Silber explodiert, Bitcoin schwächelt – Fokus jetzt voll auf das FOMC

07.12.25 07:01 AM - Von Mitarbeiter


Liebe Leserinnen und Leser,

 

die vergangene Handelswoche stand klar im Zeichen der Edelmetalle – und allen voran Silber. Das Metall explodierte weiter nach oben, markierte am Freitag intraday ein neues All-Time-High bei 59,90 USD und blieb damit nur einen Wimpernschlag unter der psychologischen 60-Dollar-Marke. Der Trend ist sauber, nicht überhitzt, und das Marktverhalten zeigt: Rücksetzer werden nach wie vor sofort gekauft. Silber läuft in seiner stärksten saisonalen Phase – und es wirkt, als ob die Bewegung strukturell getragen wird, nicht spekulativ getrieben.

Kupfer zeigte erneut relative Stärke. Die LME notierte auf Allzeithoch, während der CME-Kontrakt weiter stabil anzieht. Die Marktstruktur wirkt verzogen – reale physische Knappheit trifft auf weiter zunehmende industrielle Nachfrage. Der Rest des Metallkomplexes war vergleichsweise ruhig: Palladium, Platin und Gold konsolidierten auf hohem Niveau, ohne jede technische Schwäche. Für unsere Gesamtjahresendthese ist das völlig im Rahmen: Der erste Impuls kam von Silber und Kupfer – die anderen Metalle stehen weiter „in den Startblöcken“ für die späte Dezember-Rallye.

Bitcoin lieferte dagegen ein schwaches Bild. Kurz vor dem Wochenende rutschte der Kurs erneut unter die 90.000-Marke, mit einer schnellen Bewegung nach unten. Das technische Muster bleibt fragil; strukturelle Kapitalzuflüsse sieht man derzeit nicht, und das Sentiment wirkt angeschlagen. Bitcoin bleibt allerdings ein Markt, der sehr stark an Fed-Kommunikation hängt. Die Bewegung vom Freitag war daher eher ein Vorgriff auf das FOMC-Meeting – nicht ein fundamentaler Bruch.

Makroseitig stand der PCE-Preisindex im Fokus. Für die Fed ist er der wichtigste Inflationsindikator – und er kam exakt im Rahmen der Erwartungen. Das bedeutet eine klare Verlagerung der gesamten Markterwartung auf das anstehende FOMC-Meeting am Mittwoch. Der Markt preist fest mit einem 25-bp-Cut; die Frage ist nicht das „Ob“, sondern das „Wie weiter?“.

Drei Punkte werden am Mittwoch relevant:

1. Der Zinsentscheid selbst – Markt erwartet 25 bp.

2. Die Economic Projections – der entscheidende Punkt, weil sie die Zinskurve 2026 skizzieren.

3. Die Powell-PK – sie wird bestimmen, ob der Dollar nachgibt oder sich stabilisiert.

Wir müssen uns als Trader auf erhöhte Volatilität einstellen – die letzten Wochen waren ruhig, und diese Ruhe endet am Mittwochabend. Der Markt erwartet über 2026 hinweg weiter sinkende US-Zinsen. Genau hier entscheidet sich, ob Gold und Silber noch einmal beschleunigen oder in eine Konsolidierung übergehen. Dass Gold letzte Woche trotz massiver ETF-Zuflüsse in Asien keinen neuen Schub entwickelte, zeigt, dass das Fed-Event bereits eingepreist wird – die Dynamik kommt danach.

Über dem Ganzen schwebt eine größer werdende Unsicherheit: Jerome Powells Mandat läuft im Mai aus. Als favorisierter Nachfolger wird Kevin Hassett gehandelt – wirtschaftspolitisch klar Trump-nah und erwartbar dovish. Für 2026 bedeutet das: der Dollar weiter tendenziell schwächer, Rohstoffe stärker – ein fundamentaler Rückenwind für unser Gesamtsetup.

Was war im DCX in der vergangenen Woche besonders auffällig?

Der DCX ist in der vergangenen Woche um +0,75 % auf 129,04 Punkte gestiegen und liegt seit Jahresanfang nun bei +30,91 %. Treiber waren vor allem die starken Bewegungen in Kupfer, Silber und WTI Crude, flankiert von einem soliden EUR/USD. Auf der Gegenseite standen Schwäche in Sojabohnen, Zucker, TTF Gas und einzelnen Softs, ohne jedoch das Gesamtbild zu kippen. Auffällig: Ein großer Teil des Index befindet sich jetzt mitten in seiner saisonal stärksten Phase – insbesondere Metalle, Energie und Teile der Agrarpositionen – während gleichzeitig die Positionierungsdaten (COT) in vielen Märkten klar in Richtung „asymmetrisches Upside“ zeigen.



