Zwischen Krieg, Zöllen und Zinssignalen: Der Rohstoffmarkt am Wendepunkt

22.06.25 02:38 PM - Von Mitarbeiter



Liebe Leserinnen und Leser,

 

die vergangene Woche markiert einen historischen Wendepunkt in der geopolitischen Lage: In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben die USA erstmals seit 
Jahrzehnten direkt iranische Nuklearanlagen mit massiven Luftangriffen auf die Standorte Fordow, Natanz und Isfahan getroffen. Diese Eskalation hat das 
geopolitische Risiko auf ein neues, deutlich erhöhtes Niveau gehoben und könnte die Finanzmärkte bei ihrer Öffnung in der Nacht zum Montag in einen 
tiefen „Risk-off“-Modus versetzen.

Die Drohung Teherans, die strategisch äußerst wichtige Straße von Hormus zu blockieren, bleibt akut. Diese Meerenge, nur 60 Meter tief und 39 Kilometer breit, ist 
eine der wichtigsten Öl- und Gasrouten der Welt, über die rund 20 % des globalen Ölhandels abgewickelt werden. Eine Sperrung oder auch nur eine ernsthafte 
Behinderung dieser Route hätte unmittelbare und dramatische Auswirkungen 
auf die globalen Energiepreise und die Versorgungssicherheit.

Aktuell sind die Märkte noch dabei, die Tragweite dieser Ereignisse zu verarbeiten. Während der außerbörsliche Handel bereits deutliche Kursbewegungen 
bei Öl, Gas und Edelmetallen zeigt, bleibt abzuwarten, wie die offiziellen Börsen am Montag auf diese neue Lage reagieren werden. Die Unsicherheit ist hoch, 
und die Volatilität dürfte in den kommenden Tagen deutlich zunehmen.

Besonders kritisch ist die Situation in Europa, wo die Gasspeicher in Deutschland mit nur rund 44 % Füllstand deutlich unter dem EU-Durchschnitt von etwa 51 % liegen. 
Angesichts der drohenden Energiepreisschocks und der geopolitischen Spannungen ist die Versorgungssicherheit ein zentrales Thema, das 
die Märkte und die Politik gleichermaßen beschäftigt.

Parallel dazu bleibt die Lage in Osteuropa angespannt, mit erneuten Luftangriffen auf ukrainische Infrastrukturobjekte und einer verstärkten russischen 
Militärpräsenz in Belarus. Diese multiplen geopolitischen Brandherde erhöhen die Unsicherheit in der Weltwirtschaft und rücken die Sicherheitsfrage zunehmend 
in den Fokus der Investoren.


Was war im DCX in der vergangenen Woche besonders auffällig?

Silber – LONG | –1,39 %

Nach einem Ausbruchsversuch auf 13-Jahres-Hoch (37,40 USD) kam es zu Gewinnmitnahmen. Der Rücksetzer ist technisch bedingt; fundamental bleibt das Bild 
bullisch: Industrielle Nachfrage, Angebotsdefizit und geopolitische Risiken stützen. Die Entdeckung eines Großvorkommens in Argentinien belastete kurzfristig das 
Sentiment, dürfte aber mittelfristig wenig Einfluss haben.

Gold – LONG | –2,55 %

Gold konsolidierte nach Rekordständen und schloss bei 3.384,40 USD. Die Märkte hatten den US-Militärschlag gegen den Iran noch nicht eingepreist – zum Wochenstart ist 
mit einer neuen Safe-Haven-Rally zu rechnen. Analysten sehen kurzfristige Ziele bei 3.450–3.520 USD, 
mittelfristig 3.700–4.000 USD.

Sojabohnen – LONG | –0,49 %

Nach einem 5,5-Wochenhoch setzten Gewinnmitnahmen ein. Wetter und Exportnachfrage bleiben stützend: Die USDA meldete überraschend starke Verkäufe, 
insbesondere nach Deutschland und Mexiko. Die Stimmung bleibt konstruktiv, solange das Wetter im US-Midwest günstig bleibt und 
die Nachfrage robust ist.

EUR/USD – LONG | –0,08 %

Der Euro bewegte sich in einer engen Spanne um 1,15 USD. Zinssenkungserwartungen in den USA und geopolitische Unsicherheit halten den Markt in der Schwebe. 
Ein nachhaltiger Ausbruch über 1,16 USD bleibt möglich, erfordert aber eine Entspannung im Nahen Osten oder einen klaren Zinsschritt der Fed.

Baumwolle – LONG | –1,59 %

Baumwolle bleibt richtungslos. Trotz solider Exporte fehlen bullishe Impulse, technische Widerstände bei 68 US-Cent halten. Ohne neue Impulse dürfte 
Baumwolle in einer engen Spanne verharren.

