindrucksvoll zeigte, wie eng Politik, Liquidität und Vertrauen inzwischen miteinander verwoben sind. Am Donnerstag leitete China eine neue Eskalationsstufe im Wirtschaftskrieg ein: Peking kündigte Exportbeschränkungen für Seltene Erden und Lithium-Ionen-Batterien an – Materialien, die das Fundament moderner Technologie bilden. Die Nachricht entzündete ein Signalfeuer an den Märkten. An den Rohstoffbörsen stiegen westliche Produzenten von kritischen Metallen sprunghaft, die Angst vor einer neuen Phase des wirtschaftlichen Protektionismus ging um.

Nur 24 Stunden später folgte die amerikanische Antwort – und sie fiel typisch trumpistisch aus: lautstark, direkt, unberechenbar. Am Freitag, um exakt 17 Uhr, verkündete Donald J. Trump auf Truth Social, die Vereinigten Staaten würden „massive“ Zölle auf chinesische Importe verhängen. Später am Abend präzisierte er: 100 Prozent. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Risikoassets gerieten weltweit unter Druck, Händler sprachen vom heftigsten Liquiditätsschock seit dem „Liberation Day“ am 2. April. Auf Wochensicht verlor der S&P-500-Future mehr als 3 %, der Dow Jones Commodity Index knapp 1 %. Der Dollarindex legte auf Wochensicht um +1,4 % zu, was die Rohstoffmärkte zusätzlich belastete – doch am Freitag drehte auch der Greenback nach unten. Trumps Zollrhetorik beendete die Dollarstärke abrupt, denn jedes Mal, wenn das Weiße Haus zur handelspolitischen Eskalation greift, schwindet das Vertrauen in die US-Währung. Die vorherige Dollarstärke hatte die Rohstoffpreise bereits spürbar belastet – doch nach Trumps Ankündigung mehren sich die Anzeichen, dass der Greenback gegenüber anderen Währungen wieder verlieren könnte.

Am härtesten traf es die Kryptomärkte. Innerhalb von 24 Stunden wurden über 19 Milliarden US-Dollar an gehebelten Long-Positionen liquidiert – der größte Abbau seit dem FTX-Kollaps 2022. Ethereum brach um mehr als 15 % ein, Bitcoin stürzte von seinem Allzeithoch bei über 127.000 US-Dollar auf rund 114.000 US-Dollar. Die Abwärtsspirale folgte einem klassischen Muster: Überhebelung, Zwangsliquidation, Panik. In der Rückschau wird diese „Crypto Cleanse“ wohl als notwendige Bereinigung in einem überdehnten Markt gelten – schmerzhaft, aber heilsam.

Ganz anders verlief das Geschehen bei den sicheren Häfen. Gold erreichte ein neues Allzeithoch oberhalb von 4.000 US-Dollar je Unze – ein Meilenstein, auf den Trader seit Wochen und Monaten gewartet hatten. Silber schrieb ebenfalls Geschichte: An der COMEX stieg das Edelmetall bis auf 49,965 US-Dollar je Unze und näherte sich damit erstmals seit 1980 der legendären Marke der Gebrüder Hunt aus den frühen Achtzigerjahren bis auf wenige Cents. An anderen Handelsplätzen wurde Silber sogar über 51 US-Dollar gehandelt – ein neues Allzeithoch. Damit hat das Metall die historische Begrenzung der vergangenen vier Jahrzehnte hinter sich gelassen. Erst im Anschluss setzten moderate Gewinnmitnahmen ein, die den übergeordneten Trend jedoch nicht infrage stellen. Der Ausbruch signalisiert vielmehr den Beginn einer neuen Phase struktureller Stärke – Silber ist endgültig zurück im Zentrum des Rohstoffzyklus.

Auch der Bund-Future und US-Staatsanleihen profitierten vom Sicherheitsreflex, während WTI-Öl unter die psychologisch bedeutsame Marke von 60 US-Dollar fiel – ein deutliches Warnsignal für die zyklischen Segmente.

Parallel verdichtete sich auf der geldpolitischen Seite das Bild eines klar dovishen Repricings. Fed-Governor Michael S. Barr beschrieb in seiner Rede beim Economic Club of Minnesota die Lage als „no risk-free path“ – es gibt keinen risikolosen Kurs mehr. Die Inflation zieht infolge der Zollerhöhungen erneut an, während der Arbeitsmarkt erkennbar erlahmt. Das Beschäftigungswachstum stagniert, die Arbeitslosenquote liegt bei 4,3 %, Frühindikatoren verschlechtern sich. Und als ob das nicht genug wäre, zwingt der Government Shutdown die Notenbank zum Blindflug: Wichtige Daten fehlen, Orientierung gibt es kaum. Dennoch: Die Märkte werten Barrs Auftritt als Bestätigung eines weiterhin lockeren Kurses. Für das FOMC-Meeting am 29. Oktober liegt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte bei über 98 %, für Dezember bei über 90 %. Zwei Cuts bis Jahresende sind also fest eingepreist – und der Markt erwartet nun, dass die Fed den Lockerungszyklus 2026 früher und stärker fortsetzen wird als bislang gedacht.

Diese Gemengelage verdeutlicht, wie tiefgreifend sich das globale Narrativ verschiebt: China und die USA liefern sich ein strategisches Tauziehen um Kontrolle und Ressourcen, während die Notenbanken gezwungen sind, zwischen Preisstabilität und Rezessionsangst zu balancieren. Der Begriff Resilienz wird zum Prüfstein. Gold, Silber und kritische Metalle gewinnen an Bedeutung, während zyklische Rohstoffe und Kryptowährungen erneut zum Spielball geopolitischer Schlagzeilen werden.

Was war im DCX in der vergangenen Woche besonders auffällig?