• Baumwolle | –1,21 % | Long

Ruhige Konsolidierung vor der statistisch stärksten Phase; Short-Positionen im Managed Money werden weiter zurückgefahren – klassisches „Schwäche-vor-Stärke“-Setup.


• CO₂-Zertifikate | –1,47 % | Long

Leichter Rücksetzer oberhalb der 80-€-Zone, politischer Rückenwind durch ETS-Report und Vorbereitung von ETS2 bleibt klar intakt.


• EUR/USD | +0,43 % | Long

Break über 1,16 bestätigt die Bodenbildung; enger werdender Zinsabstand und bevorstehender Fed-Cut stützen den Euro.


• Gold | –0,67 % | Long

Stabile Konsolidierung knapp unter den Hochs, Managed-Money-Longs wieder >200.000 Kontrakte – perfektes Setup vor der saisonal stärksten Phase.


• Kaffee | –1,23 % | Long

Erstaunlich robuste Preisreaktion trotz höherer brasilianischer Ernte; steigende Managed-Money-Longs und starke Saisonalität bis Jahresende.


• Kupfer | +5,21 % | Long

Starke Trendwoche mit neuem LME-Allzeithoch, enger physischer Markt und robuste COT-Longs – strukturell bullischer Kernbaustein im DCX.


• Mais | –0,56 % | Long

Optisch ruhige Woche, aber massive Short-Reduktion im Managed Money – klassischer Vorläufer einer möglichen Trendwende nach oben.


• Palladium | +0,23 % | Long

Kleine Wochenveränderung, aber Beginn der stärksten Saisonphase plus politischer Rückenwind durch verlängerte Verbrenner- und Hybridnutzung.


• Platin | –1,68 % | Long

Unaufgeregte Seitwärtskonsolidierung, während COT-Longs zulegen; saisonales Fenster öffnet sich jetzt voll.


• Silber | +3,05 % | Long

Neues All-Time-High bei 59,90 USD, starke strukturelle Nachfrage, kritischer Rohstoffstatus und beginnende Dezember-Saisonphase treiben das Momentum.


• Sojabohnen | –2,81 % | Long

Deutlicher Rücksetzer trotz rekordhoher Managed-Money-Longs – klassischer Preis-/Positionierungskonflikt vor einem potenziellen Turnaround.


• TTF Gas | –4,84 % | Long

Weitere Schwäche auf neue Tiefs, obwohl der Winter noch bevorsteht – strukturelle Risiken werden vom Markt aktuell ausgeblendet.


• WTI Crude Oil | +2,86 % | Long

Nachhaltiger Rebreak über 60 USD, extrem niedrige Fondspositionierung und bullische Saisonalität signalisieren Beginn einer neuen Aufwärtsphase.


• Zucker | –2,70 % | Long

Fall unter 15 US-Cent bei gleichzeitig extremen Managed-Money-Shorts – operativ schwach, aber mit wachsendem Squeeze-Potenzial im saisonal positiven Fenster.

Fazit

Wir bleiben bei unserer Jahresendrallye-These. Silber läuft wie auf Schienen, Kupfer bleibt strukturell bullisch, und Gold konsolidiert nur. Das FOMC-Event wird kurzfristige Wellen schlagen – aber strukturell deckt sich die Erwartung einer weicheren US-Zinspolitik mit unserem Positionierungsbias. Volatilität am Mittwochabend ist wahrscheinlich – aber genau diese Volatilität wollen wir aktiv nutzen.
Ihr
Carsten S. Stork


Performance DCX 

aktueller Indexstand: 129,04
Wochenperformance: +0,75%
Seit Jahresanfang: +30,91%




DCX POSITIONEN

BAUMWOLLE - LONG

Baumwolle verliert auf Wochenbasis -1,21%.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:


Baumwolle: Saisonal jetzt in der stärksten Phase – Shorts ziehen sich zurück

Der Baumwolle-Future (CT) beendete die Woche mit –1,21 % bei 63,93 US-Cent. Nach einer ruhigen Konsolidierungsphase sehen wir keine Trendbrüche, sondern vielmehr ein klassisches Setup: Schwäche vor der starken Phase. Charttechnisch bleibt der Markt stabil, denn die Rücksetzer wurden in engen Bahnen abgearbeitet. 

Aus den verspäteten COT-Daten (Stand 31.10., bedingt durch den Shutdown) ergibt sich ein klar erkennbarer Shift: Das Managed Money hat seine Short-Positionen weiter reduziert und hält aktuell netto –55.047 Kontrakte, gegenüber wesentlich stärkeren Shorts in den Wochen davor. Das spricht für nachlassenden Verkaufsdruck institutioneller Adressen.