Kupfer – LONG | +1,46 %

Kupfer profitierte von weiter fallenden LME-Lagerbeständen, doch die Risiken steigen: Vorauseilende US-Importe vor neuen Zöllen und der Fund eines 
riesigen Vorkommens in Argentinien könnten mittelfristig belasten. Die Volatilität bleibt hoch.

WTI Crude Oil – LONG | –3,25 %

WTI zeigte hohe Schwankungen und schloss schwächer, doch der US-Militärschlag war zum Handelsschluss noch nicht eingepreist. Die Straße von Hormus 
bleibt das zentrale Risiko für Öl – kurzfristig ist mit hoher Volatilität zu rechnen.

Zucker – LONG | –0,18 %

Zucker bleibt im Abwärtstrend, belastet von hohem globalem Angebot. Die Hoffnung liegt auf einer Belebung durch Ethanol, falls der Ölpreis nachhaltig 
über 80 USD steigt.

Palladium – LONG | +1,30 %

Palladium stabilisiert sich auf kritischem Niveau. Die Short-Seite wird abgebaut, ein Short Squeeze ist möglich, sobald die Marke von 1.070 USD 
überschritten wird.

Henry Hub Natural Gas – LONG | +10,7 %

US-Erdgas profitierte von einer massiven Hitzewelle und geopolitischen Risiken. Die Nachfrage bleibt hoch, Lagerbestände sind zwar komfortabel, 
aber die Volatilität dürfte anhalten.

Platin – LONG | +4,13 %

Platin erreichte ein 10-Jahres-Hoch über 1.340 USD, getrieben von Angebotsdefiziten und starker Nachfrage aus Asien und der Industrie. 
Die Stimmung bleibt bullisch.

TTF Natural Gas – LONG | +8,84 %

Der europäische Gasmarkt bleibt ein Nervenspiel: „Wer zuerst zuckt, verliert.“ Die Speicher in Deutschland werden nur schleppend befüllt (47 % vs. 55 % EU-Schnitt), 
weil jeder Akteur auf den anderen wartet – aus Angst, durch frühe Käufe den Preis zu treiben. Staatliche Eingriffe oder Subventionen sind politisch heikel, 
könnten aber bei weiterem Preisanstieg wieder auf die Agenda kommen. Die Situation bleibt angespannt: 
Sollte der Sommer heiß bleiben oder ein LNG-Engpass auftreten, droht eine neue Preisspitze.

CO2-Emissionsrechte – LONG | –3,36 %

CO2-Zertifikate litten unter schwacher Industrie und Überangebot, bleiben aber strategisch wichtig.


Fazit:

Der DCX bleibt in einem anspruchsvollen Umfeld stabil. Die Allokation in Gold und Energie liefert Mehrwert, während Geduld bei Agrar- und 
Industriemetallen gefragt ist. Die geopolitische Lage bleibt das zentrale Thema: Die direkte US-Beteiligung am Iran-Konflikt ist ein Gamechanger, 
der Energiepreise und Safe-Haven-Assets weiter antreiben kann. Im europäischen Gasmarkt bleibt die Speicherfrage ein Pokerspiel. 
Wir halten an unseren Energiepositionen fest und rechnen mit strukturell höheren Preisen bis in den Herbst und Winter. 
Das DCX-Portfolio bleibt flexibel und wachsam – bereit, Chancen konsequent zu nutzen.

Ihr

Carsten S. Stork


Performance DCX 

aktueller Indexstand: 111,29
Wochenperformance: -0,36%
Seit Jahresanfang: +14,05%



DCX POSITIONEN

SILBER - LONG

Silber verliert auf Wochenbasis -1,39%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Silber: Rücksetzer nach Rally – aber der Trend lebt


Der Silber-Future an der CME hat eine volatile Woche hinter sich. Nach einem vielversprechenden Ausbruchsversuch am 17. und 18. Juni mit einem Wochenhoch bei 37,405 USD

je Unze gab das Metall die Gewinne wieder ab und schloss am Freitag bei 35,95 USD, was einem Wochenverlust von –1,39 % entspricht.


Trotz des Rückgangs bleibt die Gesamtlage für Silber technisch und fundamental konstruktiv:


• Gewinnmitnahmen nach 13-Jahreshoch: Die Rallye der Vorwochen hatte Silber auf das höchste Niveau seit 2012 gehievt – entsprechend kam es nun zu einer Korrektur.


• Middle East-Konflikt sorgt für Nervosität: Der bestätigte US-Angriff auf iranische Infrastruktur infolge des eskalierenden Israel-Iran-Konflikts hat risk-off-Stimmung ausgelöst – Anleger liquidierten u. a. Silber zur Deckung von Margin Calls in anderen Märkten.