Der Dynamic Commodity Index (DCX) legte in der vergangenen Woche um +1,67 % zu und notiert nun bei 122,54 Punkten. Seit Jahresbeginn ergibt sich damit ein Plus von +25,58 %. Auffällig war die deutliche Rotation zwischen Edelmetallen und Industriemetallen: Während Palladium mit einem Wochenplus von über 13 % ein neues Jahreshoch markierte und Platin nur leicht konsolidierte, gerieten Kupfer und Silber nach geopolitischen Schocks und Gewinnmitnahmen spürbar unter Druck. Gold dagegen festigte sich auf Rekordniveau über 4.000 USD und bleibt der klare Stabilitätsanker.


Im Energiesektor zeigte sich ein geteiltes Bild: TTF Natural Gas profitierte leicht von Sorgen um sinkende Speicherstände in Europa, während Henry Hub Gas deutlich korrigierte. Der Preisrückgang bei WTI Crude Oil unter die psychologisch wichtige 60-Dollar-Marke war eines der markantesten Signale der Woche.


Auch die Agrarrohstoffe blieben schwach. Baumwolle, Zucker und Weizen litten unter der verschärften Zollrhetorik aus Washington und den Sorgen über globale Überangebote. Kakao setzte seinen dramatischen Abwärtstrend fort, während Kaffee in einer wetter- und exportbedingten Konsolidierungsphase verharrte. Der Bund Future profitierte dagegen von Fluchtbewegungen in sichere Häfen, und der Dollar geriet nach der Trump-Rhetorik klar unter Druck. 


Baumwolle | –2,22 % | Long

Trump-Zölle treffen Textilsektor; fehlende USDA-Daten dämpfen Orientierung, Saisonalität bleibt positiv.


Bund Future | +0,54 % | Short

Flucht in sichere Häfen nach Trump-Schock; Range 128–130 weiter maßgeblich.


EUR/USD | –1,07 % | Long

Zollankündigungen stärken den Dollar; Euro testet Unterstützungszone um 1,1550.


Gold | +3,18 % | Long

Neues Allzeithoch über 4.000 USD; geopolitische Spannungen stützen weiter.


Henry Hub Gas | –6,03 % | Long

Lageraufbau über Erwartungen; milde Temperaturen belasten Nachfrage.


Kaffee | –3,63 % | Long

Schwache brasilianische Exporte, hohe US-Zölle; Wetterrisiken bleiben Thema.


Kakao | –5,43 % | Short

Markt im freien Fall; bessere Ernteaussichten in Westafrika, schwache Nachfrage.


Kupfer | –4,70 % | Long

Trumps Zölle lösen Panikverkäufe aus; strukturell bleibt das Defizit bestehen.


Palladium | +13,32 % | Long

Explosiver Anstieg auf Jahreshoch; physisches Defizit treibt weiter.


Platin | –1,44 % | Long

Gewinnmitnahmen nach starker Rally; struktureller Trend bleibt intakt.


Silber | –0,94 % | Long

Historisches Hoch über 50 USD an einzelnen Märkten, dann technische Korrektur.


TTF Gas | +1,61 % | Long

Speicherstände unter historischem Minimum; Fundamentaldruck nimmt zu.


Weizen | –3,11 % | Long

Rekordernten in Russland und Argentinien, Nachfrage bleibt schwach.


WTI Crude Oil | –4,24 % | Long

Bruch der 60-USD-Marke sendet Warnsignal; saisonal bis Dezember schwächer.


Fazit

In einem Umfeld, in dem Schlagzeilen die Kurse treiben, bleibt Disziplin der entscheidende Erfolgsfaktor. Wir handeln taktisch, nicht heroisch. Positionsgrößen bleiben klein, Einstiege erfolgen nur an klar definierten Triggerpunkten – Ausbrüchen, Retests, Bestätigungssignalen. Wir konzentrieren uns auf Märkte mit nachvollziehbarer Storyline und klaren Risikoparametern. Safe-Haven-Assets bleiben erste Wahl: Rücksetzer in Gold und Silber sind keine Schwächesignale, sondern taktische Chancen, solange die geopolitische Spannung anhält. Im Energiebereich mahnt der Bruch der 60-Dollar-Marke bei WTI zur Vorsicht – saisonal bleibt das Umfeld bis Dezember schwach. Dagegen könnte der europäische TTF mit Blick auf die bedrohlich niedrigen Speicherstände zu einem der großen Volatilitätstreiber des Winters werden.

Ihr
Carsten S. Stork


Performance DCX 

aktueller Indexstand: 122,54
Wochenperformance: +1,67%
Seit Jahresanfang: +25,58%



DCX POSITIONEN

BAUMWOLLE - LONG

Baumwolle verliert auf Wochenbasis -2,22%.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:


Trump eskaliert, Baumwolle korrigiert – Handelsrhetorik belastet Softs

Die neue Woche brachte für den Baumwolle-Future erneut Kursverluste: Der Dezemberkontrakt fiel um –2,22 % und schloss bei 63,84 US-Cent pro Pfund, nachdem im Wochenverlauf ein Tief von 63,26 US-Cent markiert wurde. Der Markt bleibt damit in einer Phase politisch getriebener Unsicherheit gefangen. 

Der jüngste Auslöser kam aus Washington: Am Freitag verschärfte Donald J. Trump mit einem langen Truth-Social-Post den Ton gegenüber China. Er warf Peking „Feindseligkeit“ vor und kündigte eine Erhöhung der Zölle auf chinesische Produkte um 100 % ab dem 1. November an. Diese Nachricht belastete nicht nur Aktienmärkte, sondern auch die Agrarrohstoffe – besonders Baumwolle, deren Nachfrage eng mit dem globalen Textilhandel verbunden ist.