Fundamental bleiben die Preise stabil, obwohl die Handelsaktivität über den Spotauktionen zuletzt leicht rückläufig war. Die Lagerbestände nähern sich historischen Tiefs, während gleichzeitig saisonal der Nachfrageblock im Dezember/Januar typischerweise anzieht.

Und genau hier liegt der entscheidende Punkt:
Historisch betrachtet (seit 1973) ist die Phase ab Mitte Dezember bis zum Jahreswechsel eine der stärksten Preisperioden im Baumwolle-Future. Die durchschnittliche Performance ist klar positiv – und wir stehen exakt an dieser Schwelle.

FAZIT

Wir bleiben engagiert. Die Kombination aus rückläufigen Shorts, charttechnischer Stabilität und einer starken saisonalen Phase bietet ein attraktives asymmetrisches Chance/Risiko-Verhältnis. Die nächsten Wochen sind statistisch klar prozyklisch — wir wollen diese Bewegung aktiv mitnehmen.



CO₂-ZERTIFIKATE– LONG

CO₂-Zertifikate verlieren auf Wochenbasis -1,47%.
Die letzte Woche im Chart:


CO₂-Zertifikate brechen nicht weg – politische Rückenwinde bleiben stark

Die europäischen Emissionsrechte (EUA) beendeten die Woche leicht schwächer bei 81,84 €/t, ein Minus von –1,47 %. Charttechnisch ist das keine Trendverletzung – vielmehr eine kurze Pause oberhalb der zentralen Unterstützungszone um 80 €/t. Bemerkenswert bleibt: Gegenüber dem Herbst liegen EUA klar höher, und im Jahresvergleich zeigt sich ein Plus von rund 20 %. Der Preispfad bleibt also konstruktiv.

Politisch gab es diese Woche eine wichtige Bestätigung: Die EU-Kommission stellte ihren 2025 Carbon Market Report vor und attestiert dem ETS ein „funktionierendes und effektives System“. Die Emissionen im EU-ETS-Sektor liegen mittlerweile 50 % unter dem Niveau von 2005 – und der Pfad Richtung –62 % bis 2030 gilt als intakt.

Zusätzlich wird ETS2 (Gebäude & Transport ab 2027) aktiv vorbereitet: Brüssel arbeitet an klareren Preisrahmen, um extreme Ausschläge zu vermeiden – ein Signal, dass politisch mehr Stabilität und Preissicherheit gewollt sind, nicht weniger.

FAZIT

Trotz leichter Korrektur bleiben die CO₂-Preise bullisch oberhalb der 80-€-Zone. Fundamentale Nachfrage und politischer Rückenwind wirken strukturell unterstützend. Wir bleiben engagiert – der langfristige Trend zeigt weiter nach oben.


EUR/USD - LONG

Der EUR/USD gewinnt auf Wochenbasis +0,43%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 


EUR/USD mit Breakout-Potential: 1,16 erst der Anfang?


Der EUR/USD legte in der vergangenen Woche um +0,43 % zu und schloss bei 1,16455 – knapp oberhalb der psychologischen Marke von 1,16. 

Der Dollar-Index hat die wichtige 100er-Marke nach unten durchbrochen, wodurch der Euro Rückenwind erhält. Gleichzeitig preisen die Märkte für das FOMC-Meeting am 10. Dezember eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen 25bp-Cut ein. Die entscheidende Information dürfte aber nicht der Cut selbst sein, sondern die Forward-Guidance: Je stärker Powell kommende Zinsschritte 2026 bekräftigt, desto klarer fällt der Dollar.

Für den Euro spricht zusätzlich: In Europa wurden PMI- und Inflationsdaten leicht nach oben revidiert, was die Erwartung dämpft, dass die EZB weiter die Zinsen senken wird. Ergebnis: Ein enger werdender Zinsabstand zugunsten des EUR.

Charttechnisch ist der Ausbruch über 1,16 wichtig. Über 1,17 entsteht Potenzial in Richtung des nächsten großen Widerstandsbereichs 1,19–1,20. Rücksetzer in den Bereich 1,1540–1,1580 bleiben konstruktiv.

FAZIT

EUR/USD zeigt ein zunehmend bullisches Strukturmuster. Der Bereich um 1,16 ist jetzt Support. Oberhalb dieses Niveaus sehen wir Chancen auf weitere Stärke – insbesondere, wenn die Fed am Mittwoch kommunikativ „dovish-light“ auftritt. Potential in Richtung 1,19–1,20 bleibt intakt, solange keine harte Überraschung aus dem FOMC kommt.