• Strukturelle Stärke bleibt: Mehr als 50 % der globalen Silbernachfrage stammt mittlerweile aus der Industrie – etwa durch Solar, E-Mobilität und Elektronik. Die Nachfrage bleibt hoch, während das Angebot im fünften Jahr in Folge defizitär ist.


• Argentinien-Fund drückt auf Sentiment: Die Entdeckung eines der größten Edelmetall-Vorkommen der letzten 30 Jahre (u. a. über 80 Mio. Unzen Silber) hat kurzfristig das Preisbild belastet – ob und wann die Förderung beginnt, ist jedoch offen.


• Fed bremst Euphorie: Die US-Notenbank hat die Zinsen unverändert belassen, warnt aber vor neuen Inflationsrisiken durch Trump-Zölle – das erhöht die Unsicherheit.


FAZIT

Die vergangene Woche war ein Reality-Check für Silber – aber kein Wendepunkt. Der Rücksetzer ist vor allem auf technische Gewinnmitnahmen zurückzuführen. Fundamental bleibt das Bild bullisch: Ein Mix aus industrieller Stärke, geopolitischen Risiken und möglicher geldpolitischer Lockerung spricht für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends – sobald sich die Nervosität legt.


Nächste Marke: Technisch ist Silber im Bereich um 35,50–36,00 USD gut unterstützt. Ein erneuter Anstieg über 37,50 USD könnte den Weg zum psychologischen Ziel bei 40 USD freimachen.



GOLD - LONG

Gold verliert auf Wochenbasis -2,55 %.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Gold vor neuem Ausbruch? Militärschlag gegen Iran könnte Rally starten


Der Gold-Future an der NYMEX schloss die Woche bei 3.384,40 USD pro Unze und verlor damit –2,55 %. Der Rückgang erfolgte nach einer Phase der Unsicherheit, in 
der Präsident Trump zunächst auf diplomatische Schritte gegenüber dem Iran setzte. Die Märkte preisten daher kurzfristig eine Entspannung ein – Gold gab nach und riskantere Assets legten zu.

• Geopolitik: Die Eskalation im Nahen Osten bleibt der zentrale Kurstreiber. Die Märkte hatten am Freitag noch keine Kenntnis vom US-Militärschlag gegen iranische 
Nuklearanlagen in der Nacht auf Sonntag – dieses Ereignis dürfte zum Wochenstart einen neuen Safe-Haven-Schub auslösen.

• Fed & Zinsen: Die US-Notenbank hat die Leitzinsen unverändert gelassen und warnt vor zusätzlichem Inflationsdruck durch neue Zölle. Die Fed bleibt vorsichtig, 
einzelne Mitglieder wie Waller bringen aber bereits eine Zinssenkung im Juli ins Spiel. Der Markt preist aktuell zwei Zinssenkungen für das zweite Halbjahr ein – begleitet von wachsender Unsicherheit.

• Technik & Positionierung: Charttechnisch ist Gold nach wie vor in einer übergeordneten Aufwärtsbewegung. Analysten sehen kurzfristige Widerstände im 
Bereich 3.450–3.520 USD und ein mittelfristiges Ziel bei 3.700–3.770 USD. Die Optionsmärkte zeigen eine klare bullishe Positionierung, was auf weitere 
Aufwärtsdynamik bei neuen Schocks hindeutet.


FAZIT

Der Gold-Future hat die geopolitische Eskalation vom Wochenende noch nicht eingepreist. Sollte sich die Lage im Nahen Osten weiter zuspitzen, ist mit einem schnellen Rebound und potenziell neuen Allzeithochs zu rechnen. Analysten erwarten bei nachhaltiger Unsicherheit einen Anstieg in Richtung 3.700 USD, im Extremfall sogar bis 4.000 USD bis Mitte 2026. Kurzfristig dürfte Gold von der Flucht in sichere Häfen, den Zinssenkungserwartungen und der strukturellen Nachfrage profitieren.



SOJABOHNEN - LONG

Auf Wochenbasis ein Minus von -0,49%. 
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:


Sojabohnen: Gewinnmitnahmen nach Rally – Wetter und starke Exporte stützen das Bild


Der Sojabohnen-Future schloss am Freitag bei 1.067,25 US-Cent je Bushel und verlor damit –0,49 % auf Wochensicht. Nach einem 5,5-Wochenhoch im Handelsverlauf 
setzten zum Wochenende Gewinnmitnahmen ein, die den Kurs unter das Niveau von 1.070 US-Cent drückten.

