We have a deal!

02.11.25 12:04 PM - Von Mitarbeiter




Liebe Leserinnen und Leser,

 

die US-Notenbank hat geliefert – und mehr als das: Mit der Zinssenkung um 25 Basispunkte und dem angekündigten Ende der Bilanzreduktion zum 1. Dezember hat die Federal Reserve die geldpolitische Wende offiziell vollzogen. Zum ersten Mal seit zwei Jahren dominieren in der Kommunikation wieder die Sorgen um das Wachstum – und nicht mehr die Inflation. Jerome Powells Hinweis auf eine veränderte Risikobalance markiert dabei mehr als nur ein rhetorisches Detail: Es ist ein Signal, dass die Phase restriktiver Politik vorbei ist.

Besonders bemerkenswert ist der gleichzeitige Kurswechsel auf der Liquiditätsseite: Das Ende von QT (Quantitative Tightening) kommt schneller als erwartet – und stärkt die Interpretation eines klar dovishen Schwenks. Die Entscheidung fiel dabei keineswegs einhellig: Mit Miran (für eine stärkere Zinssenkung) und Schmid (gegen jede Veränderung) gab es zwei abweichende Stimmen im FOMC – ein Ausdruck der geldpolitischen Unsicherheit.

Doch genau diese Unsicherheit spiegelt sich nun auch im Markt wider. Die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung im Dezember ist deutlich gefallen – von 90 % auf 63 %. Und auch die längerfristigen Erwartungen haben sich angepasst: Der Markt rechnet nun nur noch mit 100 Basispunkten Lockerung bis Ende 2026, nachdem vergangene Woche noch 125 bp eingepreist waren. Die geldpolitische Fantasie ist also gedämpft – doch der Trend bleibt intakt.

Gleichzeitig explodieren die Kurse an den US-Aktienmärkten. Der S&P 500 ist seit Trumps „Liberation Day“ am 2. April um 20 % gestiegen, die KI-Euphorie treibt den Markt von Hoch zu Hoch. Und nun folgt der nächste politische Paukenschlag:

We have a deal!

Ein vorläufiger Handelsdeal zwischen den USA und China wurde in der vergangenen Woche erreicht und nach dem Treffen von Präsident Trump und Xi Jinping in Südkorea offiziell bestätigt. Das Abkommen bringt Entspannung auf zentralen Konfliktfeldern:

Zölle: Die USA senken Importzölle auf chinesische Waren von 57 % auf 47 %, geplante Strafzölle von 100 % werden gestrichen. China verschiebt im Gegenzug neue Exportkontrollen für Seltene Erden und andere kritische Mineralien um mindestens ein Jahr.

Agrarhandel: China verpflichtet sich, bis Jahresende mindestens 12 Mio. Tonnen US-Sojabohnen zu kaufen, ab 2026 jährlich mindestens 25 Mio. Tonnen. Auch der Import von US-Sorghum und Holzprodukten wird wieder aufgenommen.

Energie: China importiert künftig US-LNG – vor allem aus Alaska. Die USA weiten ihre Energieexporte aus.

Technologie: Die Vergabe von US-Chips an China wird erleichtert, Exportbeschränkungen gegen chinesische Firmen ausgesetzt.

Fentanyl & Medizin: China begrenzt den Export von Vorprodukten für Fentanyl. Die USA senken im Gegenzug die Zölle auf entsprechende Waren.

TikTok & Hafengebühren: TikTok USA bleibt unter US-Kontrolle, gegenseitige Hafengebühren werden ausgesetzt.

Es handelt sich um einen vorläufigen einjährigen Waffenstillstand – viele Details sind noch offen. Doch das Signal ist eindeutig: wirtschaftliche Deeskalation. Der Deal soll in der kommenden Woche offiziell unterzeichnet werden.

Was war im DCX in der vergangenen Woche besonders auffällig?

Der Dynamic Commodity Index (DCX) verlor in der vergangenen Woche –0,02 % auf 124,59 Punkte (YTD: +27,65%). Nach der starken Vormonatsentwicklung zeigten sich viele Rohstoffe in einer Konsolidierungsphase. Edelmetalle tendierten überwiegend schwächer (Gold –2,45 %, Silber –0,32 %, Platin –1,44 %), während Agrarrohstoffe gemischt performten. Besonders auffällig war die Rückkehr chinesischer Nachfrage bei Sojabohnen, die den Markt auf ein 15-Monats-Hoch trieb. Energie blieb fragil, wobei WTI trotz geopolitischer Spannungen unter hohem spekulativem Verkaufsdruck stand. Der neue US-China-Deal liefert Rückenwind – das Thema “Wiederbelebung des Welthandels” gewinnt an Kontur.


• Baumwolle | +2,10 % | Long

Close 65,54 ¢. Saisonale Stärke ab Ende November. Technisch stabil über 64 ¢, Open Interest steigt – bullisches Setup.


• EUR/USD | –0,81 % | Long

Close 1,15383. Drei rote Tage nach Powell-Rede. Zone 1,1520–1,1540 als kritische Unterstützung.


• Gold | –2,45 % | Long

Close 4.013,4 $. Korrektur nach steilem Lauf. Zentralbankkäufe stützen – 3.900–4.000 $ als Schlüsselsupport.


• Henry Hub Gas | +1,54 % | Long

Close 4,116 $. LNG-Exporte auf Rekordniveau, Wintermodelle bullisch – technische Dynamik intakt.


• Kaffee | –1,98 % | Long

Close 392,05 ¢. Zollgespräche mit Brasilien bringen Unsicherheit. Wetterprognosen entscheiden über Trendfortsetzung.


• Kupfer | –0,06 % | Long

Close 511,40 ¢. Erdrutsch in Freeport-Mine stützt Angebotsseite. 500er-Marke verteidigt – Saisonalität spricht für mehr.


• Mais | +1,65 % | Long

Close 431 ¢. Ukraine-Exporte schwach, US-Dürre bleibt Thema. Technische Erholung über 420 ¢ setzt sich fort.


• Palladium | +0,03 % | Long

Close 1.458,50 $. Erholung nach Rücksetzer unter 1.400 $. Angebotsrisiken stützen, Markt bleibt volatil.