GOLD - LONG

Gold verliert  auf Wochenbasis -0,67%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Gold mit perfektem Setup: Stabil im Rücksetzer, Rallye voraus

Der Goldfuture beendete die Woche bei 4.227,7 USD/oz, ein Rücksetzer um –0,67 %. Anfang der Woche stieg Gold noch knapp bis 4.300 USD, ist dann aber im Zuge schwankender US-Daten und Positionsanpassungen wieder zurückgekommen. Trotzdem bleibt das Bild bemerkenswert solide: Gold verteidigt seine Niveaus auf hohem Terrain und konsolidiert knapp unter den jüngsten Hochs. 

Fundamental stützt die Positionierung: Die nachgelieferten COT-Daten zeigen wieder Managed-Money-Longs über der Schwelle von 200.000 Kontrakten – ein klar bullisches Signal. Die kurzfristige Schwächephase hat also nicht zu Abflüssen geführt, sondern das „Smart Money“ bleibt engagiert.

Saisonal beginnt nun die stärkste Phase des Jahres: Ab Mitte Dezember bis Jahresende laufen Goldrallyes historisch und werden durch Marktstruktur, Nachfrage und Hedgebedarf verstärkt. Die Chancen auf steigende Kurse sind jetzt statistisch höher als in jeder anderen Phase des Jahres.

FAZIT

Gold hält sich auf hohem Niveau, die Long-Positionierung ist stark und die saisonalen Rückenwinde starten jetzt. Unser bullisches Jahresend-Setup bleibt voll intakt – die Wahrscheinlichkeit höherer Kurse bis Silvester ist klar gegeben.



KAFFEE - LONG

Der Kaffee-Future verliert auf Wochenbasis -1,23%. 
Die letzte Woche im 10min Chart: 


Arabica-Kaffee hält erstaunlich gut – trotz Angebotsdruck aus Brasilien


Der Arabica Coffee Future (ICE US) beendete die Woche 1,23 % tiefer bei 374,30 US-Cent. Das wirkt zunächst unspektakulär – tatsächlich ist es bemerkenswert, wie stabil sich der Markt hält. Denn fundamental kam mit dem neuen Conab-Bericht aus Brasilien Druck auf die Notierungen: Die Ernteschätzung wurde auf 56,5 Mio. Sack angehoben, was einem Plus von 4,3 % gegenüber Vorjahr entspricht.

Dass Arabica unter diesen Bedingungen kaum nachgibt, ist ein Zeichen von Stärke.

Positiv stimmt zudem die Positionierungsseite: Die nachgelieferten COT-Daten (Ende Oktober) zeigen, dass das Managed Money seine Long-Position weiter aufgestockt hat – auf über 44.000 Kontrakte. Das ist ein klar bullisches Sentiment und unterstreicht, dass institutionelle Anleger steigende Preise erwarten.

Auch die Saisonalität spricht für höhere Kurse: Historisch läuft Arabica von Mitte November bis Jahresende stark nach oben. Der aktuelle Preisverlauf fügt sich sauber in dieses Muster ein.

FAZIT

Wir bleiben im Kaffee engagiert. Die Kombination aus stabiler Preisreaktion trotz Angebotswachstum, steigender institutioneller Nachfrage und saisonaler Unterstützung spricht weiter für steigende Notierungen. Rücksetzer bleiben Kaufchancen.


KUPFER - LONG

Der Kupfer-Future gewinnt auf Wochenbasis +5,21%. 
Die letzte Woche im 30min Chart: 


Kupfer markiert Rekord – strukturell bullischer Trend mit Rückenwind


Der Kupferfuture (CME) lieferte in der vergangenen Woche ein starkes Signal: +5,21 % im Wochenverlauf, Wochenschluss bei 545,40 US-Cent. Direkt zu Wochenbeginn eröffnete der Markt mit einem Gap-Up – und was an der LME passierte, dürfte das bullische Bild untermauern: Der LME-Copper erreichte ein neues Allzeithoch. 

Die fundamentale Lage bleibt eng. Die massive Verschiebung von physischem Material Richtung USA sorgt für eine spürbare „Marktfraktur“ – der US-Markt wird regelrecht leergezogen, während global weiterhin Versorgungslücken sichtbar werden. Dazu kommen Produktionskürzungen und Verzögerungen bei großen Minenprojekten (Glencore, Ivanhoe), was die Angebotsseite zusätzlich belastet.

Charttechnisch bleibt Kupfer eindeutig aufwärtsgerichtet. Die Dynamik der letzten Wochen spricht für ein strukturelles Momentum – begünstigt durch die Erwartung eines Fed-Cuts.