• Wetterlage: Das Wetter im US-Midwest bleibt überwiegend günstig. Nach ergiebigen Regenfällen in der Vorwoche sind die Bodenfeuchten hoch, und die 
anstehende Hitze wird von Marktteilnehmern als „nicht bedrohlich“ eingeschätzt. Die Sojabohnen profitieren von Wärme, solange die Pflanzen noch nicht blühen – 
das fördert das Wurzelwachstum. Laut US Drought Monitor hat sich die Dürrelage im Corn Belt weiter entspannt.

• Exportnachfrage: Die US-Exportverkäufe überraschten positiv: Laut USDA wurden in der Woche bis 12. Juni 614.700 Tonnen Sojabohnen verkauft – deutlich über den Analystenerwartungen. Besonders die Nachfrage aus Deutschland, Mexiko und den Niederlanden stützt das Marktumfeld.

• Technik & Positionierung: Nach vier Gewinntagen in Folge war der Markt technisch überkauft. Die Gewinnmitnahmen zum Wochenende sind vor allem positionsgetrieben. 
Die Stimmung bleibt jedoch konstruktiv, da die Exportnachfrage robust ist und die US-Biofuelpolitik (EPA-Mandat) die Nachfrage nach Sojaöl zusätzlich stützt.


FAZIT

Der Sojabohnen-Future konsolidiert auf hohem Niveau nach einer dynamischen Aufwärtsbewegung. Solange das Wetter im US-Midwest günstig bleibt und die Exportnachfrage anhält, ist das Rückschlagpotenzial begrenzt. Trader sollten die Entwicklung der US-Bestände, das Wetter und die Exportdaten weiter eng verfolgen. Ein Ausbruch über 1.080 US-Cent könnte den nächsten Aufwärtsimpuls liefern, während Rücksetzer in Richtung 1.050 US-Cent als Kaufchance gelten.



EUR/USD - LONG

Der EUR/USD verliert auf Wochenbasis -0,08%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 


EUR/USD: Zwischen Zinssenkungserwartung und geopolitischer Unsicherheit


Der EUR/USD blieb in der vergangenen Woche nahezu unverändert und schloss bei 1,15218 USD, was einem leichten Rückgang von –0,08 % entspricht. Am Montag testete 

der Euro noch die Marke von 1,16, fiel jedoch im Wochenverlauf bis auf 1,14467 zurück.


Der Euro bewegte sich in einer engen Spanne – getragen von der Erwartung baldiger Zinssenkungen in den USA, aber gebremst durch geopolitische Unsicherheit. 

US-Notenbanker Christopher Waller brachte eine erste Zinssenkung bereits im Juli ins Spiel, was den Dollar schwächte. Gleichzeitig warnte Fed-Chef Powell vor 

„bedeutenden“ Inflationsrisiken durch Trumps neue Importzölle. Die Aussagen der Fed bestätigten die Markterwartung von zwei Zinssenkungen im laufenden Jahr – bei gleichzeitiger Unsicherheit über deren Zeitpunkt und Umfang.


Auf europäischer Seite bleibt der geldpolitische Spielraum begrenzt: EZB-Vertreter signalisierten zuletzt Zurückhaltung für weitere Zinsschritte nach der Juni-Senkung. Die wirtschaftliche Erholung in Europa bleibt fragil, doch die Inflationsrisiken durch Energiepreise und globale Spannungen machen zusätzliche Lockerungen derzeit unwahrscheinlich.


Gleichzeitig bleibt der Nahost-Konflikt im Fokus: Nach massiven israelischen Luftschlägen reagierte der Iran mit Raketenangriffen – woraufhin die USA gezielte 

Bombardierungen iranischer Stellungen durchführten. Zwar betont Trump die „begrenzte und präzise Natur“ der Maßnahmen, doch der Markt bleibt angespannt. 

Neue Sanktionen und diplomatische Stillstände erhöhen die geopolitische Volatilität – was den USD kurzfristig als Safe Haven stützen könnte, mittelfristig aber Zweifel an der globalen Führungsrolle der USA schürt.


FAZIT

Der Euro dürfte in den kommenden Wochen stark von geopolitischen Entwicklungen getrieben werden. Zwar spricht das fundamentale Umfeld – insbesondere die real 

negativen US-Zinsen – weiterhin für einen festeren EUR/USD-Kurs. Doch kurzfristige Schwankungen durch Krieg, Ölpreise und US-Zölle bleiben der dominierende Risikofaktor. Ein nachhaltiger Ausbruch über 1,16 bleibt möglich – erfordert aber eine Entspannung im Nahen Osten oder ein klarer Zinsschritt der Fed im Juli.