• Platin | –1,44 % | Long

Close 1.572,00 $. Rücksetzer nach Oktoberhoch. Angebotsdefizit bleibt intakt, Konsolidierung erwartet.


• Silber | –0,32 % | Long

Close 48,25 $. Erholung bis 48,98 $, 49er-Marke als Widerstand. Saisonal bullisch ab Dezember.


• Sojabohnen | +5,86 % | Long

Close 1.115 ¢. China kauft wieder, 15-Monats-Hoch. Technischer Ausbruch über 1.095 ¢ vollzogen.


• TTF Gas | –1,93 % | Long

Close 31,245 €/MWh. Deutsche Speicher nur bei ~70 %. Range von 30–34 €/MWh intakt – strukturelle Risiken bleiben.


• Weizen | +4,04 % | Long

Close 533,75 ¢. Zweite bullische Woche, Sentiment dreht. Monatsschluss stark – Widerstand 540–550 ¢ im Visier.


• WTI Crude Oil | –0,91 % | Long

Close 60,88 $. Stabilisierung über 60 $. Short-Positionierung extrem bärisch – Potenzial für Short Squeeze.


• Zucker | –3,61 % | Long

Close 14,43 ¢. Brasilien-, Indien- und Thailand-Angebot belasten. Technischer Bounce möglich, Trend bleibt schwach.


Fazit

Die geldpolitische und geopolitische Wende ist vollzogen. Die Fed stimuliert wieder – wenn auch vorsichtig. Gleichzeitig schafft der neue Handelsdeal mit China mittelfristige Entspannung für Agrar-, Energie- und Technologiewerte. Für uns als Trader bedeutet das: Rückenwind für Edelmetalle, Industriemetalle, Exportwerte – und ein strukturell schwächerer Dollar.
Ihr
Carsten S. Stork


Performance DCX 

aktueller Indexstand: 124,56
Wochenperformance: -0,01%
Seit Jahresanfang: +27,65%



DCX POSITIONEN

BAUMWOLLE - LONG

Baumwolle gewinnt auf Wochenbasis +2,10%.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:


Cotton-Future: Saisonaler Rückenwind trifft auf steigendes Open Interest

Der US-Baumwolle-Future beendete die vergangene Woche mit einem soliden Wochenplus von +2,10 % und schloss bei 65,54 US-Cent pro Pfund – dem höchsten Wochenschluss seit Mitte September. Bereits zu Wochenbeginn setzte der Markt ein bullishes Signal: Nach einem Gap-Up am Montag stieg der Kontrakt im Verlauf bis auf ein Intraday-Hoch von 66,10 US-Cent, bevor er sich im Bereich um 65,50 stabilisierte. 

Die aktuelle Entwicklung wird von mehreren strukturellen Faktoren gestützt. Zum einen zieht das Open Interest deutlich an: Seit dem Zwischentief im Juli bei rund 200.000 Kontrakten ist es auf zuletzt über 296.000 Kontrakte gestiegen – ein klarer Hinweis auf wachsende Marktteilnahme und Positionierungsaufbau. In Kombination mit dem Kursverlauf spricht das für ein wachsendes institutionelles Interesse und eine mögliche Reakkumulationsphase.

Auch die Saisonanalyse liefert bullishe Impulse: Historisch gesehen beginnt der Baumwolle-Future ab Ende November eine starke saisonale Phase, die sich oft bis Anfang März fortsetzt. Dieser wiederkehrende Zyklus korreliert häufig mit Lageraufbau und Vorbereitungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie für die Frühjahrssaison.

Auf der fundamentalen Seite sorgt geopolitische Entspannung für zusätzliche Unterstützung: Fortschritte bei den US-China-Handelsgesprächen und vermehrte US-Sojabohnenkäufe durch China verbessern das übergeordnete Marktumfeld für Agrarrohstoffe. Parallel dazu wirkt der gestiegene Ölpreis stützend, da Baumwolle als Naturfaser in Konkurrenz zu synthetischen Fasern steht, deren Preise rohölbasiert sind.

Technisch bleibt der Bereich um 66 US-Cent eine kurzfristig wichtige Widerstandszone. Ein nachhaltiger Ausbruch darüber könnte neue Anschlusskäufe auslösen, insbesondere wenn die Saisonalität zusätzlich Rückenwind liefert. Solange der Kurs oberhalb von 64 US-Cent bleibt, ist das Setup konstruktiv.

FAZIT

Die Kombination aus einem stabilen technischen Bild, deutlich gestiegenem Open Interest und bevorstehender saisonaler Stärke macht den Baumwolle-Future zu einem spannenden Kandidaten für die Watchlist. Sollte die Bewegung über 66 US-Cent hinweg bestätigt werden, könnte ein neuer Aufwärtsimpuls anstehen – getragen von fundamentaler Bodenbildung und zyklischer Nachfrage.



EUR/USD - LONG

Der EUR/USD verliert auf Wochenbasis -0,81%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 


EUR/USD: Drei rote Tage in Folge – wichtige Unterstützung im Fokus


Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar in der vergangenen Woche –0,81 % verloren und bei 1,15383 geschlossen. Das Währungspaar geriet vor allem nach der Fed-Sitzung unter Druck: Am Dienstag konnte EUR/USD noch ein Wochenhoch bei 1,16675 markieren, fiel danach jedoch an drei aufeinanderfolgenden Tagen deutlich zurück und beendete die Woche nahe dem Tief. 

Hintergrund war ein deutlicher Rückgang der Zinssenkungserwartungen in den USA: Die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Zinsschritt im Dezember sank laut FedWatch Tool von zuvor 90 % auf zuletzt nur noch 63 %. Der Markt beginnt damit, das Tempo des US-Zyklus neu zu bewerten – ein kurzfristiger Belastungsfaktor für den Euro.

Auch von Seiten der EZB gab es vergangene Woche keine neuen Impulse. Nach der dritten Zinspause in Folge signalisierten Lagarde und Villeroy, dass die Geldpolitik „gut positioniert“ sei. Weitere Lockerungen erscheinen vorerst unwahrscheinlich – zumal die Teuerung im Euroraum zuletzt auf 2,1 % gefallen ist und das Wachstum im dritten Quartal leicht über den Erwartungen lag.