Erschwerend kommt der anhaltende US-Government-Shutdown hinzu: Wichtige USDA-Berichte wie WASDE, Exportstatistiken und wöchentliche Erntezahlen bleiben aus. Ohne frische Daten fehlt dem Markt jede Orientierung. Gleichzeitig fällt der Ölpreis unter die Marke von 60 USD, was synthetische Fasern günstiger macht und Baumwolle zusätzlich unter Druck setzt.

Positiv bleibt jedoch die Saisonalität: Historisch beginnt Mitte bis Ende September eine starke Phase für Baumwolle, die häufig bis ins erste Quartal des Folgejahres anhält. Diese zyklische Komponente könnte – sobald die politische und datenbedingte Unsicherheit abnimmt – für eine deutliche Erholung sorgen.

FAZIT

Baumwolle bleibt kurzfristig ein Opfer geopolitischer Schlagzeilen und fehlender Marktdaten, doch die saisonale Struktur spricht für eine Trendwende nach oben. Sobald die USDA-Berichte wieder fließen und der Shutdown endet, dürfte sich das Marktbild aufhellen – ein klassisches Beispiel dafür, wie Geduld im Rohstoffhandel belohnt wird.



BUND FUTURE - SHORT

Der Bund-Future gewinnt auf Wochenbasis +0,54%. 
Die letzte Woche im 30min Chart: 


Bund Future – Zwischen Trump-Schock und Sicherheitsreflex


Es war ein Déjà-vu an den globalen Anleihemärkten: Kaum schaltet Donald J. Trump am Freitag mit seiner Zollankündigung gegenüber China wieder in den Konfrontationsmodus, fliehen Anleger reflexartig in die vermeintlich sicheren Häfen. Gold sprang über 4.000 USD, der US-Dollar stabilisierte sich, und auch der deutsche Bund Future profitierte von dieser plötzlichen Risikoaversion. Nach Tagen weitgehend ereignisloser Seitwärtsbewegung zog der Future zum Wochenschluss leicht an und schloss mit einem Wochenplus von +0,54 % bei 129,33 Punkten. 

Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe liegt damit weiterhin stabil bei rund 2,7 % – ein Niveau, das die Balance zwischen restriktiver EZB-Politik und geopolitischer Unsicherheit widerspiegelt. Bemerkenswert ist, dass sich der Bund trotz des globalen Zinsumfelds bislang in einer engen Handelsspanne zwischen 128 und 130 Punkten bewegt. Weder die schwächelnden Konjunkturdaten aus der Eurozone noch die sich verschärfenden Handelsrisiken haben bislang für einen nachhaltigen Ausbruch gesorgt.

Der Markt bleibt damit in einer Art „sicheren Lethargie“ gefangen – gesucht in Stressphasen, ignoriert im Alltag. Solange weder eine neue geldpolitische Richtung der EZB noch eine Eskalation an den Märkten den Takt vorgibt, dürfte sich das Bild kaum ändern. Erst ein klarer Ausbruch über 130 oder ein Bruch unter 128 würde wieder Dynamik freisetzen.

FAZIT

Der Bund Future bleibt der stille Profiteur globaler Unsicherheit. Trumps Zollrhetorik hat kurzfristig den Sicherheitsreflex ausgelöst, doch strukturell bleibt der Markt in einer engen Spanne gefangen. Für aktive Trader bedeutet das: abwarten, beobachten – und bereit sein, wenn die Ruhe wieder trügt.



EUR/USD - LONG

Der EUR/USD verliert auf Wochenbasis -1,07%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 


EUR/USD – Zwischen Zollschock und Zinsfantasie


Es war eine Woche, in der der Euro wieder einmal die Rolle des Getriebenen spielte. Während der US-Dollar-Index zunächst stark zulegte, fiel der EUR/USD fast durchgängig – ein Abbild der geopolitischen Spannungen und der Flucht in amerikanische Assets. Spätestens am Freitag, nach Donald J. Trumps Ankündigung einer 100-%-Zollerhöhung auf chinesische Waren, kippte die Stimmung endgültig: Risikoassets brachen ein, Kapital floss in den Dollar, und der Euro markierte bei 1,15568 ein neues Wochentief. Zum Wochenschluss stand das Paar bei 1,16181, ein Wochenverlust von –1,07 %. 

Was auffiel: Der Rückgang verlief nahezu linear, unterbrochen nur von kurzen Erholungsversuchen, die rasch wieder abverkauft wurden. Der Markt preist zunehmend die geopolitische Unsicherheit ein – und zugleich die Möglichkeit, dass die EZB in einem schwächer werdenden Konjunkturumfeld früher als die Fed wieder Spielraum nach unten bekommt. Während die US-Notenbank noch den Luxus hat, sich auf „Datenabhängigkeit“ zu berufen, steckt Europa in der Realität stagnierender Industrieproduktion und wachsender fiskalischer Risiken.

Technisch betrachtet bleibt der Bereich um 1,1550 bis 1,16 kurzfristig die entscheidende Unterstützungszone. Solange kein nachhaltiger Bruch erfolgt, bleibt eine technische Gegenreaktion möglich – vor allem, wenn die Marktvolatilität wieder abnimmt. Sollte der Druck jedoch anhalten, rückt die 1,14er-Marke rasch ins Visier.

FAZIT

Der Euro steht zwischen geopolitischem Gegenwind und geldpolitischer Ohnmacht. Trumps Zolloffensive hat den Dollar erneut zur Fluchtwährung gemacht, während Europa kaum Argumente liefert, um Kapital anzuziehen. Solange die EZB an der Seitenlinie bleibt und politische Unsicherheit dominiert, dürfte der Euro den Kürzeren ziehen – ein klassischer Reflex in Zeiten globaler Stressphasen.