Aus Sicht der Positionierung verstärkt sich das Bild:
Die nachgelieferten CoT-Daten zeigen Managed-Money-Longs von knapp über 49.000 Kontrakten. Das ist eine deutliche bullische Positionierung der institutionellen Geldflüsse – und idealtypisch für Frühsäulen einer Trendbeschleunigung.

Auch saisonal stehen die Ampeln auf Grün. Die klassische Dezember-Rallye war historisch eine der stärksten Zeitfenster im Kupfer, und sowohl Sentiment als auch Nachfrageindikatoren passen in dieses Bild.

FAZIT

Wir bleiben auf der Long-Seite. Der Wochenverlauf hat nichts am strukturellen Setup verändert – im Gegenteil. Neue Hochs an der LME, starke Kapitalpositionierung und eine robuste Saisonalität sprechen für weiter steigende Kurse in Richtung Jahresende.


MAIS - LONG

Der Mais-Future verliert auf Wochenbasis -0,56%. 
Die letzte Woche im 30min Chart: 


Ruhige Woche im Mais – aber unter der Oberfläche verändert sich etwas Entscheidendes

Der Corn-Future fiel in der vergangenen Woche leicht um –0,56 % und schloss bei 4,45 USD pro Bushel. Auf den ersten Blick wirkt der Markt lethargisch – doch die Positionierungsdaten erzählen eine komplett andere Geschichte.

Das Managed Money hat seine Short-Positionen massiv reduziert und hält per Ende Oktober nur noch etwas über 13.000 Kontrakte netto short. Das ist ein deutlich bullisches Signal, denn Short-Eindeckungen in diesem Stadium einer Bodenbildungsphase sind häufig ein Vorläufer stärkerer Aufwärtsbewegungen.

Charttechnisch bleibt der Corn-Future übergeordnet konstruktiv: Die Tiefs werden nicht mehr durchschlagen, die Volatilität nimmt ab, und die Marktstruktur wirkt zunehmend stabiler. Der nächste Impuls dürfte vom WASDE-Report am Dienstag kommen – insbesondere, wenn USDA die Exportannahmen (angesichts der zuletzt robusten Exportdaten) nach oben anpasst.

Fundamental passt auch das saisonale Muster: Historisch beginnt der Corn-Future ab Mitte Dezember in eine positive Phase einzutreten, die sich bis weit in das Frühjahr hinein fortsetzen kann. Genau dieses Setup zeichnet sich aktuell ab – Bodenbildung + Positionierungswechsel + Saisonfenster.

FAZIT
Wir interpretieren die massive Reduktion der Short-Positionen als klares Frühwarnsignal für eine mögliche Trendwende. Das saisonale Fenster öffnet sich jetzt, und der WASDE-Report könnte den Katalysator liefern. Unser Basisszenario: höhere Preise in den kommenden Wochen, mit Sicht auf den Frühling sogar deutlich höher.


PALLADIUM  - LONG

Palladium gewinnt auf Wochenbasis +0,23%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Palladium startet in seine stärkste Phase des Jahres – saisonaler Rückenwind bis weit ins Frühjahr


Der Palladium-Future zeigte in der abgelaufenen Woche ein Plus von 0,23 % und schloss bei 1.502 USD pro Unze. 

Die COT-Daten (zwar verzögert, aber inzwischen bis Ende Oktober) bestätigen das bullische Umfeld: Die Short-Positionierung des Managed Money ist auf lediglich knapp 1.400 Kontrakte gesunken. Das ist ein Niveau, das in der Vergangenheit eher Trendphasen nach oben markierte und nicht den Beginn eines Abverkaufs.

Zusätzlich kommt Rückenwind von der Saison: Die stärkste Phase des Palladium-Markts beginnt historisch im Dezember und reicht weit in das zweite Quartal hinein. Das ist nicht nur ein statistisches Phänomen – der fundamentale Kontext passt.

Politisch ist die Angebots-/Nachfragestruktur auf der Nachfrageseite nachhaltiger geworden:
In der EU ist das strikte Verbrenner-Verbot ab 2035 faktisch aufgeweicht worden – Hybridantriebe und mit E-Fuels betriebene Motoren bleiben zugelassen. Gleichzeitig hat die neue US-Regierung unter Trump zentrale EV-Mandate zurückgenommen und ICE-freundliche Regeln wieder eingeführt. Das verlängert den Lebenszyklus klassischer Antriebsstränge. Palladium – als wesentlicher Bestandteil von Katalysatoren – profitiert unmittelbar davon.

FAZIT

Wir halten unsere Position. Die technische Lage bleibt fest, die Saisonphase hat erst begonnen und die politische Rahmensituation spielt Palladium in die Karten. Rücksetzer sehen wir als Chance; ein Test der Hochs der Vorwochen wäre aus heutiger Sicht absolut plausibel.