Aus technischer Sicht steht der EUR/USD nun an einer kritischen Marke: Die Zone um 1,1520–1,1540 bildet eine entscheidende Unterstützung. Ein Bruch unter 1,1518 könnte eine weitere Abwärtswelle in Richtung 1,14 auslösen – insbesondere, wenn kommende US-Daten stark ausfallen und den Dollar zusätzlich stützen.

FAZIT

Die kommenden Tage werden zur Bewährungsprobe. Der Bereich um 1,15 muss halten, damit sich das bullische Szenario nicht umkehrt. Wir bleiben mittel- bis langfristig positiv für den Euro – das Rückschlagpotenzial ist kurzfristig aber noch nicht ausgereizt.



GOLD - LONG

Gold verliert auf Wochenbasis -2,45%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Trade-Update: Gold-Future mit gesunder Korrektur – aber bullisches Setup bleibt intakt

Der Goldfuture hat letzte Woche –2,45 % verloren und bei 4.013,4 USD geschlossen – aber oberhalb der psychologisch entscheidenden Marke von 4.000 USD. Im Tief fiel der Kurs am Dienstag bis auf 3.901,3 USD, konnte sich aber deutlich erholen. Trotz der Korrektur steht Gold YTD bei +51 % – und bleibt damit einer der Top-Performer 2025. 

Was wir aktuell sehen, ist keine Schwäche – sondern eine gesunde Konsolidierung nach einem steilen Anstieg seit Anfang September. Der Markt war technisch überhitzt, jetzt normalisiert sich das Setup. Beeindruckend ist, wie gut sich Gold hält, obwohl die Fed-Zinssenkungserwartungen deutlich zurückgegangen sind (von 90 % auf 63 % für Dezember).

Fundamental bleibt der Markt gut unterstützt: Laut World Gold Council haben Zentralbanken im dritten Quartal 220 Tonnen Gold gekauft – 28 % mehr als im Vorquartal. Auch institutionelle Nachfrage bleibt hoch. UOB hat jüngst sein Kursziel auf 4.300 USD bis Q3 2026 angehoben – getrieben durch geopolitische Unsicherheit, Entdollarisierung und anhaltende Nachfrage nach sicheren Häfen.

FAZIT

Wer auf eine nachhaltige Einstiegschance gewartet hat, bekommt sie möglicherweise genau jetzt. Die Region um 3.900–4.000 USD erweist sich als solide Unterstützungszone – ein Bruch wäre kritisch, aber aktuell stehen die Zeichen eher auf Stabilisierung. Sollte der Markt drehen, könnte Gold in den nächsten 6–8 Wochen erneut auf neue Hochs steigen. Das Chance-Risiko-Verhältnis bleibt attraktiv.



HENRY HUB NATURAL GAS - LONG

Der Henry Hub Natural Gas-Future gewinnt auf Wochenbasis +1,54%. 
Die letzte Woche im 30min Chart: 


Henry Hub mit volatilem Wochenverlauf – Aufwärtsimpuls zum Monatsende


Der US-Natural-Gas-Future (Henry Hub) beendete die Woche mit einem Plus von +1,54 % bei 4,116 USD/mmBtu, konnte dabei aber auf eine spektakuläre Wochenspanne zurückblicken: Nach Veröffentlichung der US-Lagerbestände fiel der Dezember-Kontrakt zunächst auf ein Tief von 3,752 USD, um dann bis Freitag ein Wochenhoch bei 4,157 USD zu markieren – dem höchsten Stand seit März. Schon in der Vorwoche war der Future um über 11 % gestiegen – der Markt bleibt in einem dynamischen Aufwärtsmodus, getrieben von Wetterdaten und Exportnachfrage.

Der Rebound ist vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen:

1. Wetterprognosen und Winter-Fokus:
Die kurzfristigen US-Wettermodelle zeigen für Anfang/Mitte November zwar noch überdurchschnittlich milde Temperaturen, aber die saisonalen Modelle deuten auf ein erhöhtes Kälterisiko für den Winter hin, insbesondere im Nordosten und Mittleren Westen der USA. Das hat ausgereicht, um bei vielen Marktteilnehmern eine Re-Pricing-Bewegung einzuleiten.

2. Rekordhohe LNG-Exporte:
Die US-LNG-Feedgas-Flüsse stiegen auf neue Rekordwerte von 17,4 bcf/d, getrieben von starker Nachfrage aus Europa und Asien. Während Europa mit niedrigeren Speicherständen in den Winter startet (83 % vs. 92 % im 5-Jahresschnitt), drängt auch Asien zunehmend auf US-Lieferverträge im Rahmen geopolitischer Handelsinitiativen.

Gleichzeitig bleibt das strukturelle Angebot hoch: Die US-Produktion liegt bei rund 109 bcf/d, +6,6 % höher als im Vorjahr. Die Anzahl aktiver Gasbohranlagen stieg laut Baker Hughes auf ein 2,25-Jahreshoch von 125 Rigs.

Historisch tendiert der Gaspreis bis Mitte November noch freundlich, bevor dann in der zweiten Monatshälfte oft saisonaler Druck einsetzt. Ob der aktuelle Impuls eine nachhaltige Bewegung einleitet, wird stark von der tatsächlichen Wetterentwicklung im November abhängen.

FAZIT

Die Marktstruktur hat sich verändert – von Lagerüberhang-Ängsten hin zur Winter-Hoffnung. Solange die 4,00 USD-Marke hält, bleibt das bullishe Szenario intakt. Gleichzeitig sind Gewinnmitnahmen nach dem steilen Anstieg nicht ausgeschlossen. Der Markt bleibt extrem wetterfühlig.


KAFFEE - Long

Der Kaffee-Future verliert auf Wochenbasis -1,98%. 
Die letzte Woche im 10min Chart: 


Arabica Coffee – zwischen Zollrisiken, Wetterchancen und La Niña


Der Arabica-Kaffee-Future hat in der vergangenen Woche 1,98 % verloren und bei 392,05 US-Cent geschlossen – dem tiefsten Wochenschluss seit Mitte Oktober. Damit setzt sich die Korrektur vom Mehrjahreshoch bei 437,95 US-Cent (erreicht am 10. Oktober) fort. Trotz dieser Rücksetzer bleibt die Lage angespannt: Der Markt schwankt derzeit zwischen geopolitischen Risiken, wetterbedingter Unsicherheit und spekulativer Zurückhaltung.