GOLD - LONG

Gold gewinnt auf Wochenbasis +3,18%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Gold – Keine Alternative zum sicheren Hafen

Gold hat in dieser Woche erneut gezeigt, warum es der verlässliche Seismograf geopolitischer Spannungen bleibt. Der Gold-Future stieg um +3,18 % auf 4.035,5 USD und erreichte am 8. Oktober mit 4.081 USD ein neues Allzeithoch. Kaum eine andere Anlageklasse spiegelt die globalen Kräfteverschiebungen derzeit so deutlich wider. 

Viele Marktteilnehmer warnen, der Anstieg sei zu steil, zu schnell, zu emotional getrieben. Doch die Ereignisse der letzten Tage widerlegen das: Am Donnerstag kündigte China neue Exportbeschränkungen für Seltene Erden an – ein klares Signal wirtschaftlicher Machtausübung. Nur 24 Stunden später folgte die Reaktion aus Washington: Donald J. Trump erklärte Peking zum „feindlichen Akteur“ und kündigte 100-%-Zölle auf chinesische Importe ab dem 1. November an. Diese Eskalation der Handelsrhetorik ließ Aktien und Anleiherenditen fallen – Gold dagegen setzte seinen Höhenflug fort.

Das Fazit ist eindeutig: In einer Welt wachsender Spannungen, struktureller Defizite und geldpolitischer Unsicherheit gibt es keine echte Alternative zu Gold als sicherem Hafen. Der Aufstieg über die Marke von 4.000 USD ist kein Spekulationsrausch, sondern Ausdruck einer globalen Neuordnung der Kapitalströme – weg vom Vertrauen in Schulden, hin zu realen Werten.

Kurzfristig mag der Markt technisch überkauft sein. Saisonal folgt bis Mitte November oft eine moderate Konsolidierung, bevor der Trend im Winter erneut an Dynamik gewinnt. Doch fundamental bleibt das Bild unverändert stark: Solange die geopolitische Lage angespannt und die Schuldenpolitik der großen Volkswirtschaften ungebremst bleibt, bleibt Gold die Währung des Misstrauens – und des Schutzes.

FAZIT

Gold notiert auf Rekordniveau, weil die Welt sich verändert hat. Seltene Erden, Handelszölle, Haushaltsdefizite – die Themen sind unterschiedlich, die Konsequenz bleibt dieselbe: Geopolitical tensions are soaring, and there is no alternative to Gold.



HENRY HUB NATURAL GAS - LONG

Der Henry Hub Natural Gas-Future verliert auf Wochenbasis -6,03%. 
Die letzte Woche im 30min Chart: 


Henry Hub Natural Gas – Zwischen Wärme, Vorräten und enttäuschter Hoffnung


Der Henry Hub Natural Gas Future musste in der vergangenen Woche einen deutlichen Rückschlag hinnehmen. Nach einem kurzfristigen Anstieg auf 3,55 USD vor der Veröffentlichung der US-Speicherzahlen fiel der Markt abrupt zurück und schloss die Woche bei 3,133 USD – ein Minus von 6,03 % und nur knapp über dem Wochentief. Damit verlor Gas in wenigen Tagen über 10 % an Wert und beendete eine Phase, in der sich viele Trader noch Chancen auf eine technische Fortsetzung nach oben erhofft hatten. 

Auslöser für den Einbruch waren die neuen Daten der EIA, die am Donnerstag einen Lageraufbau von +80 bcf meldete – leicht über den Markterwartungen von +77 bcf. Damit liegen die US-Gasbestände nun 4,5 % über dem Fünfjahresdurchschnitt, was den Markt erneut mit dem Thema „Überangebot“ konfrontiert. Verstärkt wurde der Druck durch die Wettermodelle: Die Prognosen deuten für die zweite Oktoberhälfte auf ungewöhnlich milde Temperaturen im Osten der USA hin – ein klares Signal sinkender Heiznachfrage.

Fundamental bleibt das Umfeld damit schwierig. Die Produktion liegt mit über 108 bcf pro Tag nahe einem Rekordniveau, während die Inlandsnachfrage schwächelt. Zwar stützen die LNG-Exporte mit rund 16 bcf/Tag den Markt, doch die Binnenmärkte überwiegen derzeit klar. Positiv bleibt lediglich, dass die Speicherzuwächse im historischen Vergleich langsam abflachen – ein erster Hinweis, dass das Überschussniveau in den kommenden Wochen seinen Höhepunkt erreicht haben könnte.

Saisonal befindet sich der Markt allerdings am Ende seiner typischen Aufwärtsphase. Historisch endet die Gas-Stärke Mitte Oktober, bevor eine Phase schwächerer Nachfrage einsetzt. Erst mit dem Beginn der Winterperiode und steigender Heizlast kehrt in der Regel wieder Momentum zurück.

FAZIT

Nach einem starken Spätsommer ist der Henry Hub Future an die Grenzen seiner Erholung gestoßen. Die Kombination aus hoher Produktion, mildem Wetter und soliden Speicherbeständen drückt kurzfristig auf die Preise. Solange keine klaren Kälteimpulse oder Exportüberraschungen hinzukommen, dürfte der Markt weiter unter Druck bleiben. Der mittelfristige Aufwärtstrend bleibt zwar intakt, doch kurzfristig dominiert die Überversorgung – und das Sentiment dreht entsprechend schnell.



Kaffee - Long

Der Kaffee-Future verliert auf Wochenbasis -3,63%. 
Die letzte Woche im 10min Chart: 


Arabica Coffee – Zwischen Exportdruck und Wetterrisiken


Der Arabica Coffee Future (KC1!) beendete die vergangene Woche schwächer und fiel um –3,63 % auf 374,20 US-Cent pro Pfund, nur knapp über dem Wochentief. Der Markt bleibt damit ohne klare Richtung, gefangen zwischen kurzfristiger Exportdynamik, wetterbedingten Unsicherheiten und neuen handelspolitischen Spannungen.

