Die Sojabohnen-Futures haben sich zuletzt leicht auf 10,3675 USD pro Scheffel erholt, nachdem sie zuvor ein Einmonatstief von 10,245 USD erreicht hatten. Die Erholung wird vor allem durch Wetterbedenken in Argentinien gestützt, einem der wichtigsten globalen Exporteure. Dennoch bleibt der Markt unter Druck aufgrund einer schwachen Exportnachfrage sowie einer schnellen Ernte in Brasilien.
Laut dem neuesten USDA-Wochenbericht fielen die US-Sojabohnenexporte in der Woche bis zum 6. Februar um 74 % im Vergleich zum Vier-Wochen-Durchschnitt und erreichten nur 185.500 Tonnen. Dies liegt deutlich unter der vom USDA erwarteten Spanne von 300.000 bis 800.000 Tonnen. Die schwache Exportnachfrage, insbesondere aus China, setzt den Sojabohnenpreisen weiterhin zu.
Zudem hat das USDA in einem separaten Bericht seine Prognose für die US-Endbestände an Sojabohnen unverändert belassen, obwohl Marktteilnehmer zuvor eine Reduzierung erwartet hatten. Diese Entscheidung dämpfte Hoffnungen auf eine stärkere Angebotsverknappung.
In Brasilien, dem weltweit größten Sojabohnenlieferanten, schreitet die Ernte weiter voran und belastet die Preise. Die brasilianische Agrarbehörde Conab senkte kürzlich ihre Prognose für die Sojabohnenproduktion aufgrund trockener Witterung im Süden des Landes, erhöhte jedoch gleichzeitig die Schätzung für die Maisernte.
Investoren richten ihre Aufmerksamkeit zunehmend auf handelspolitische Entwicklungen. Die Ankündigung von US-Präsident Trump, Gegenzölle auf Importwaren zu erheben, könnte sich auf die Sojabohnenmärkte auswirken. Zudem verfolgen Händler aufmerksam die Verhandlungen über eine mögliche Beendigung des Krieges in der Ukraine, da ein Ende der Sanktionen gegen Russland das Angebot an Agrarrohstoffen auf dem europäischen Markt erhöhen könnte.
Händler behalten die Wetterbedingungen in Südamerika genau im Auge, insbesondere in Argentinien, wo Trockenheit die Erträge beeinträchtigen könnte. Die schwachen US-Exportzahlen bleiben jedoch ein Belastungsfaktor, insbesondere wenn sich die Nachfrage aus China nicht verbessert.
Langfristig wird der Markt auch von politischen Entscheidungen beeinflusst. Sollte sich der Handelskonflikt zwischen den USA und wichtigen Abnehmerländern weiter verschärfen oder die globale Konjunktur schwächeln, könnten die Sojabohnenpreise weiteren Druck erfahren. Umgekehrt könnten stärkere Ernteausfälle in Südamerika oder eine Verbesserung der Exportnachfrage die Preise stützen.