Im Zentrum steht weiterhin die US-Handelspolitik gegenüber Brasilien – dem mit Abstand größten Arabica-Produzenten weltweit. Ein Treffen zwischen Donald Trump und Präsident Lula da Silva am Rande des ASEAN-Gipfels in Kuala Lumpur brachte Bewegung in die festgefahrenen Zollverhandlungen. Trump signalisierte überraschend Entgegenkommen, sprach von einem möglichen Deal „in kurzer Zeit“, während Lula von einer diplomatischen Offensive sprach, die bereits angelaufen sei.

Eine rasche Lösung der Zollfrage könnte zum Gamechanger werden – allerdings nicht zwingend bullish: Sollte es zu einem Abbau der US-Zölle kommen, wäre auch ein abrupter Preisrückgang denkbar. Ähnliche Muster zeigten sich bereits am Kupfermarkt, als politische Handelsbarrieren fielen und zuvor eingepreiste Angebotsrisiken schnell ausgepreist wurden.

Auch das Wetter spielt eine zunehmend kritische Rolle: Die Blütezeit für die brasilianische Arabica-Ernte 2025/26 ist in vollem Gange, und aktuelle Climatempo-Prognosen deuten auf eine neue Regenfront hin, die ab Montag große Teile der Süd- und Südostregion Brasiliens erfassen soll. Entscheidend wird nun, wie regelmäßig und intensiv diese Niederschläge ausfallen.

Hinzu kommt: Am 29. September hat die US-Wetterbehörde NOAA bekannt gegeben, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 71 % bis Jahresende ein La-Niña-Ereignis eintritt. La Niña führt in Südbrasilien häufig zu trockenerem und kühlerem Wetter – mit potenziell gravierenden Auswirkungen auf die Kaffeepflanzen während der sensiblen Blütezeit.

Technisch notiert der Kaffee-Future aktuell knapp unter der psychologisch wichtigen Marke von 400 US-Cent. Hier scheint sich kurzfristig eine gewisse Bodenbildung anzudeuten, doch die Entscheidung hängt nun maßgeblich von Washington, Brasília – und dem Himmel ab.

FAZIT

Arabica bleibt der vielleicht spannendste Soft-Commodity-Markt des Jahres. Die Rally der vergangenen Monate wurde von realen Engpässen getragen, nicht von Spekulation. Das neue Allzeithoch zeigt die Dynamik, der Rücksetzer die Nervosität. Solange die Wetterlage in Brasilien kritisch bleibt und die Lager nicht steigen, bleibt das langfristige Bild bullisch – auch wenn der Markt kurzfristig überhitzt ist.


KUPFER - LONG

Der Kupfer-Future verliert auf Wochenbasis -0,06%. 
Die letzte Woche im 30min Chart: 


Kupfer unter Druck – aber die Saisonalität spricht für mehr


Der Kupfer-Future verzeichnete in der vergangenen Woche ein leichtes Minus von 0,06 % und schloss bei 511,40 US-Cent je Pfund. Zwischenzeitlich kletterte der Kurs am Mittwoch jedoch auf ein neues 3-Monats-Hoch bei 527,90 US-Cent, bevor die Aussagen der Fed zur möglichen Pausierung weiterer Zinssenkungen für Verkaufsdruck sorgten. 

Trotz des Rücksetzers bleibt die Lage bemerkenswert stabil. Das Open Interest ist seit Anfang September kontinuierlich gestiegen – ein klares Zeichen dafür, dass institutionelles Interesse zunimmt und der Markt in Bewegung ist. Auch das Volumen bleibt hoch, was auf eine aktive Marktteilnahme in der aktuellen Preiszone hindeutet.

Fundamental bleibt das Bild gemischt: Auf der Nachfrageseite dämpft Chinas Industriesektor mit dem siebten rückläufigen PMI-Wert in Folge die Euphorie – insbesondere da China als wichtigster Kupferabnehmer gilt. Auf der Angebotsseite hingegen mehren sich die Störungen: Glencore und Anglo American meldeten Rückgänge in der Kupferproduktion, und der schwere Erdrutsch in der indonesischen Freeport-Mine (verantwortlich für über 3 % der globalen Produktion) sorgt weiterhin für Versorgungsängste.

Technisch betrachtet bleibt der übergeordnete Aufwärtstrend intakt. Der Rücksetzer der letzten Tage wirkt eher wie eine Konsolidierung nach einem kräftigen Lauf – zumal die psychologisch wichtige 500-Cent-Marke bislang verteidigt wurde. Sollte diese Unterstützung halten, rücken die Oktoberhochs wieder ins Visier.

Saisonal befindet sich Kupfer jetzt in einer günstigen Phase, die statistisch bis ins zweite Quartal hinein positive Tendenzen aufweist. In Kombination mit dem strukturellen Angebotsdruck und wachsender Makronachfrage (grüne Infrastruktur, Elektrifizierung) bleibt das mittelfristige Setup aussichtsreich.

FAZIT

Die Rücksetzer der letzten Tage scheinen mehr taktischer Natur. Das steigende Open Interest, robuste Saisonalität und Angebotsrisiken stützen die bullische Grundtendenz – solange die 500er-Marke hält, bleibt der Weg nach oben offen. 
Wir bleiben klar long im KupferFuture und sehen die aktuelle Konsolidierung als Gelegenheit, die bestehende Position perspektivisch weiter auszubauen. Nach dem temporären Ausstieg im Spätsommer – einer der besten Trades des Jahres – setzen wir nun wieder auf die Fortsetzung des strukturellen Aufwärtstrends. Das Ziel bleibt eine längerfristige Begleitung über den Jahreswechsel hinaus.