Aus Brasilien – dem größten Kaffeeproduzenten der Welt – kamen erneut schwache Exportdaten: Nach Angaben des Branchenverbands Cecafé gingen die Ausfuhren im September um 18,4 % gegenüber dem Vorjahr zurück. In den ersten drei Monaten des neuen Kaffeejahres liegt das Exportvolumen sogar über 20 % unter dem Vorjahresniveau. Grund dafür sind nicht nur logistische Engpässe, sondern auch die US-Zölle auf brasilianischen Kaffee, die aktuell bei 50 % liegen und den Zugang zum amerikanischen Markt erheblich verteuern.

Fundamental steht der Markt vor einer schwierigen Gemengelage. Einerseits deuten Wetterprognosen auf Regenfälle in den Hauptanbaugebieten von Minas Gerais hin, die kurzfristig etwas Entspannung bringen könnten. Andererseits bleibt die Feuchtigkeit für die Blüte der 2026er Ernte unzureichend. Ohne ausreichende Niederschläge droht eine schwächere Fruchtentwicklung – ein Risiko, das sich erst in den kommenden Wochen konkretisieren dürfte.

Technisch bleibt Arabica in einer Konsolidierungsphase. Die Notierungen pendeln seit Wochen zwischen 370 und 390 US-Cent, wobei ein Ausbruch in beide Richtungen möglich ist. Die Kombination aus wetterabhängigen Erwartungen und politischem Druck erschwert eine stabile Trendbildung.

FAZIT

Der Kaffeemarkt bleibt richtungslos – zu viele gegensätzliche Impulse, zu wenig Vertrauen in eine nachhaltige Entspannung. Die Exportzahlen schwächen die kurzfristige Perspektive, während das Wetter über die mittelfristigen Ertragserwartungen entscheidet. Für den Moment dominiert Unsicherheit – der Markt sucht nach Richtung, aber noch nicht nach Trend.


KAKAO - SHORT

Der Kakao-Future verliert auf Wochenbasis -5,43%. 
Die letzte Woche im 10min Chart: 


Cocoa – Der Absturz geht weiter


Der freie Fall im Cocoa-Future setzt sich fort. Nach dem massiven Rückgang der Vorwoche um rund –11 % verlor der Dezember-Kontrakt an der ICE New York in der vergangenen Woche erneut –5,43 % und schloss bei 5.837 USD je Tonne – dem tiefsten Stand seit März 2024. Der Markt bleibt fest in der Hand der Verkäufer, und bislang ist keine echte Gegenbewegung in Sicht.

Fundamental haben sich die Befürchtungen einer anhaltenden Knappheit in Luft aufgelöst. Die Regierungen der Elfenbeinküste und Ghanas – gemeinsam für fast zwei Drittel der weltweiten Produktion verantwortlich – haben zuletzt die Abnahmepreise für Farmer deutlich erhöht, was kurzfristig die Lieferbereitschaft steigen lässt. Gleichzeitig zeichnen sich in Westafrika bessere Erntebedingungen ab: Die jüngsten Pod-Counts in der Elfenbeinküste liegen rund 7 % über dem Fünfjahresdurchschnitt, was auf eine solide Haupternte 2024/25 hindeutet.

Hinzu kommt: Die globale Nachfrage bleibt schwach. Schokoladenhersteller wie Lindt und Barry Callebaut haben ihre Margenprognosen bereits im Sommer gesenkt, nachdem der Absatz in Europa und Asien spürbar eingebrochen ist. In Europa gingen die Cocoa Grindings im zweiten Quartal um –7,2 %, in Asien sogar um –16,3 % zurück – die geringste Verarbeitungsmenge seit acht Jahren. Damit schwächt sich die Nachfrageseite in einem Moment ab, in dem das Angebot wieder zulegt.

Die ICE-Bestände in den USA liegen mit rund 1,9 Mio. Bags zwar auf einem 6-Monats-Tief, das ändert aber nichts an der psychologischen Marktlage: Die Angst vor Knappheit ist verflogen. Auch von der Positionierungsseite kommt keine Unterstützung – die Managed-Money-Longs blieben zuletzt aus, während in London sogar die größte Netto-Short-Position seit über drei Jahren aufgebaut wurde.

Saisonal ist der Gegenwind klar: Historisch zeigen die Monate Oktober bis Anfang November häufig die schwächste Phase im Kakaomarkt. Erst gegen Jahresende, mit der Erntelogistik und den ersten Zwischenbilanzen aus Westafrika, entsteht meist wieder Stabilisierungspotenzial.

FAZIT

Kakao bleibt einer der schwächsten Rohstoffe im aktuellen Umfeld. Das Narrativ der Knappheit ist gebrochen, das Sentiment klar bärisch. Die Preise sind in kurzer Zeit um mehr als 40 % gefallen, doch noch fehlt jedes Signal einer Bodenbildung. Solange Wetter, Nachfrage und Positionierung gegenhalten, bleibt der Markt im Sinkflug – und jede Erholung vorerst nur eine Zwischenwelle im übergeordneten Abwärtstrend.


KUPFER - LONG

Der Kupfer-Future verliert auf Wochenbasis -4,70%. 
Die letzte Woche im 30min Chart: 


Trump schickt Kupfer auf Talfahrt – Markt reagiert panisch auf neue Handelszölle


Noch am Donnerstag schien die Welt des Kupfers intakt: Der Copper-Future kletterte auf ein neues Zwei-Monats-Hoch bei 526,10 US-Cent, getragen von robusten Fundamentaldaten und der Erwartung einer stabilen Nachfrage aus China. Doch weniger als 24 Stunden später war alles anders. Nach der Ankündigung von Donald J. Trump, die US-Zölle auf chinesische Waren massiv auszuweiten und zusätzliche Exportkontrollen zu prüfen, rutschte der Markt abrupt ab. Der Future verlor auf Wochensicht –4,7 % und schloss bei 484,5 US-Cent – dem stärksten Wochenrückgang seit Monaten.