BAUMWOLLE - LONG

Baumwolle verliert auf Wochenbasis -1,59%.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:


Baumwolle unter Druck: –1,59 % Wochenverlust


Der Cotton-Future an der ICE verzeichnete in der vergangenen Woche einen Rückgang um –1,59 % und schloss bei 66,76 US-Cent pro Pfund. Trotz saisonaler Unterstützung und guter Exportdaten bleibt der Ausbruch nach oben aus – das Chartbild wirkt aktuell richtungslos.

Zur Wochenmitte dominierten Risk-Off-Tendenzen und Gewinnmitnahmen:


• Gemischte Futures-Entwicklung: Während der Juli-Kontrakt unter Druck geriet (Wochentief, tiefster Stand seit April), konnten neue Erntekontrakte (Dezember, März) leicht zulegen. Das spricht für vorsichtige Neubewertungen angesichts schwieriger Wetterbedingungen in den USA.


• US-Exporte solide: Die wöchentlichen Exportverkäufe lagen bei 83.198 Running Bales (RB) für 2024/25 – ein Plus von 38 % gegenüber der Vorwoche. Für 2025/26 wurden sogar 274.891 RB gemeldet – ein neues Marketingjahrhoch.


• Wetter und Angebot: Das US-Wetter bleibt ein Unsicherheitsfaktor, vor allem für die neue Ernte. Die ICE-Baumwollbestände blieben mit 62.332 Ballen konstant.


FAZIT

Viele Marktteilnehmer warten weiterhin auf einen nachhaltigen Ausbruch nach oben – bislang vergeblich. Die technischen Widerstände oberhalb von 68 US-Cent erweisen 
sich als hartnäckig, während sich das Momentum zuletzt deutlich abgeschwächt hat. Ohne neue bullishe Impulse dürfte Baumwolle vorerst in einer engen Spanne bleiben. 


Kupfer - LONG

Auf Wochenbasis ein Plus von +1,46%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 


Die Lagerbestände an der LME fallen weiter: aktuell bei 92.000(letzte Woche: 114.475t). Im September des letzten Jahres waren wir bei 320.925t.


Kupfer im Fokus: +1,46 % Wochengewinn – doch die Risiken steigen


Der Kupfer-Future an der CME (HG1!) legte in der vergangenen Woche um +1,46 % zu und schloss bei 483,40 US-Cent pro Pfund. Damit behauptet sich der Kupferpreis auf

hohem Niveau – doch unter der Oberfläche bauen sich neue Risiken auf.


Trotz der freundlichen Wochenperformance mehren sich die Warnzeichen:


• Vorauseilende Importe in den USA: Viele US-Firmen haben im Vorfeld der erwarteten Trump-Zölle ihre Kupferkäufe vorgezogen. Die Folge: Ein Rückgang der weltweiten Lagerbestände um fast 80 % seit Jahresbeginn – ein historischer Angebotsengpass, der die Preise stützte.


•  Destocking-Zyklus voraus? Nun warnen Analysten: Sobald die Zölle offiziell in Kraft treten, könnten die Importe abrupt einbrechen. Ein Nachfragerückgang aus den USA 

würde die Preise belasten – trotz leerer Lager.


•  Argentinien-Fund dämpft Fantasie: Der Fund eines der größten Kupfer-, Gold- und Silbervorkommen der letzten 30 Jahre in Argentinien (geschätzte 13,2 Mio. Tonnen Kupfer) 

wirft bereits Schatten auf den langfristigen Angebotsausblick.


•  Geopolitik sorgt für Volatilität: Der jüngste US-Luftangriff auf iranische Militäreinrichtungen als Reaktion auf die Eskalation mit Israel erhöht die geopolitische Unsicherheit 

massiv. Sollte es zu einer Blockade der Straße von Hormus kommen, droht ein Ölpreisschock – mit potenziell inflationären Folgen für die gesamte Rohstoffwelt.


FAZIT

Kupfer hält sich kurzfristig über der Marke von 480 US-Cent – aber die Luft wird dünner. Ein erster Test der Widerstandszone bei 490–500 US-Cent ist wahrscheinlich. Doch mittelfristig drohen Rückschläge, sollte sich das „Destocking“-Szenario realisieren. Die Kombination aus geopolitischer Unsicherheit, potenzieller Zinssenkung und Lagerabbau 

wird die Volatilität hochhalten.



WTI Crude-Oil  - Long

Der WTI verliert auf Wochenbasis -3,25%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


WTI Crude Oil – Geopolitik trifft Volatilität


Der WTI Crude Oil Future ist in der vergangenen Woche unter starker Schwankung um –3,25 % gefallen und schloss bei 74,04 USD pro Barrel. Die Woche begann mit 

einem Aufwärtsgap bei 76,50 USD, getragen von wachsender Kriegsangst. Am Freitag notierte der Markt nur leicht tiefer bei 74,93 USD – doch diese Kurse spiegelten 

den späteren US-Militärschlag gegen Iran noch nicht wider.