MAIS - LONG

Der Mais-Future gewinnt auf Wochenbasis +1,65%. 
Die letzte Woche im 30min Chart: 


Mais-Future zieht an – Trader setzen auf Trendwende

Der Mais-Future an der CBOT konnte sich in der vergangenen Woche weiter stabilisieren. Mit einem Wochenplus von +1,65 % auf 431,00 US-Cent/bu beendete der Frontmonat den Oktober auf festem Niveau. Am Donnerstag erreichte der Future mit 437,00 US-Cent sogar den höchsten Stand der Woche, bevor es zum Wochenschluss wieder leicht nach unten ging. Auf Monatssicht bleibt ein leicht positives Bild – auch wenn der Markt insgesamt in einem abwartenden Modus bleibt.

Fundamental war die Nachrichtenlage zuletzt leicht unterstützend:

• Das USDA konnte wegen des Government Shutdowns keine aktuellen Ernteberichte veröffentlichen, aber der US Drought Monitor zeigt weiterhin anhaltende Trockenheit in Teilen des Eastern Corn Belt (Ohio, Indiana, Illinois, Missouri).
• Gleichzeitig meldet die Ukraine im Oktober nur 0,8 Mio. Tonnen Maisexporte – ein deutlicher Rückgang gegenüber 1,73 Mio. Tonnen im Vorjahr.
• In Argentinien liegt die Aussaat laut Börse in Buenos Aires derzeit bei 35 %, was im normalen Rahmen liegt, aber keine überdurchschnittliche Dynamik aufweist.

Auch der Cash-Markt in den USA bleibt stabil: Der CmdtyView National Average Cash Corn-Preis lag zuletzt bei $3,91 ¼. Für viele Analysten bildet sich damit ein unterstützendes Preisband unterhalb der Futures-Kurse.

Technisch hat sich der Markt nach dem Test der 420er-Marke weiter gefestigt – das Chartbild hellt sich leicht auf. Das durchschnittliche Erntedatum ist nun überschritten, und die Marktteilnehmer blicken zunehmend auf Angebots-/Nachfragetrends für das Winterhalbjahr. Saisonal bleibt der November allerdings ein schwacher Monat für Corn, historisch gesehen kommt die Stärke meist erst ab Anfang Dezember zurück.

FAZIT
Nach dem Rücksetzer im September hat sich der Mais-Future im Oktober spürbar gefangen. Fundamentale Impulse aus der Ukraine und den USA unterstützen die Bodenbildung, allerdings bleibt das saisonale Muster bis Ende November klar gegenläufig. Aus unserer Sicht bleibt die Marktverfassung konstruktiv – aber größere Long-Positionen bieten sich erst bei einem nachhaltigen Ausbruch über 440 US-Cent an. Bis dahin beobachten wir die Entwicklung weiterhin mit Zurückhaltung.


PALLADIUM  - LONG

Palladium gewinnt auf Wochenbasis +0,03%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Palladium Future: Zwischen Rally und Realität – volatile Woche mit technischer Stabilisierung


Der Palladium-Future an der CME zeigte sich in der vergangenen Woche auffallend volatil, schloss jedoch letztlich nahezu unverändert bei 1.458,50 USD pro Unze (+0,03 %). Damit setzt sich die technische Konsolidierung nach dem markanten Hoch vom 16. Oktober (1.695 USD) fort. Am Dienstag rutschte der Future im Tief zunächst auf 1.356,50 USD ab, konnte sich im weiteren Wochenverlauf jedoch wieder deutlich erholen. Am Freitag wurde intraday sogar erneut die 1.500er-Marke getestet (Hoch: 1.509,50 USD), was auf zunehmendes Kaufinteresse bei Rücksetzern hindeutet. 

Die zuletzt deutlich gestiegene Volatilität im Palladium-Markt spiegelt mehrere überlagernde Faktoren wider: Einerseits hat sich die geopolitische Risikoprämie leicht reduziert – insbesondere nach positiven Signalen im Vorfeld des nächsten Treffens zwischen den Präsidenten der USA und Chinas. Die Aussicht auf eine Deeskalation im Handelskonflikt dämpfte zwischenzeitlich die Safe-Haven-Nachfrage. Andererseits bleibt das fundamentale Angebotsbild weiterhin angespannt: Minenschließungen und Produktionskürzungen – insbesondere aus Südafrika und Nordamerika – stützen die mittelfristige Angebotsseite.

Sibanye-Stillwater hat die Produktion am US-Standort Stillwater auf jährlich 200.000 Unzen reduziert, während der kanadische Lac des Iles-Betrieb von Impala bis 2026 vollständig stillgelegt werden soll. Gleichzeitig läuft in den USA ein Anti-Dumping-Verfahren gegen russisches Palladium, das auf unfaire Subventionierung und aggressive Preisstrategien abzielt. Die USA beziehen historisch einen Großteil ihres Palladiums aus Russland – entsprechende Handelsbeschränkungen könnten den Markt zusätzlich verknappen.

Auch makroseitig bleibt das Umfeld unterstützend: Die Erwartung eines weiteren Zinsschritts der Fed nach der zuletzt unerwartet schwachen US-Inflationszahl im September hat das Zinsmomentum deutlich abgeschwächt – ein positiver Treiber für Edelmetalle mit industriellem Charakter wie Palladium.

FAZIT

Palladium bleibt ein hochvolatiler, aber taktisch spannender Markt. Die technische Erholung nach dem Rücksetzer unter 1.400 USD zeigt erste Bodenbildungstendenzen. Fundamental wird die Angebotslage zunehmend enger – insbesondere vor dem Hintergrund geopolitischer Handelsrisiken und strukturell rückläufiger Fördermengen. Wir bleiben in unserer Long-Position investiert und sehen weiteres Aufwärtspotenzial, sollten geopolitische Spannungen erneut zunehmen oder es zu realen Angebotsengpässen kommen.



PLATIN  - LONG

Platin verliert auf Wochenbasis -1,44%. 
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 


Platin-Future: Rücksetzer nach Oktober-Hoch – Defizit bleibt strukturelles Thema


Der Platin-Future an der CME beendete die vergangene Woche mit einem Minus von –1,44 % bei 1.572,00 USD/Unze. Es war eine volatile Handelswoche: Am Dienstag rutschte der Preis bis auf 1.501,6 USD, am Freitag erreichte er mit 1.630 USD das Wochenhoch, bevor zum Wochenschluss wieder Gewinnmitnahmen einsetzten.