Der Einbruch markiert einen klassischen geopolitischen Schockmoment. Kupfer, als Frühindikator für globale Konjunkturerwartungen, reagiert sensibel auf Veränderungen im Welthandel. Trumps Drohung einer neuen Zollrunde verschärft die Unsicherheit rund um den industriellen Austausch zwischen den beiden größten Volkswirtschaften. Entsprechend zogen sich Marktteilnehmer aus risikobehafteten Positionen zurück, Gewinne wurden realisiert, Liquidität dünnte aus.

Fundamental bleibt die Lage paradox: Auf der Angebotsseite ist der Markt angespannt. Codelco, der staatliche chilenische Kupferriese, meldete im August mit 93.400 Tonnen die niedrigste Monatsproduktion seit über zwei Jahrzehnten, und auch in Indonesien bleibt die Förderung nach mehreren Unfällen eingeschränkt. Gleichzeitig senkte Teck Resources in Kanada ihre Produktionsprognose deutlich. Trotz dieser Engpässe dominierte am Freitag die politische Komponente – der Markt handelte Risiko, nicht Realität.

Saisonal befindet sich Kupfer noch bis etwa Ende Oktober in einer schwächeren Phase, bevor traditionell die Jahresendrally einsetzt, die sich häufig bis ins zweite Quartal des Folgejahres erstreckt. Vor diesem Hintergrund ist die aktuelle Korrektur kein Bruch des Aufwärtstrends, sondern eine Phase der Neuorientierung – eine politische Delle in einem strukturell starken Markt.

FAZIT

Kupfer bleibt das Barometer des Welthandels – und damit anfällig für jede Verschiebung im geopolitischen Machtgefüge. Der scharfe Rückschlag war kein Zeichen fundamentaler Schwäche, sondern Ausdruck kurzfristiger Panik angesichts neuer Zolldrohungen. Solange Angebot und Nachfrage strukturell knapp bleiben, dürfte jede Korrektur mittelfristig wieder Käufer finden. Der Boden ist noch nicht gesichert, aber die Basis für die nächste Aufwärtsbewegung wird bereits gelegt.


PALLADIUM  - LONG

Palladium gewinnt auf Wochenbasis +13,32%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Palladium im Höhenflug: Industriemetall erreicht neues Jahreshoch – Kursgewinn seit Jahresbeginn über 60%


Es war eine der eindrucksvollsten Wochen des bisherigen Jahres: Der Palladium-Future startete bei 1.283 US-Dollar je Unze und schoss im Verlauf bis auf 1.549 US-Dollar – das höchste Niveau des Jahres. Auf Wochenschlussbasis notierte der Future bei 1.504,5 US-Dollar, was einem satten Wochengewinn von rund +17 % entspricht. Seit Jahresbeginn hat das Industriemetall damit über 60 % an Wert gewonnen – eine bemerkenswerte Trendfortsetzung nach Monaten relativer Schwäche. 

Getrieben wird die Rally von einer anhaltend engen physischen Marktlage. Südafrika, das rund 40 % der globalen Minenproduktion stellt, kämpft weiterhin mit strukturellen Problemen und Stromausfällen. Parallel dazu zieht die Nachfrage aus der Automobilindustrie wieder an, insbesondere bei Katalysatoren und Hybridfahrzeugen. Die Kombination aus begrenztem Angebot und steigender industrieller Verwendung sorgt für einen explosiven Nachfrageüberhang.

Charttechnisch hat Palladium mit dem Ausbruch über die Zone um 1.500 US-Dollar ein neues Kaufsignal geliefert. Kurzfristig ist der Markt überhitzt, was Gewinnmitnahmen begünstigen könnte. Saisonal verläuft Palladium bis Mitte November typischerweise seitwärts, bevor eine erneute Aufwärtsphase in den Wintermonaten einsetzt – ein Muster, das sich in den vergangenen Jahren regelmäßig bestätigt hat.

FAZIT

Palladium bestätigt eindrucksvoll seine Rolle als zyklischer Outperformer im Edelmetallsektor. Die strukturelle Knappheit, reale Industrienachfrage und das technische Momentum sprechen weiterhin für steigende Kurse. Eine Konsolidierung wäre gesund – der übergeordnete Aufwärtstrend bleibt klar intakt.



PLATIN  - LONG

Platin verliert auf Wochenbasis -1,44%. 
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 


Platin nach starkem Höhenflug unter Druck: Gewinnmitnahmen bremsen den Trend – aber der Aufwärtspfad bleibt intakt


Nach der beeindruckenden Rally der letzten Wochen legte der Platin-Future (PL1!) eine kurze Verschnaufpause ein. Nachdem das Edelmetall am Donnerstag noch ein neues Jahreshoch bei 1.725,7 US-Dollar je Unze markiert hatte, kam es in den Folgetagen zu deutlichen Gewinnmitnahmen. Auf Wochensicht fiel der Kurs um 1,44 % und schloss bei 1.620,8 US-Dollar.

Trotz des Rücksetzers bleibt Platin einer der großen Gewinner des Jahres: Seit Jahresbeginn verzeichnet das Metall ein Plus von 78,2 %, seit Anfang Juni liegt der Zuwachs bei fast 54 %. Damit bestätigt Platin seinen Status als einer der stärksten Performer im Edelmetallsektor – getragen von einer Kombination aus Angebotsverknappung und industrieller Nachfrage.