Öl steht erneut im Zentrum geopolitischer Spannungen. Die Eskalation zwischen Israel und Iran hat nun eine neue Phase erreicht: In der Nacht auf Sonntag griffen 

US-Streitkräfte iranische Militäranlagen an. Der Markt war zum Zeitpunkt des Wochen-Closes (Freitagabend) darauf nicht vorbereitet – was eine deutliche Reaktion 

zum Wochenstart wahrscheinlich macht.


Hinzu kommen Sorgen um die Sicherheit der Straße von Hormuz, durch die etwa 20 % des weltweiten Ölhandels fließen. Eine Blockade oder Einschränkung dort könnte einen Preisschock auslösen. Gleichzeitig gibt es wachsende Inflationsängste: Öl als zentraler Inputfaktor steht im Fokus der Zentralbanken, während Trump mit neuen Zöllen weitere Preistreiber liefert.


FAZIT

Der Markt wird ab Montag auf die neuen Realitäten reagieren müssen: militärische Eskalation, mögliche Vergeltung und strategische Risiken im Golf von Oman. Das 

Risiko-Rendite-Profil bleibt kurzfristig zugunsten höherer Volatilität verschoben. Trader sollten sich auf schnelle Bewegungen einstellen – insbesondere bei einer 

Verschärfung rund um Hormuz.




Zucker  - Long

Der Zucker verliert auf Wochenbasis -0,18%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 


Zucker: Zwischen Überangebot und Hoffnung auf Ethanol


Der Zucker-Future an der ICE US hat in der vergangenen Woche um –0,18 % nachgegeben und bei 16,53 US-Cent je Pfund geschlossen. Zwischenzeitlich konnte der Preis 

noch über 17 Cent steigen, musste die Gewinne aber wieder abgeben – trotz schwächerem Dollar und gestiegener Importnachfrage aus Pakistan.


Fundamentale Belastung bleibt das erwartete globale Überangebot. Laut USDA soll die Weltzuckerproduktion 2025/26 um +4,7 % steigen, auf ein neues Rekordhoch von 

189,3 Mio. Tonnen. Besonders die Prognosen für Indien (+25 %) und Thailand (+14 %) lasten auf dem Preis. Gleichzeitig senkte die ISO ihre Produktionsprognose 

für 2024/25, sieht aber dennoch ein Defizit von –5,47 Mio. Tonnen – was für leichte Unterstützung sorgt.


Der hohe Rohölpreis hatte zuletzt noch keinen durchschlagenden Einfluss auf den Zuckerpreis, obwohl Zucker traditionell mit Öl korreliert: Steigt der Ölpreis, lohnt sich die Ethanolproduktion mehr – was Zucker als Rohstoff attraktiver macht. Noch blieb diese Reaktion jedoch aus. Sollte der WTI-Preis weiter über 75 $ steigen und die 

Ethanol-Quote in Brasilien konstant hoch bleiben, könnte Zucker kurzfristig wieder Unterstützung finden.


FAZIT

Trotz der kleinen technischen Erholung bleibt Zucker im übergeordneten Abwärtstrend. Die Kombination aus hohem Lagerbestand, wachsender globaler Produktion
und ausgebliebener Ethanol-Rally bremst das Aufwärtspotenzial. Trader sollten den Ölpreis, brasilianische Ethanolquoten und das Wetter in Indien genau im Auge 
behalten. Sollte der Rohölpreis nachhaltig über 80 $ ziehen, könnte auch Zucker eine dynamischere Gegenbewegung starten.


Palladium  - Long

Palladium gewinnt auf Wochenbasis +1,30%.
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart:


Palladium – nächster Short Squeeze in Sicht?


Der an der CME gehandelte Palladium-Future konnte in der vergangenen Woche um +1,30 % zulegen und schloss am Freitag bei 1.053 US-Dollar je Unze. Damit stabilisiert 

sich das Edelmetall auf einem kritischen Unterstützungsniveau – trotz nach wie vor verhaltener Fundamentaldaten.


Die jüngste Bewegung könnte mehr als nur ein technischer Rebound sein:

• Shorts auf dem Rückzug: Die Large Trader (v. a. Hedgefonds) halten zwar weiterhin eine Netto-Short-Position von knapp 6.000 Kontrakten, haben diese aber im Zuge des 

jüngsten Kursanstiegs um rund 30 % reduziert. Eine Fortsetzung dieser Bewegung könnte einen weiteren Short Squeeze auslösen.