PLATIN  - LONG

Platin verliert auf Wochenbasis -1,68%. 
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 


Platin stabilisiert sich vor dem saisonalen Rückenwind


Der Platinkurs zeigte in der abgelaufenen Woche einen leichten Rücksetzer von –1,68 % und schloss bei 1.655,1 USD pro Unze. Die Bewegung war unspektakulär und ohne Trendbruch, vielmehr eine Seitwärtskonsolidierung nach dem Anstieg der Vorwochen. Auffällig war, dass die Intraday-Volatilität abnahm, was darauf hindeutet, dass Marktteilnehmer Positionen eher halten als aktiv abbauen. 

Bei den nachgelieferten COT-Daten ergibt sich ein konstruktives Bild: Das Managed Money hat seine Long-Bestände weiter leicht erhöht und sitzt aktuell bei knapp 19.500 Kontrakten long. Damit bestätigt sich das institutionelle bullische Grundsentiment. Eine strukturelle Long-Neigung ist intakt, ohne dass es überhitzt wirkt – im Vergleich zu Gold oder Silber ist Platin deutlich weniger spekulativ gehandelt.

Saisonal befindet sich Platin jetzt am Beginn seiner stärksten Phase im gesamten Jahresverlauf. Historisch betrachtet starten steigende Kurse regelmäßig im Dezember und halten bis weit in das zweite Quartal hinein an. Das saisonale Fenster ist klar definiert, wiederkehrend und basiert auf langfristigen Daten – eine wichtige Grundlage für unsere Perspektive.

Fundamental bleibt Platin durch den industriellen Einsatz in Abgaskatalysatoren stark nachgefragt. Die jüngsten politischen Entwicklungen spielen dem Metall zusätzlich in die Karten: Sowohl in Europa (überarbeitete CO₂-Regulierung mit längerer Laufzeit für hybride Antriebe) als auch in den USA (Rücknahme der strengsten EV-Mandate) erhöht sich die Erwartung, dass Verbrenner- und Hybridtechnik weiterhin relevant bleiben. Das bedeutet strukturellen Bedarf nach Platin über 2026 hinaus.

Charttechnisch bleibt das Bild intakt: Der Ausbruch über die 1.620–1.630-Zone wurde bestätigt, Rücksetzer werden gekauft, die kurzfristige Korrektur verliert an Momentum. Solange die 1.600 nicht unterschritten wird, bleibt das übergeordnete Setup klar positiv.

FAZIT
Wir halten unserer Position weiter. Der saisonale Rückenwind ist jetzt voll aktiv, die Positionierung des Managed Money ist konstruktiv und die politischen Rahmenbedingungen verlängern strukturell die Platin-Nachfrage. Rücksetzer bleiben Einstiegsgelegenheiten – das Bild spricht für weiter steigende Notierungen in Richtung Frühjahr.


SILBER - LONG

Silber gewinnt auf Wochenbasis +3,05%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Neues All-Time-High – Silber läuft wie auf Schienen


Der Silber-Future setzte in der vergangenen Woche seinen beeindruckenden Aufwärtstrend fort und legte um weitere +3,05% zu. Die Woche endete bei 58,80 USD/oz, nachdem das Metall intraday am Freitag erneut ein frisches All-Time-High bei 59,90 USD/oz markierte – das psychologische 60-USD-Level ist zum Greifen nah. Die Dynamik wirkt keineswegs überhitzt, sondern erstaunlich stabil; Rücksetzer werden sofort gekauft, was klar auf strukturelle Nachfrage hinweist. 

Fundamental stützt eine Kombination aus makroökonomischen und strukturellen Faktoren. Zum einen wächst die Erwartung eines Fed-Zinsschnitts kommende Woche – die Wahrscheinlichkeit für 25bp liegt bei rund 87%. Ein nachgebender Dollar und leicht sinkende Realzinsen wirken direkt preisstimulierend. Zum anderen ist Silber nicht mehr nur reiner „Gold-Beta-Trade“, sondern wird zunehmend als kritischer Rohstoff für Elektrifizierung gesehen. Die Einstufung als „Critical Mineral“ in den USA verstärkt strukturellen Nachfrageaufbau.

Auffällig stark ist der Preisverlauf trotz leichter Reduktion der Managed-Money-Long-Positionen: Per Ende Oktober liegen die Netto-Longs wieder „nur“ knapp über 37.000 Kontrakten. Das ist bemerkenswert, denn typischerweise müsste eine Positionsreduzierung Druck auf den Preis ausüben. Stattdessen steigt Silber weiter – ein Zeichen dafür, dass physische Nachfrage und industrielle Strukturkäufe stärker wirken als kurzfristige Positionsrotationen.