Fundamental bleibt das Umfeld konstruktiv: Die World Platinum Investment Council rechnet mit einem Rückgang der globalen Minenproduktion um rund 1,5 % pro Jahr bis 2029. Gleichzeitig hält die Nachfrage aus der Automobilindustrie an, insbesondere für Katalysatoren in Hybridfahrzeugen. Auch geopolitische Unsicherheiten und steigende Schuldenstände großer Volkswirtschaften stützen den Safe-Haven-Charakter von Platin.

Saisonal neigt Platin in den kommenden Wochen zu einer Konsolidierung, bevor ab Mitte Dezember die Jahresendrally einsetzt – ein Muster, das sich historisch oft wiederholt hat.

FAZIT
Der jüngste Rücksetzer wirkt wie eine gesunde Atempause in einem intakten Aufwärtstrend. Die strukturelle Knappheit und robuste Nachfrage sprechen weiterhin für steigende Kurse – Platin bleibt ein Schlüsselmetall mit erheblichem Potenzial, sobald die Gewinnmitnahmen abgeschlossen sind.


SILBER - LONG

Silber verliert auf Wochenbasis -0,94%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Silber schreibt Geschichte: Erst das neue Allzeithoch, dann der Rücksetzer – Momentum ungebrochen


Es war eine historische Woche für den Silbermarkt: Der Silver Future an der COMEX stieg am Donnerstag zeitweise bis auf 49,965 US-Dollar je Unze und erreichte damit nahezu das legendäre Niveau der Gebrüder Hunt aus den frühen 1980er-Jahren. An anderen Handelsplätzen überschritt Silber sogar kurzzeitig die Marke von 51 US-Dollar – ein neues Allzeithoch. Ein Moment, auf den viele Trader über Jahrzehnte gewartet haben. 

Doch nach dem Hype kam die Realität: Gewinnmitnahmen und geopolitische Schocks – insbesondere die erneute Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China – sorgten am Freitag für Druck. Auf Wochensicht gab Silber –0,94 % nach und beendete die Woche bei 47,515 US-Dollar. Angesichts der gewaltigen Rally der letzten Monate ist diese Konsolidierung kaum überraschend: Seit Jahresbeginn liegt der Silber-Future mit +62,3 % weiter klar im Plus.

Fundamental bleibt die Lage stark. Die Kombination aus strukturell steigender Industrienachfrage – insbesondere für Photovoltaik und Elektrifizierung – und der Suche institutioneller Investoren nach realen Werten in einem Umfeld wachsender Haushaltsdefizite und sinkender Realzinsen stützt die Preise. Gleichzeitig fungiert Silber zunehmend als „Leverage-Play“ auf Gold – mit höherer Volatilität, aber auch stärkerem Aufwärtshebel.

Saisonal betrachtet ist das Edelmetall nun in einer typischen Übergangsphase: Bis Anfang Dezember droht statistisch ein Rücksetzer, ehe im Winter oft eine neue Aufwärtsbewegung einsetzt. Doch angesichts der makroökonomischen Lage und der politischen Spannungen ist der saisonale Faktor in diesem Jahr alles andere als verlässlich.

FAZIT

Silber hat Geschichte geschrieben – und selbst wenn kurzfristige Korrekturen folgen, bleibt das übergeordnete Bild klar bullish. Wer den Markt kennt, weiß: Solche Bewegungen sind kein Zufall, sondern Ausdruck eines Paradigmenwechsels.



TTF NATURAL GAS - LONG

TTF Natural Gas gewinnt auf Wochenbasis +1,61%. 
Die letzte Woche im Chart: 


Europas Gasspeicher sinken auf kritisches Niveau – TTF bleibt stabil, doch das Risiko wächst


Der europäische Natural Gas Future (TTF) legte in der vergangenen Woche um +1,61 % zu und schloss bei 31,88 €/MWh. Zu Wochenbeginn erreichte der Kontrakt noch ein Hoch von 33,625 €/MWh, bevor er zum Wochenende hin leicht nachgab. Doch die wahre Geschichte spielt sich diesmal nicht im Chart, sondern in den Speichern ab. 

Deutschlands Gasreserven liegen aktuell nicht nur deutlich unter dem Vorjahresniveau, sondern erstmals seit über fünf Jahren auch unter dem Minimum der Vergleichsperiode 2018–2021. Eigentlich hätte die EU den Zielwert von 90 % Füllstand bis 1. November festgelegt – nun wurde die Frist auf 1. Dezember verschoben. Trotzdem klafft eine gefährliche Lücke, während die Heizsaison näher rückt.

Fundamental stützt die Lage den TTF, auch wenn die jüngste Preisentwicklung noch keine Panik widerspiegelt. Sollte der Winter kälter als erwartet ausfallen oder geopolitische Risiken (etwa im LNG-Transit) zunehmen, könnte sich die Situation rasch verschärfen.

FAZIT

Noch herrscht Ruhe am Markt – aber die Speicherstatistik ist ein Weckruf. Europas Energiesicherheit steht auf wackligen Beinen. Der TTF bleibt ein potenzieller Volatilitätstreiber für den Winter 2025/26.



WEIZEN - LONG

Weizen verliert auf Wochenbasis -3,11% %.

Die letzte Woche im 15min Chart:



Weizen fällt auf Fünfjahrestief – Symbol für den globalen Agrardruck


Der Weizen-Future (ZW1!) an der CBOT setzte seine Talfahrt in der vergangenen Woche fort und verlor –3,11 %, womit der Kontrakt bei 498,75 US-Cent je Bushel schloss – dem tiefsten Stand seit fünf Jahren. Damit wurde auch die psychologisch wichtige Marke von 500 US-Cent nach unten durchbrochen.