• Technische Ausgangslage: Die Marke von 1.050 $ wirkt derzeit wie ein Magnet – Rücksetzer werden schnell aufgekauft, Ausbrüche könnten Momentum entfachen.


• Marktpsychologie: Palladium war in den letzten Jahren der große Verlierer unter den Edelmetallen. Viele Anleger haben das Metall abgeschrieben – doch genau 

darin liegt die Chance: Sentiment ist negativ, Positionierung immer noch dünn – ideale Zutaten für eine Gegenbewegung.



FAZIT
Palladium bleibt ein spekulativer Markt mit hoher Volatilität – doch die Short-Seite gerät zunehmend unter Druck. Ein Überschreiten der Marke von 1.070 US-Dollar könnte neue Käufe triggern. Der nächste Squeeze könnte näher sein, als viele denken.


Henry Hub Natural Gas  - Long

US Erdgas gewinnt auf Wochenbasis +10,70%.
Die letzte Woche im 15-Minuten-Chart:


Natural Gas mit starkem Wochenplus – Hitze und Geopolitik bestimmen das Bild


Der Henry Hub Natural Gas Future schloss die Woche bei 3,992 USD pro mmBtu und erzielte damit ein beeindruckendes Wochenplus von +10,7 %. Trotz eines 
Rückgangs von 3,6 % am Freitag bleibt die Wochenbilanz klar positiv, getragen von einer massiven Hitzewelle und geopolitischer Unsicherheit.

• Wetter: Prognosen für eine anhaltende Hitzewelle in den kommenden 15 Tagen – insbesondere an der US-Ostküste – lassen die Nachfrage nach Erdgas 
für Klimaanlagen und Stromerzeugung sprunghaft ansteigen.

• Geopolitik: Die Spannungen zwischen Israel und Iran sowie die Gefahr für LNG-Transporte durch die Straße von Hormus sorgen für zusätzliche Risikoaufschläge.

• Lagerbestände & Angebot: Die US-Gasproduktion liegt im Juni knapp unter dem Rekordhoch von März. Die Lagerbestände sind zwar 6 % über dem 5-Jahres-Durchschnitt, 
aber 7,7 % unter Vorjahresniveau – das stützt die Preise.

• Freeport LNG: Die beantragte 40-monatige Verlängerung für den Ausbau von Train 4 könnte mittelfristig das Exportpotenzial beeinflussen.

• EIA-Daten: Der Gasentzug aus den Speichern fiel geringer aus als erwartet, was kurzfristig das Angebot stabilisiert.

• Gewinnmitnahmen: Nach dem Anstieg auf ein Mehrmonatshoch über 4 USD kam es zum Wochenschluss zu Gewinnmitnahmen – das Preisniveau bleibt aber hoch.


FAZIT

Die Aussichten für Natural Gas bleiben kurzfristig bullisch: Die Kombination aus extremer Sommerhitze, robustem Strombedarf und geopolitischen Risiken sorgt für anhaltenden Preisdruck nach oben. Die Lagerbestände sind zwar komfortabel, aber die Nachfrage könnte bei anhaltender Hitze weiter steigen. Trader sollten Wetterprognosen und Nachrichtenlage eng verfolgen – Rücksetzer bieten potenzielle Einstiegsgelegenheiten, solange das fundamentale Umfeld intakt bleibt.


Platin  - Long

Platin gewinnt auf Wochenbasis +4,13 %. 
Die letzte Woche im 30-Minuten-Chart: 


Platin auf 10-Jahres-Hoch – Angebotsengpässe und starke Nachfrage treiben Rally


Der Platin-Future schloss die letzte Handelswoche bei 1.261,50 USD pro Unze und verzeichnete ein Wochenplus von +4,13 %. Zwischenzeitlich stieg der Future auf über 1.340 USD und erreichte damit den höchsten Stand seit einem Jahrzehnt.

Was treibt den Markt?

• Angebotsengpass: Der Markt wird von einem strukturellen Defizit geprägt – bereits das dritte Jahr in Folge mit Unterversorgung. Die WPIC prognostiziert für 2025 ein Defizit von 476.000 bis 848.000 Unzen.

• Starke Nachfrage: Die Nachfrage wird durch Schmucknachbestellungen, wachsende Investorennachfrage nach der London Platinum Week und eine robuste physische Nachfrage aus China und Indien gestützt.

• Industrielle Nutzung: Platin spielt eine Schlüsselrolle in Katalysatoren für Fahrzeuge und in der Wasserstoffwirtschaft, insbesondere durch den Einsatz in Brennstoffzellen.