Seit dem Jahreshoch bei 1.770 USD zur Monatsmitte zeigt sich der Markt konsolidierend – auch im Zuge der geopolitischen Entspannung zwischen den USA und China, die den Druck auf Safe-Haven-Assets wie Platin kurzfristig erhöhte. Präsident Trump hatte erklärt, dass sich beide Seiten „in der finalen Phase“ eines neuen Handelsabkommens befänden, nachdem es in Malaysia zu einer grundsätzlichen Einigung über den Verhandlungsrahmen gekommen war. Die Aussicht auf ein Gipfeltreffen in Seoul dämpfte damit kurzfristig die Risikoaversion vieler Anleger.

Gleichzeitig bleibt die Fundamentallage konstruktiv: Platin hat seit Jahresbeginn rund 70 % zugelegt, getragen von einem engen Marktumfeld, robuster industrieller Nachfrage und zunehmender Investorenrotation in unterbewertete Edelmetalle. Die World Platinum Investment Council (WPIC) rechnet 2025 mit einem globalen Angebotsdefizit von 966.000 Unzen – dem dritten Defizitjahr in Folge.

Besonderes Augenmerk liegt aktuell auf China: Dort endet zum 1. November eine langjährige Steuervergünstigung für China Platinum Co., was neue Marktstrukturen zur Folge haben könnte. Gleichzeitig wird mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik in den USA gerechnet – nach schwachen September-Inflationsdaten preist der Markt mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Zinsschritt der Fed in dieser Woche ein.

FAZIT
Platin bleibt ein unterschätzter Edelmetall-Trade mit struktureller Angebotsknappheit und wachsender industrieller Relevanz. Die aktuelle Schwächephase dürfte eher eine Verschnaufpause als ein Trendbruch sein – wer Geduld hat, könnte in den kommenden Wochen belohnt werden.


SILBER - LONG

Silber verliert auf Wochenbasis -0,32%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Silver Future: Starker Wochenverlauf – aber psychologische Marke bleibt Widerstand


Der Silber-Future an der COMEX konnte sich in der vergangenen Woche volatil behaupten. Mit einem minimalen Wochenverlust von –0,32 % schloss der Frontmonat bei 48,25 US-Dollar je Unze. Im Wochenverlauf zeigte sich jedoch eine deutliche Erholung: Nach einem Zwischentief am Dienstag bei 45,51 USD stieg der Kontrakt bis Freitag auf ein Hoch bei 48,98 USD. Damit wurde die wichtige 49er-Marke kurzzeitig getestet, aber nicht überwunden. 

Die Marktbewegung war geprägt von globaler Risikovolatilität und schwankenden makroökonomischen Impulsen: Während US-Tech-Aktien kräftig korrigierten, sorgten geopolitische Risiken und Unsicherheiten um das Tempo der globalen Zinssenkungszyklen für stabile Safe-Haven-Nachfrage. Der jüngste Fed-Zinsentscheid brachte eine erwartete Senkung um 25 Basispunkte, Fed-Chef Powell betonte jedoch, dass eine weitere Zinssenkung im Dezember noch offen sei. Der US-Dollar zeigte sich stabil, die Renditen langlaufender Anleihen sanken leicht.

Parallel dazu blieb die Angebotslage im physischen Silbermarkt angespannt – auch wenn sich die extremen London Lease Rates, die Anfang Oktober zu einem Short Squeeze führten, zuletzt wieder normalisierten. Die Liquiditätssituation im Spotmarkt hat sich damit etwas entspannt, was jedoch bisher nicht zu einem klaren Richtungswechsel geführt hat. Silber bleibt ein markttechnisch stark beeinflusstes Asset mit hoher News-Sensitivität.

Technisch betrachtet konnte sich der Future klar oberhalb der 48er-Zone etablieren – ein wichtiger Unterstützungsbereich. Die 49er-Marke erweist sich jedoch als kurzfristig zäher Widerstand. Sollte dieser gebrochen werden, wäre der Weg bis zum Allzeithoch bei 52,78 USD kurzfristig frei. Umgekehrt könnte ein Bruch unter 47,40 USD neue Verkaufsdynamik entfalten.

FAZIT

Silber bleibt einer der spannendsten Rohstoffe im aktuellen Umfeld. Nach der kurzen Übertreibung Anfang Oktober (Short Squeeze in London) konsolidiert der Markt auf hohem Niveau. Die saisonale Perspektive ab Dezember ist traditionell stark – und in Verbindung mit einer vorsichtig dovishen Fed-Politik könnte dies ein starkes Q4-Szenario für den Silver Future eröffnen. Wir bleiben daher weiter bullish und prüfen eine Erhöhung der Position bei Break über 49,00 USD.



SOJABOHNEN - LONG

Sojabohnen gewinnen auf Wochenbasis +5,16%.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:


Sojabohnen im Rallye-Modus: Chinesische Nachfrage treibt den Markt auf 15-Monats-Hoch


Der Sojabohnen-Future an der CBOT konnte in der vergangenen Woche deutlich zulegen und schloss mit einem Wochenplus von +5,86 % bei 1.115 US-Cent/bu. Bereits zum Wochenauftakt eröffnete der Markt mit einem Gap-Up, gestützt durch starke Exportnachfrage aus China. Nach dem Kursanstieg der Vorwoche von +2,1 % ist dies nun bereits die zweite bullische Handelswoche in Folge – ein klares Signal für einen Stimmungsumschwung am Sojamarkt. 

Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht aktuell die Rückkehr Chinas als aktiver Käufer von US-Sojabohnen. COFCO, der chinesische Staatsimporteur, hat erstmals in dieser Saison wieder US-Cargoes gebucht – rund 180.000 Tonnen zur Lieferung im Dezember und Januar. Im Rahmen des jüngsten Trump-Xi-Treffens wurde sogar eine Rahmenvereinbarung für 12 Mio. Tonnen Käufe in dieser Saison sowie 25 Mio. Tonnen pro Jahr für die kommenden drei Jahre bekannt gegeben. Zwar äußern einige Marktteilnehmer noch Skepsis hinsichtlich der tatsächlichen Umsetzung dieser Zusagen – doch die schiere Größenordnung der angekündigten Volumina hat bereits ausgereicht, um die Marktstimmung zu drehen.