Charttechnisch verteidigt Silber sämtliche Trendlinien und bleibt in einer klaren Momentumphase. Der Preisverlauf seit Oktober zeigt ein lehrbuchmäßiges Muster: kurze Konsolidationen, schnelle Ausbrüche, steigende Tiefs. Zudem kommt jetzt genau der saisonal stärkste Abschnitt des Jahres. Historisch sieht Silber im Dezember bis Jahresende extrem starke Performances mit hoher statistischer Trefferquote.

FAZIT

Wir bleiben klar auf der Long-Seite. Die Bestätigung über 58 USD und das neue All-Time-High wirken wie ein technischer Katalysator. Strukturelle Nachfrage, kritischer Rohstoffcharakter und saisonale Stärke sprechen für weiter steigende Kurse. Wir halten an unserem Szenario fest, dass der Silber-Future noch vor Jahresende die 60-USD-Marke nachhaltig überwindet – das Momentum steht voll auf unserer Seite.



SOJABOHNEN - LONG

Sojabohnen verlieren auf Wochenbasis -2,81%.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:


Sojabohnen unter Druck – trotz starker Long-Positionierung der Fonds


Der Sojabohnen-Future zeigte in der vergangenen Woche eine deutliche Abwärtsbewegung und verlor –2,81 %. Das Wochenschlussniveau lag bei 1.105,25 US-Cents pro Buschel – dem tiefsten Stand seit Anfang November. Fundamentale News aus dem globalen Handel sorgten für Gegenwind: Der sinkende brasilianische Real begünstigt Exportverkäufe aus Südamerika und drückt damit auf die US-Preise; zudem bleiben Marktteilnehmer skeptisch, ob China angekündigte Käufe zeitnah in physische Auslieferungen umsetzt. 

Auf der Positionierungsseite ergibt sich jedoch ein glasklares Kontrastbild: Die jüngsten (leicht verzögerten) COT-Daten zeigen, dass das Managed Money mit knapp über 157.000 Kontrakten long positioniert ist. Das entspricht einer massiven bullischen Erwartung und passt bemerkenswert gut zur saisonalen Struktur: Historisch verzeichnen Sojabohnen ab Mitte Dezember bis in das Frühjahr hinein steigende Preise, da Angebotsunsicherheiten aus Südamerika und Exportnachfrage in die USA hineinspielen.

Aktuell entsteht damit ein klassischer „Preis-Positionierungs-Konflikt“: Der Kurs korrigiert, während institutionelle Investoren weiter langfristig nach oben schauen. Sobald sich hier auch technisch ein Boden formt, kann es eine impulsive Gegenbewegung geben.

FAZIT

Die Schwäche der vergangenen Woche ist eher handelstechnischer Natur als strukturell. Die rekordhohe Long-Positionierung der Fonds und die Saisonalität sprechen klar für eine positive Bias in die kommenden Wochen. Wir halten den Sojabohnen-Future auf der Watchlist für einen Turnaround, sobald die Preisdynamik wieder dreht.



TTF NATURAL GAS - LONG

TTF Natural Gas verliert auf Wochenbasis -4,84%. 
Die letzte Woche im 10min Chart: 


Gaspreise rutschen weiter – trotz winterlicher Risiken


Der TTF Natural Gas Future war in der vergangenen Woche erneut schwach und verlor –4,84 %, mit einem Wochenschluss bei 27,30 €/MWh – dem niedrigsten Niveau seit April 2024. Die Preise bewegen sich damit in einem Umfeld, das wetter- und geopolitisch äußerst sensitiv ist.

Obwohl die Lagerstände in Europa über dem 5-Jahres-Durchschnitt liegen, fällt auf, dass Deutschland nur noch knapp über 60 % gefüllt ist – und der eigentliche Winter noch bevorsteht. Parallel wirken globale Faktoren dämpfend: Rekord-LNG-Exportmengen aus den USA sowie weiterhin solide Pipeline-Zuflüsse aus Norwegen halten den europäischen Markt gut versorgt. Die asiatische LNG-Nachfrage war zuletzt schwach, was zusätzlich stabilisierend wirkt.

Geopolitisch bleibt der Einfluss hoch: Die laufenden US-vermittelten Waffenstillstandsgespräche zwischen Russland und der Ukraine haben die Aussicht geweckt, dass Sanktionen auf russisches Gas perspektivisch gelockert werden könnten. In Summe führt das zu einer strukturellen „Abwärtsverankerung“ der Preise, trotz saisonaler Risiken in den kommenden Wochen.