• Geopolitische Unsicherheit: Die Spannungen im Nahen Osten fördern die Nachfrage nach sicheren Anlagen und stützen Platin als Alternative zu Gold.

• Gold/Platin-Verhältnis: Das Verhältnis von Gold zu Platin hat sich auf den niedrigsten Stand seit über drei Jahren verengt, was Platin als relativ unterbewertete Alternative attraktiv macht.


FAZIT

Der Platinmarkt bleibt angespannt mit anhaltenden Angebotsdefiziten und starker Nachfrage. Die jüngste Rally auf ein 10-Jahres-Hoch unterstreicht die bullishe Stimmung. 

Trader sollten die geopolitische Lage und die Nachfrageentwicklung in Asien genau beobachten. Kurzfristig ist mit erhöhter Volatilität und weiteren 

Kursanstiegen zu rechnen.



TTF Natural Gas - Long

TTF Natural Gas gewinnt auf Wochenbasis +8,84%. 
Die letzte Woche im Chart: 


TTF Natural Gas: Starker Wochenanstieg auf 41 EUR/MWh


Der europäische Erdgas-Future (TTF) konnte in der vergangenen Woche kräftig zulegen. Der Kontrakt, gehandelt an der ICE Europe, stieg um +8,84 % und beendete 

die Handelswoche bei 40,995 EUR je Megawattstunde. Zwischenzeitlich kletterte der Preis auf ein Mehrmonatshoch, angetrieben von Witterung und geopolitischen Spannungen.


Zwei Hauptfaktoren bestimmten die Aufwärtsbewegung: Zum einen steht Europa vor einer ausgeprägten Hitzewelle, die laut Prognosen zu einem erhöhten Stromverbrauch 

und damit zu einer stärkeren Gasnachfrage führen dürfte – insbesondere im Stromsektor zur Klimatisierung. Zum anderen steigen die Sorgen um die Versorgungssicherheit 

erneut, da sich die Befüllung der deutschen Gasspeicher schleppend entwickelt und politische Unsicherheit die Lage verschärft.


Insidern zufolge herrscht im Bundeswirtschaftsministerium Nervosität: Mit einem Füllstand von nur rund 47 % liegen die deutschen Speicher deutlich hinter dem 

EU-Durchschnitt. Gleichzeitig ist unklar, ob es zu staatlichen Käufen durch die THE (Trading Hub Europe) kommen wird – oder ob man bewusst zögert, um Preisaufschläge zu vermeiden. Die Strategie: „Wer zuerst zuckt, verliert.“


FAZIT

Der starke Wochengewinn beim TTF spiegelt nicht nur kurzfristige Wettereffekte wider, sondern auch strukturelle Versorgungsbedenken. Sollte der Sommer heiß und trocken bleiben, während die Speicher langsam gefüllt werden, dürften die Preise volatil bleiben – mit weiterem Aufwärtspotenzial bei einem geopolitischen Schock oder einem LNG-Engpass. Einstieg gelungen.



CO2 Emissionsrechte - Long

CO2 Emissionsrechte verlieren auf Wochenbasis -3,36%. 
Die letzte Woche im Chart: 


CO2-Emissionsrechte: Zwischen Überangebot und Industrie-Dellen


Die EUA-Zertifikate (WKN: COM060) starteten die Woche bei 75,10 EUR und bewegten sich im Verlauf deutlich nach unten. Am Donnerstag wurde mit 72,81 EUR das 

Wochen-Tief erreicht, bevor eine leichte Stabilisierung auf 73,14 EUR am Freitag folgte. Insgesamt notierten die CO2-Emissionsrechte damit mit einem Wochenminus 

von rund –3 % deutlich im Minus.

Der Kursrückgang ist vor allem auf ein Überangebot an Zertifikaten und eine schwache industrielle Nachfrage in der Eurozone zurückzuführen. Viele Industriebetriebe 

benötigen aktuell weniger Emissionsrechte, da die Produktion gedrosselt wurde. Gleichzeitig sorgen Unsicherheiten über die weitere Ausgestaltung der europäischen

Klimapolitik für Zurückhaltung bei Käufern. Technisch gesehen befindet sich der Markt nach dem Ausbruch auf über 76 EUR im Mai/Juni nun wieder im 

Konsolidierungsmodus.


FAZIT

Kurzfristig bleibt der Markt für CO2-Emissionsrechte volatil und anfällig für weitere Rücksetzer. Die strukturelle Bedeutung der Emissionsrechte für die Energiewende 
bleibt jedoch unverändert hoch. Eine nachhaltige Trendwende ist erst bei einer deutlichen Belebung der industriellen Nachfrage oder neuen politischen Impulsen 
zu erwarten. Diese Position ist eine strategische und wird uns länger begleiten.








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