Auslöser war die Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China. Nachdem Donald Trump am Freitag ankündigte, die Zölle auf chinesische Importe auf 100 % anzuheben und ein Treffen mit Präsident Xi Jinping abzusagen, reagierten die Agrarmärkte mit massiven Abgaben. Auch der Weizenmarkt blieb nicht verschont, obwohl die direkten Handelsverflechtungen geringer sind als bei Sojabohnen.

Zusätzlich belastet der globale Angebotsüberhang: Russland meldete mit 87,8 Mio. Tonnen eine nochmals nach oben revidierte Rekordernte, auch Australien und Argentinien stehen kurz vor einer überdurchschnittlich starken Erntesaison. In Kombination mit schwacher Exportnachfrage aus Nordafrika und einem schwächeren US-Dollar ergibt sich ein Umfeld, in dem Käufer weiter abwarten.

Langfristig bleibt bemerkenswert, dass der Weizenpreis seit seinem Hoch im März 2022 bei 1.363,5 US-Cent mehr als 63 % eingebrochen ist – ein drastisches Zeichen für die Normalisierung der globalen Agrarpreise nach den Schocks der Energie- und Lieferkettenkrise.

FAZIT
Weizen ist zum Symbol eines überversorgten Agrarmarkts geworden. Politische Unsicherheit, Rekordernten und fehlende Nachfrage bremsen jede Erholung. Erst wenn sich das globale Angebot spürbar verknappt, dürfte der Boden nachhaltig halten.


WTI Crude Oil - LONG

WTI Crude Oil verliert auf Wochenbasis -4,04% %.

Die letzte Woche im 10min Chart:



WTI bricht unter 60 US-Dollar – Trump entfacht neue Handelsängste


Der WTI Crude Oil Future erlebte eine der schwächsten Wochen seit Monaten. Nach einem Zwischenhoch bei 62,73 US-Dollar fiel der Kontrakt am Freitag auf ein Wochentief von 58,24 US-Dollar je Barrel und schloss dort mit einem Wochenminus von –4,24 %. Damit wurde die psychologisch bedeutende 60-Dollar-Marke klar nach unten durchbrochen – ein technisch wie symbolisch wichtiges Signal. 

Auslöser der Abwärtsdynamik war die erneute Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China. Präsident Donald J. Trump kündigte auf Truth Social an, die Zölle auf chinesische Importe auf bis zu 100 % anzuheben und zugleich Exportbeschränkungen für „kritische Software“ zu prüfen. Diese Aussagen schürten Befürchtungen einer globalen Wachstumsverlangsamung – ein toxisches Umfeld für zyklische Rohstoffe wie Öl.

Verstärkt wurde der Druck durch das Nachlassen der geopolitischen Risikoprämie: Die Vereinbarung eines Waffenstillstands zwischen Israel und Hamas reduzierte kurzfristig die Spannungsprämie im Nahen Osten. Gleichzeitig signalisierte Saudi-Aramco mit unveränderten Verkaufspreisen nach Asien eine schwächere Nachfrage, während steigende Fördermengen aus dem Irak und Russland das Überangebot weiter vergrößern.

Auch saisonal spricht wenig für eine Trendwende: Historisch tendieren die Ölpreise von Mitte Oktober bis Anfang Dezember schwächer, bevor sie in den Wintermonaten oft wieder anziehen.

FAZIT

Mit dem Bruch der 60-Dollar-Marke hat der Markt ein neues Signal gesetzt – die Bären haben das Ruder übernommen. Erst eine Stabilisierung über 62 US-Dollar würde die Lage technisch wieder entspannen. Bis dahin bleibt Öl anfällig für weitere Rücksetzer.



Zucker - LONG

Zucker verliert auf Wochenbasis -2,25% %.

Die letzte Woche im 10min Chart:



Zucker rutscht wieder ab – globales Überangebot drückt auf die Stimmung


Der Zucker-Future an der ICE US stand auch in der vergangenen Woche deutlich unter Druck. Nach einem kurzen Zwischenhoch am Dienstag bei 16,88 US-Cent je Pfund setzte sich die Abwärtsbewegung fort. Der Kontrakt beendete die Woche bei 16,10 US-Cent, ein Minus von –2,25 % und damit in der Nähe des Wochentiefs.

Der Markt reagiert zunehmend auf die Sorge vor einem weltweiten Angebotsüberhang. Nach Einschätzung mehrerer Analysehäuser dürfte die Zuckerproduktion in der Saison 2025/26 weltweit auf ein neues Rekordniveau steigen – angetrieben von steigenden Ernten in Brasilien, Indien und Thailand. Besonders in Indien sorgten die stärksten Monsunregenfälle seit fünf Jahren für eine deutliche Ausweitung der Zuckerrohrfläche. Das Land könnte laut Prognosen bis zu 35 Millionen Tonnen Zucker produzieren, rund 25 % mehr als im Vorjahr. Auch Thailand erwartet ein Plus von rund 5 %.

Die Kombination aus steigender globaler Produktion und anhaltend hoher Lagerbestände lässt derzeit wenig Raum für bullische Impulse. In Brasilien ist der Zuckeranteil im verarbeiteten Zuckerrohr zwar leicht zurückgegangen, doch das reicht nicht, um die weltweiten Überhänge auszugleichen.

Einziger Lichtblick: Saisonal beginnt für Zucker typischerweise eine starke Phase ab Ende Oktober bis Mitte November, die in der Vergangenheit häufig eine Trendwende eingeläutet hat.

FAZIT

Der Zuckerpreis bleibt fundamental angeschlagen – Überproduktion, hohe Lagerbestände und schwache Nachfrage belasten. Erst ein Ausbruch über 17 US-Cent könnte die Abwärtsspirale bremsen. Kurzfristig dominiert jedoch weiter der Druck von oben



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