FAZIT

Der Preisrutsch scheint kurzfristig übertrieben. Die Lagerstände reichen für Beruhigung, aber der Winter hat noch nicht geliefert. Sollte es zu einem Kälteeinbruch kommen oder geopolitischer Optimismus enttäuscht werden, könnte TTF schnell wieder über die 30 €/MWh schieben. Aus unserer Sicht bleibt das Chance-Risiko-Profil asymmetrisch — nicht zum Abverkaufen, sondern als Position mit Rebound-Potenzial.


WTI CRUDE OIL - LONG

WTI Crude Oil gewinnt auf Wochenbasis +2,86%.

Die letzte Woche im 10min Chart:



WTI durchbricht erneut die 60-Dollar-Marke – die Bären verlieren die Kontrolle


Der WTI Crude Oil Future lieferte in der letzten Woche eine bemerkenswerte Trendbewegung und stieg um +2,86 %. Er konnte sich damit zum ersten Mal seit Wochen klar über der psychologisch wichtigen 60-US-Dollar-Marke etablieren und schloss am Freitag bei 60,14 US-Dollar pro Fass. Dieser Break über 60 USD ist technisch bedeutsam – der Markt hat damit den übergeordneten Abwärtstrend zunächst neutralisiert.

Was die Bewegung besonders spannend macht, ist der fundamentale Rückenwind:

Die Analysten, die noch vor zwei Wochen 40 USD bis Jahresende prognostiziert hatten, liegen komplett daneben. Gleichzeitig war die Positionierung des Managed Money zuletzt so niedrig wie seit September 2010 nicht mehr. Diese kapitulative Untergewichtung wird nun langsam abgebaut – ein klassisches Contrarian-Setup, das erfahrungsgemäß weitere Kursanstiege unterstützt.

Fundamental sprechen geopolitische Faktoren ebenfalls für höhere Preise. Die Sanktionen auf russische Ölprodukte verengen das Angebot, und in den USA steigen die Lagerbestände nicht wie befürchtet. Dazu kommen technische Momentumkäufe, nachdem der Markt die 50-Tage-Linie zurückerobert hat.

Saisonal zeigt das Bild klar nach oben: Ab der zweiten Dezemberwoche beginnt typischerweise ein solider Anstieg, der oft bis weit ins Q1 hinein anhält. Genau das sehen wir jetzt.

FAZIT

Der Bruch über 60 USD ist ein strukturelles Signal, das durch Positionierung, Saisonalität und geopolitische Faktoren gestützt wird. Wir sehen die aktuelle Bewegung nicht als kurzfristigen Spike, sondern als Beginn einer nachhaltigen Trendphase. Rücksetzer bleiben Kaufgelegenheiten, und Kurse Richtung 65–70 USD bis Jahresende sind im Rahmen eines konstruktiven Szenarios realistisch.


ZUCKER - LONG

Zucker verliert auf Wochenbasis -2,70%.

Die letzte Woche im 10min Chart:



Zucker fällt unter 15 US-Cent – Shorts so aggressiv wie seit Jahren nicht


Der Zucker-Future stand in der abgelaufenen Woche deutlich unter Druck: −2,70 % und ein Wochenschluss bei 14,80 US-Cent – erstmals seit Wochen wieder klar unter der psychologisch wichtigen Marke von 15 US-Cent. Die Schwäche ist nicht isoliert, sie steht im Kontext zunehmender globaler Produktionssignale aus Brasilien, Indien und Thailand. Gleichzeitig wirkte der schwächere Real belastend, da er brasilianische Exporte zusätzlich attraktiver macht.

Trotz dieser fundamentalen Schlagseite sticht ein Punkt klar heraus: Laut den nachgelieferten COT-Daten hat das Managed Money seine Short-Positionen nochmals ausgebaut und ist nun mit 167.419 Kontrakten Netto-Short unterwegs – eine extrem einseitige Positionierung, die historisch selten ohne deutliche Gegenbewegungen bleibt. Das aggressive Short-Exposure spiegelt einen stark negativen Konsens wider.

Saisonal betrachtet spricht dagegen vieles für steigende Kurse: Die saisonale Phase zeigt typischerweise ins Positive bis zum Jahresende – und die aktuelle Positionierung des Managed Money würde im Fall eines Stimmungsumschwungs erheblichen Covering-Druck erzeugen.

FAZIT

Die operative Story bleibt kurzfristig negativ, aber die Positionierungsdaten kontrastieren scharf mit dem fundamentalen Narrativ. Ein Markt mit Rekord-Shorts in einem saisonal positiven Fenster ist anfällig für deutliche Gegenbewegungen. Solange Zucker oberhalb der 14,5 US-Cent stabilisiert, sehen wir das Risiko nach oben – kurzfristige Squeeze-Potenziale sind in dem Setup durchaus realistisch.



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