Parallel dazu bleibt die Angebotslage angespannt: In zentralen Regionen Brasiliens und Teilen Argentiniens sorgt Trockenheit für Sorge um die neue Ernte. In den USA ist die Ernte zwar weit fortgeschritten, doch das globale Ending Stock-Niveau bleibt niedrig, was den Markt empfindlich auf Nachfrageimpulse reagieren lässt.

Auch technisch hat der Markt ein starkes Zeichen gesetzt: Mit dem Sprung über das Hoch der Vorwoche bei 1.095 Cent wurde ein frisches 15-Monats-Hoch markiert. Der Widerstand bei 1.114–1.120 Cent gerät nun ins Visier – ein Durchbruch über diese Zone könnte die nächste Etappe in Richtung 1.150 Cent einleiten. Unterstützend wirkt zudem das saisonale Muster: Der Dezember zählt historisch zu den stärksten Monaten im Sojabohnen-Future.

FAZIT

Der Sojamarkt hat den Trendwechsel vollzogen – angeführt von chinesischer Nachfrage, geopolitischen Impulsen und einer engen globalen Versorgungslage. Der Ausbruch über das bisherige Zwischenhoch macht den Weg frei für weitere Zugewinne. Aus unserer Sicht bietet das aktuelle Setup eine attraktive Long-Chance mit Fokus auf den Bereich 1.150–1.180 Cent.



TTF NATURAL GAS - LONG

TTF Natural Gas verliert auf Wochenbasis -1,93%. 
Die letzte Woche im Chart: 


TTF Natural Gas bleibt träge – trotz saisonaler Risiken und schwacher Speicherstände


Der TTF Natural Gas Future setzte seine zähe Seitwärtsbewegung fort und verlor in der vergangenen Woche –1,93 %. Er schloss bei 31,245 €/MWh – dem tiefsten Stand seit Anfang Oktober. Trotz bevorstehender Wintermonate kommt bislang kaum Aufwärtsdynamik auf. 

Am Montag markierte der Kontrakt mit 32,89 € sein Wochenhoch, fiel jedoch bis Freitag auf ein Tief von 30,55 €. Seit vier Wochen pendelt der Preis in einer engen Range von etwa 30–34 €/MWh.

Fundamental bleibt die Lage widersprüchlich. Einerseits sorgt das milde Wetter in weiten Teilen Europas bislang für gedämpfte Heiznachfrage. Auch die LNG-Zuflüsse aus den USA und dem Nahen Osten bleiben hoch und wirken preisdämpfend. Andererseits deuten die unterdurchschnittlichen Speicherstände in Deutschland auf ein strukturell fragileres Gleichgewicht hin: Laut aktuellen Daten liegen die Füllstände bei knapp 70 % – deutlich unter dem Vorjahresniveau und auch unter dem 5-Jahres-Durchschnitt.

Zudem laufen politische Risiken im Hintergrund weiter: Ab 2027 will die EU russisches LNG vollständig verbieten – das entspricht einem potenziellen Ausfall von rund 17 Mrd. m³. Aktuell ist das aber noch kein Preistreiber.

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Der TTF Future bleibt in einer Phase gedrückter Volatilität. Kurzfristig fehlen klare bullishe Impulse – aber die strukturelle Verwundbarkeit bleibt bestehen. Entscheidend werden die kommenden Wettertrends sowie neue Daten zur Versorgungslage in Europa.



WEIZEN - LONG

Weizen gewinnt auf Wochenbasis +4,04% %.

Die letzte Woche im 15min Chart:



Weizen-Future mit starkem Monatsabschluss – Sentiment dreht ins Positive


Der Weizen-Future an der CBOT hat die vergangene Handelswoche mit einem kräftigen Plus von +4,04 % beendet und bei 533,75 US-Cent pro Bushel geschlossen. Bereits in der Vorwoche konnte der Kontrakt um +1,68 % zulegen – das Momentum hat sich damit deutlich verstärkt. Zum Monatsultimo am Freitag verzeichnete der Dezember-Weizen in einem freundlichen Agrarmarkt einen Tagesgewinn von +1,8 %, was den höchsten Wochenschlusskurs seit mehreren Wochen markiert.

Getragen wurde die Entwicklung von technischen Käufen zum Monatsende, Positionsanpassungen institutioneller Akteure („Month-End Positioning“) und einem sich allmählich drehenden Sentiment. Trotz eines festen US-Dollar – der üblicherweise exportbelastend wirkt – zeigten CBOT-Grains am Freitag breite Stärke. Analysten zufolge überlagerte das Interesse an Absicherung und Positionsaufbau die negative Währungswirkung.

Fundamental richten sich die Blicke der Marktteilnehmer nun zunehmend auf die Frage, welcher Katalysator die nächste größere Bewegung im Agrarsektor auslösen wird. Die jüngste US-China-Einigung zu Soja-Importen hat die Schlagzeilen dominiert – nun suchen viele Investoren nach der nächsten Story. Für den Weizenmarkt könnten dies Wetterrisiken, geopolitische Entwicklungen oder neue Exportdaten sein.

Zudem bleibt die Dürre in Teilen des US-Midwest ein Thema: Laut Drought Monitor, der trotz Government Shutdown weiterläuft, zeigen Ohio, Indiana, Illinois und Missouri regionale Trockenheit bis hin zu extremen Dürregraden. Das USDA Crop Progress-Update fehlt derzeit – Unsicherheit über Erntemengen und Qualitäten bleibt hoch.

Die Kursdynamik der letzten beiden Wochen könnte auf eine trendtechnische Bodenbildung hindeuten. Sollte der Widerstand bei 540–550 US-Cent durchbrochen werden, rückt das nächste technische Ziel bei 580–600 US-Cent ins Visier.

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Nach zwei positiven Wochen in Folge verbessert sich die technische Ausgangslage im CBOT-Weizen spürbar. Das Sentiment dreht, erste Long-Positionierungen sind sichtbar – und bei anhaltender Trockenheit oder Exportimpulsen könnte der Markt auch fundamental Unterstützung erhalten.


WTI CRUDE OIL - LONG

WTI Crude Oil verliert auf Wochenbasis -0,91%.

Die letzte Woche im 10min Chart:



WTI Crude stabilisiert sich über 60 USD – Spekulative Positionierung extrem negativ


Der WTI Crude Oil Future (NYMEX) schloss die Handelswoche mit einem leichten Wochenverlust von –0,91 % bei 60,88 USD pro Barrel. Damit verzeichnete der Future den dritten Monatsrückgang in Folge. Trotz der schwachen Monatsbilanz ist die Rückeroberung der psychologisch wichtigen 60-Dollar-Marke ein zentrales technisches Signal – insbesondere, da im Wochenverlauf Tiefststände unter 60 USD nur kurzzeitig gehandelt wurden. 

Fundamental bleibt das Marktbild komplex. Am Freitag kam es zu einer späten Erholung, getrieben von geopolitischen Risiken im Zusammenhang mit möglichen US-Militärschlägen gegen Venezuela. Die Spannungen erhöhen die Unsicherheit über die kurzfristige Verfügbarkeit schwerer Rohölsorten. Gleichzeitig wirken die neuen US-Sanktionen gegen russische Ölunternehmen (Rosneft, Lukoil) dämpfend auf globale Lieferketten, vor allem in Richtung Asien.

Dem gegenüber stehen klare Signale eines anhaltenden Überangebots: Tankerbestände auf See stiegen auf ein Rekordhoch von 1,4 Mrd. Barrel, während die OPEC+ laut Marktberichten zum Wochenende plant, ihre Produktion im November und Dezember um weitere 137.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Auch die Angebotsseite aus den USA und der Nordsee bleibt robust. Diese Faktoren schränken die Wirkung geopolitischer Risiken bisher deutlich ein.

Positionierungsdaten deuten jedoch auf eine markante Diskrepanz zwischen Marktstimmung und Fundamentaldaten hin. Hedgefonds haben ihre Netto-Shorts in Brent laut Kobeissi Letter auf ein neues Allzeithoch ausgeweitet (+40.233 Kontrakte in der Woche bis 21. Oktober). Das ist die dritte Woche in Folge mit steigenden Netto-Shorts, die sich in den letzten drei Monaten mehr als verdoppelt haben. Für WTI selbst liegen aufgrund technischer Probleme seit Anfang Oktober keine COT-Daten vor – zuletzt hielten Managed Money Accounts dort allerdings die kleinsten Netto-Long-Positionen seit September 2010.

FAZIT

Fundamentale Angebotsrisiken und geopolitische Spannungen treffen auf eine extrem bärische spekulative Positionierung – eine Konstellation, die mittelfristig das Potenzial für einen Short Squeeze birgt. Solange WTI über 60 USD bleibt, dürfte der Markt versuchen, eine Bodenbildung zu etablieren. Der kommende OPEC+-Beschluss wird hier kurzfristig richtungsweisend.



ZUCKER - LONG

Zucker verliert auf Wochenbasis -3,61% %.

Die letzte Woche im 10min Chart:



Zucker-Future weiter unter Druck – neue Tiefs trotz ISO-Defizitprognose


Der Zucker-Future setzte seine Abwärtsbewegung in der vergangenen Woche fort und verlor -3,61 % auf Wochensicht. Der Kontrakt für März 2026 schloss am Freitag bei 14,43 US-Cent je Pfund. Damit notiert Zucker erneut auf dem tiefsten Stand der letzten fünf Jahre. Bereits in der Vorwoche war der Preis deutlich gefallen. Die Preisverluste erfolgten trotz technischer Gegenbewegungen zum Wochenschluss, als Short-Covering einsetzte und den Markt kurzfristig stabilisierte.

Die Schwäche der vergangenen Wochen ist in erster Linie auf die Angebotsseite zurückzuführen. In Brasilien – dem weltweit größten Zuckerproduzenten – stieg die Zuckerproduktion in der ersten Oktoberhälfte um +1,3 % gegenüber dem Vorjahr auf 2,484 Mio. Tonnen. Der Anteil des für Zucker bestimmten Zuckerrohrs lag bei 48,24 % (Vorjahr: 47,33 %). Kumuliert ergibt sich für die Saison 2025/26 ein Anstieg der Center-South-Produktion auf 36,016 Mio. Tonnen (+0,9 % y/y). Die Beratungsfirma Datagro rechnet für das kommende Jahr sogar mit einem Rekordwert von 44 Mio. Tonnen Zuckerproduktion in der Region (+3,9 %).

Parallel gibt es Spekulationen über zusätzliche Exportmengen aus Indien. Die starke Monsun-Saison mit +8 % überdurchschnittlichen Niederschlägen hat dort die Erntebedingungen verbessert. Die indische Zuckerproduktion könnte laut NFSF im Jahr 2025/26 um +19 % steigen und 34,9 Mio. Tonnen erreichen. Sucden erwartet zudem, dass Indien bis zu 4 Mio. Tonnen Zucker exportieren könnte – deutlich mehr als bisher angenommen.

Auch in Thailand steigen die Produktionsprognosen: Die Thai Sugar Millers Corp erwartet für 2025/26 einen Zuwachs um +5 % auf 10,5 Mio. Tonnen.

Trotz dieser Daten prognostiziert die ISO für 2025/26 ein leichtes globales Defizit von -231.000 Tonnen – das sechste in Folge. Dennoch überwiegt derzeit am Markt das Überangebotsthema. Die USDA erwartet ein Produktionsplus von +4,7 % auf ein neues Rekordhoch von 189,3 Mio. Tonnen bei gleichzeitig steigenden Endbeständen (+7,5 %).

FAZIT

Der Zuckerpreis bleibt trotz technischer Erholungsversuche unter Druck. Die fundamentalen Daten aus Brasilien, Indien und Thailand dominieren das Sentiment. Das übergeordnete Bild bleibt bärisch – kurzfristige technische Gegenbewegungen sind aber jederzeit möglich.




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